Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Sarg

Sarg

, m., n.


I Totensarg 
  • hvasa enne serk undwertzie anteth hlid ofnime, lxxij menetpunda te bote ieftha lxxij etha. hrechma thene liccoma of tha serke, eft lxxij menetpunda ieftha lxxij etha [wer einen Sarg ausgräbt und den Deckel abnimmt, (zahle) 72 Münzpfund als Buße oder (schwöre) 72 Reinigungseide. Zieht man den Leichnam aus dem Sarge hervor, (so büße man) nochmals (mit) 72 Münzpfund oder (schwöre) 72 Reinigungseide] 
    um 1300 HunsingoR. 88
  • von einem alten menschen, her sei arm oder reich ... soll [den todtengrebern] der lohn sein, so er sich lest ane sarch begraben, ... acht groschen
    1528 Breslau/Sehling,EvKO. III 399
  • dat G.B. solde legen dem sulven seligen knechte syn lon op dat sarck 
    1542 KielVarb. 95
  • [hat der vorsprake] F. ordel gefraget, weme dat sarck to eropen geboere und den freunden den doden lichnam sampt der wunden wisen soll
    1568 JbOldenb. 15 (1906) 209
  • welche ohne sarge ufn kirchhof begraben werden, habens erdreich frei
    1585 Königsberg/Sehling,EvKO. IV 147
  • zu den särgen soll kein anderes als tannenholz oder sonst gemeines holz genommen werden und wird daneben durchaus verboten, dieselben mit vielen ringen und handhaben zu beschlagen
    1768 BlPfälzKG. 26 (1959) 174
  • beym leichenbegaͤngnisse eines edelmanns werden ... ihm wenigstens gemahlte ahnen neben dem bloßen degen und dem helme auf den sarg gelegt
    1785 Fischer,KamPolR. I 507
  • an den sonntagen ... duͤrfen ... die tischler saͤrge machen
    1785 Fischer,KamPolR. III 275
  • so lange es noch im geringsten zweifelhaft ist: ob die angebliche leiche wirklich todt sey, muß das zuschlagen des sarges nicht gestattet werden
    1794 PreußALR. II 11 § 475
  • muß in gemaͤßheit des roͤmischen rechts zu den begraͤbnißkosten gerechnet werden: ... was fuͤr den sarg und dessen zubehoͤr ... bezahlt werden muͤssen
    1799 RepRecht III 143
  • aus dem lippischen ... wo alle biesterfreiheit mit einem groschen abgewehret werden kann, welchen die erben auf den sarg legen und die landesherrschaft zur freien urkunde annimmt
    oJ. Möser,Werke VI 295
II Steinplatte (auf einer Grabstelle)
  • zo wie dat enighe legherstede in die kerke wil behouden, dair zijn ouders of vriende inlegghen, dair hy graf voir betaelt heeft, die zal op die legherstede houden enen zarke of harden steyne of estricsteyne dairup doen legghen
    1413 AmsterdamRbr. 32
III "behältnis, welches flüssigkeiten aufnimmt, trog" DWB. VIII 1798
  • es sollen auch die brunnenmeister jederzeit achtung haben auf die gemeine sarg bey den brunnen, damit solche jederzeith voll wasser gehalten werden
    1735 RheingauLändlRQ. 277
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):