Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): sassen

sassen

, v., saßen, v.


I etwas festsetzen
  • wi ... schepenen ... hebbet ghesatet in ewigher sathe ... dat [folgt Bestimmung]
    1348 Osnabrück/Keutgen,Urk. 229
  • wat die scepene ordinieren, of saten, van hoppen bynnen te brouwen ... des soelen sij altoes mechtich sijn bij hem seluen
    1354 Nijhoff,Ged. II 68
  • dat die taxatie, die gheset was, die betaelt, of die ombetaelt es, ende mijn here ende vrouwen overghegheven, bliven sal in der manieren, als gesaet es
    1361 Willems,Brab. II 579
  • hoe sij [schepene ende raet] dat saeten ende ordinieren ... dat gelaue wij [hertoge] ... onverbreclic te hauden
    1364 Nijhoff,Ged. II 191
  • dat wi sosse horen scolen ... de noth, de den van L. anligghende is, und scolden darna ramen und zaten hulpe en to donde van dem suelteghude
    1375 LünebUB. II 206
  • so scholdeme de brukinge der nyen zolen to mener nuet zaten 
    1385 LünebUB. II 380
  • vnsses heren voghet van Bremen en hefft anders nicht to richtende men wat die rad ... ghesatet hefft
    2. Hälfte 14. Jh.? BremGQ.(L.) 77
  • hir umme so hebbe we willen ... den osenschen sesseling binnen unser stad to settende uppe IIII lubesche ₰
    1428 HildeshUB. IV 37
  • weret dat ymans ouerdreue bouen die saisse, als man die swyn in die marken gesaisset hatt, dat man mit den swenen bestellen sal, dat sy gheyne ouerdryfft nemen sullen
    1438 Seibertz,QWestf. I 116
  • aver sathe und mathe tho backen, brouwen und andere infhoerungh der feilen ware als frembt bier ... und alles wes man ... tho verkopen uthmetten und wegen mhote, nha duͤsser mathe, hadt ein abdisse tho H. mit derselven buer tho ordineren, saten und tho straeffen
    16. Jh. Steinen,WestfGesch. IV 106
II jn. in ein Amt einsetzen, betrauen mit etwas
  • storue ok eyn [satesman] so sal men eynen also gueden binnen eynen mande in des doden stede zaten 
    1358 DiepholzUB. 40
  • ok scholen se [molre] de ware maken laten by deme sulven broke wanne de yenne de de rad dar to satet heft dat van on esschet
    nach 1392 HannovStR. 450
  • diit sateden se an beidentsiiden by den rad
    1438 HildeshUB. IV 221
  • de borchmanne van Ritzenbüttel, geheten de lappen, zindt alle denstmanne gewesen des stichtess van Brehmen, allze men vindt in allen saten, dar de denstmanne des stichtess gesatet syndt
    um 1500 Rode,RegEcclBrem. 57
III schlichten, beilegen, versöhnen
  • om alle discorde ende twist ... te satene ende in goeden pointe te settene
    1326 BelgMus. 2 (1838) 169
  • [die Schiedsleute] solen dat [Unrecht zwischen Bündnispartnern] te hants richten, saten ende verliken
    1328 Nijhoff,Ged. I 245
  • dat den lantvrede ende den verbonde anegheet ende te richten steet, die saken sal men yerste beteren, saten ende richten, bi rade der gheswoeren raetslude
    1359 Nijhoff,Ged. II 118
  • so sůelen die raetslude incomen alle maende ... omme te besiene, so wat ... gheschiet ende ghebroect si ... dat in ene satinghe te brenghen, ende dat die anegreep of misdaet also ghericht ende ghesaet warde, dat sich des een ander hůede
    1359 Nijhoff,Ged. II 119
  • dye [raitlude und overlude] uns van allem uflauf, missel und zweyunge zu setzen und zu saißen hant
    1364 TrierWQ. 341
  • vort scheiden vnd saissen wir sie vor ein recht vff vnsir eyde in der zwist vnd zweyungen
    1365 CDRhMos. III 2 S. 723
  • alle claghe ... sin ghesated und vorsonet
    1409 OstfriesUB. II 715
  • dat wy ... mit deme vorgescreuen ... hertogen A. hebben fruntliken voreniget, gesatet vnde vordregen in allermate so hiir na bescreuen steit
    1456 DithmUB. 59
IV refl.: sich niederlassen
  • das es e.f.dt. gnedigsts tzulassenn sey solch vortriebne leut, in yrer f.dt. landenn, sich tzu sassenn vnd niedertzulassenn
    1548? QBöhmBrüder 86
  • kein preusse, der seines eigentums nicht loßgezehlt, soll ohne wissen und zusatz seiner herrschafft anders wohin dann unter seine herrschafft sich zu begeben, oder zu sassen macht haben
    1577 PreußLO./Frisch II 283
V refl.: sich bereitmachen
  • wenneer nu de kleger to der anklage, de beschuldigete tor antwert sik egentlik gesatet unde geschicket, so is van nöden, ein jeder sine sake na nottroft ... in schrift stellen let
    1539 Bunge,Rbb. 202
VI verpfänden, versetzen
  • sine pennighe, dar se ome vore satet is
    1374/75 HildeshUB. II 246
  • wy ... zatet an dessem breve tho rechter zathe den raetmannen unde borgheren ... vor drehundert unde veer untwintech lodeghe mark ... de helfte slotes wycbeldes richtes tolne unde molen tho D.
    1380 BremUB. III 536
  • W. [wart] ghesatet bisscup Hinricke van Munster vor xliic guldene vnde die bisscup scolde in die summen yn losen wat van deme ammete van W. vte stunde
    nach 1518? BremGQ.(L.) 155
VII festsetzen, inhaftieren
  • unse voghet en mach also umme pennigh schuld nemand spannen noch saten oder saten laten, de schuldener en si des dann vorwunnen vor gerichte
    vor 1442? Bruns,Beitr. 250
VIII sich zu jm. saßen jn. heiraten
  • wan ein gewiet man eelik worde vnde sik to einer satede [so verliert er seine Pfründe]
    1491 (Druck) Berthold/Schiller-Lübben IV 30
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):