Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): (Saterstag)

(Saterstag)

, m.

nach lat. Saturni dies 
wie Samstag 

I als Anfang oder Vortag des Sonntags; als Tag unter besonderem Frieden
  • healde man ælces sunnandæges freols fram nontide þæs sæternesdæges oð ðæs monandæges lihtinge, be þam wite, þe domboc tæcð [man halte die Feier jedes Sonntages von Mittagszeit des Sonnabends bis zum Morgengrauen des Montags, bei der Strafe, welche das Gesetzbuch vorschreibt] 
    959/63 Liebermann,AgsG. II Eg 5
  • dat hij des manendeys ende ford alle dae degan ont den saterdey ban tiwlda schel ende aller degalikes des halsfenges twirasim oenswerra ief den mondschet laesta ende des saterdeis den mondschet twischette laesta iefta an stride iensstaen [so soll er am Montag und weiter alle Tage bis zum Samstag einer richterlichen Ladung Folge leisten und sich jeden Tag mit einem Eidhelfer vom Beischlaf freischwören oder den Muntschatz zahlen, und am Samstag soll er den Muntschatz doppelt bezahlen oder aber einen gerichtlichen Zweikampf ausfechten] 
    2. Hälfte 11. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 78
  • so we inde stat to Ruden queme des vrijdaghes als vespere gheluth were de solde hebben gůd gheleyde van der thyt vort den satersdach und den svnendach al
    um 1180 (Hs. 1275/1350) RüthenStat. 63
  • hweer so en lijkwey oen wanwirke is, deer ti dae goedishuus gheeth ... jef hi [der Säumige] des satirdeis wrherich wert, soe aegh hi ti betaene weer den scelta mit twam scillinghem, ief hi deer bitioghd wirt, ende weer den grieuwa mit twam pundem [wenn ein Leichenweg, der zum Gotteshause führt, sich in schlechtem Zustand befindet ... Wenn er am Samstag ungehorsam wird, so soll er, falls er dort überführt wird, dem Skelta mit zwei Schillingen und dem Grafen mit zwei Pfund büßen] 
    12. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 214
  • sone eest niemene van den broederen vorseit gheorlooft te werkene in sijn ambacht nader noenen ... des saterdaegs 
    1254 CorpMnlTekst. I 65
  • het ne gheorlouet ghenen ... te werkene ... tsaterdaghes achter noene vp .i. boete van .xij. ₰ . het ne ware saye droghe te strikene [usw.]
    1294 CorpMnlTekst. I 2060
  • soe wie dat sijn geweldige handt sleet aen den anderen sonder ennygerhandt wapen of ghewer up den vrijdach, up den satersdach, upden sonnendach of up enen anderen heyligen dach, die verboirt sevenindtwijntich schillinge
    1390/1401 KalkarStR.(Flink) Art. 131/2
  • hilge dage unde gebundene dage die sin allen lüden to vrede dagen gesat, dar to in iewelker weken vier dage: die dunresdach unde die vridach unde die sunavent [aL. 15. Jh.: satersdach] unde die sundach
    SspLR. II 66 § 2
  • 66) sollen ock alle steinstraten ... thom weinigsten alle saterdage vollenkomlich gefeget werden, poena 3 sch.
    1618 OstfriesBauerR. 32
II als Markttag
  • lakene ... sullen hebben .ij. markedaghe in die woeke dat es te wetene vp den dinxendach. ende vp den saterdach 
    1285/86 CorpMnlTekst. I 1109
  • den ghůdenstagh unde den saterstach ... vryge wi en [borgheren van U.]
    1346 UnnaStR. 9
  • ende binnen xv daegen moet hy toonen die penden voor gericht, op eenen martdach te weten des maendags offte des woensdags offt vrydags offt saterdags 
    1550 PublLimb. 19 (1882) 157
III im Zusammenhang mit Lohnansprüchen
  • so wat knape die in gheborten staet die die mester gheen weerc gheuen ne wille; hie moet hem weder segghen tsaterdaghes te noenen
    1277 CorpMnlTekst. I 359
  • [Junkerordnung:] alle satersdach sall der zolt van dem cuchenschryver betzalt werden
    1538? Sallmann,VerwJülich 92
IV als Tag für Amtshandlungen
  • dyt boick [zur Verzeichnung der Ratsbeschlüsse] sollen dey kemener ... alle saterstage vnde sundage vor dey borgermestere op dey taffelen legen vmme vorbetteringe willen
    1460 Werl/Lasch,NdStB. 95
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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