Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Satzgeld

Satzgeld

, n.

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Bestw. auch mit Umlaut

I bei der Verpfändung
vgl. Satz (III)

I 1 Pfandsumme
  • wellicher äcker, wisen oder waßerlai grunt die wärn ohne vorwissen der herrschaft, richter oder ambtmanß versetzt oder verlest, ist dem herrn der grunt sowoll daß satz- oder lehengelt verfallen
    1599 NÖsterr./ÖW. IX 338
  • das die säz als publicae hypothecae vor allen und jeden wittiblichen sprüchen ... in denen ... vertragen ihren vorzug und priorität gehabt, hergegen der wittiben anforderungen ... hernach gestellt und nach denen säzgeldern ihr behebnus ersuchen ... müssen
    1601 Hüttner,TacHyp. II 29. Stück
  • welcher ainem acker ... oder wasserlei grünt die währen ohne vorwissen der gruntobrigkeit ainem antern ... versetzt oder verlest, so ist ihrer gräflichen genaden ... der grunt sowohl auch daß saz- oder kenngelt verfallen
    Ende 17. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 340
I 2 Gebühr bei einer Pfandverschreibung 
  • gwöhr- und gruntbuechsgebühr ... satzgelt von iedem gulden vier pfening
    Ende 17. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 699
  • satz-geld anbey von jeden gulden ... 2. pf.
    1752 Greneck 293
II Abgabe eines Satzbürgers 
  • sonsten soll ein buochtrucker ... beschwerden usserhalb der gewonlichen zöll, als steuer, schatzung, satzgelt, hiettens, wachens ... frönens, auch der zunft frey sein
    1592 FreiburgZftO. 46
  • als statt Ueb. jährlich 100 taler s[atzgeld] von der fürstl. wittib gefordert, ist selbige nacher Constanz migriert, gibt aldortten nun 40 fl.
    1635 SchwäbWB. V 592
  • sollen sie hütens, fronens und aller anderer bürgerlichen beschwerth frey sein, hiegegen unß ... und gemeiner unßerer statt ... ihrer ... alhie habendten ligenden güthere halben, zu rechtem satzgelt außrichten und bezahlen dreyßig gulden ahn gueter müntz
    1686 Überlingen/ZGO.2 5 (1890) 247
  • recognition und sazgelder 
    1756 RheinfeldenStR.(SchweizRQ.) 427
III Einsatz beim Spiel
  • wann ainer etwas gwinnt, sein sazgelt wider er verdint
    1576 Fischart(K.) II 226
IV Geld für die Teilnahme an Sitzungen, auch Gebühr für Sitzungen
  • jährliches satzgeld von der inwohnenden judenschaft
    1675 SchwäbWB. VI Nachtr. 2886
  • s[satzgelt], old wie sie 's heissen, manchem ist kommen teur, so man tät erpressen, ung'stüm und ungeheur
    1710 SchweizId. II 264
  • wann einem gesandten satz gelt, so sich unter zehen gulden belauft, gegeben und verehrt wuͤrde, sol selbiges dem gesandten zu gehoͤren, und sol es nicht zu verrechnen schuldig sein
    AppenzLB. 1733 S. 29
  • heutig satzgeld 6 fl. aber sollen beede teil gemeinsam abführen
    1744 SGallenOffn. II 499
V eine Untertanenabgabe
unter Ausschluss der Schreibform(en):