Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Satzung

Satzung

, f.


I durch Zusammenwirken mehrerer Beteiligter zustandegekommene Vereinbarung rechtlichen Inhalts, an die sich die Beteiligten -- und die durch sie "repräsentierten" Personen -- kraft Selbstbindung bis zu einer erneuten Verwillkürung für gebunden erklären; die Rechtsfigur der Satzung ermöglicht Rechtsbesserung und -änderung (Willkür bricht Recht) 
Sachhinweis: Ebel,GGesetzg. 20-25
  • swelh ahtvnge vnd satzvnge die zwen oder ir einer dar an machen, die haben wir globet, als da vor gesprochen ist, bi dem eide stet zebehalden
    1277 Würzburg/CorpAltdtOrUrk. I 316
  • daz wir [kv̍nig] zvͤwischent den edeln livten vnd den teiln ze Basele eine sazzvͦnge vnd ordnůnge mit beider teile willen gemachet han
    1286 BaselRQ. I 1 S. 12
  • wir [chuͤnich] tůn chůnt ... daz wir dise ordnungen vnd dise satzunge han gesat vnd gemacht zwischen den erzbischolf ... vnd den herzogen ... von der andern sit
    1286 MWittelsb. I 392
  • die gedinge ader die satzunge vndergeschreben
    1286? CDPruss. II 16
  • dise satzunge vnd dise recht / sol man allezit stete halten vnd sol man ovch dar nah richten
    1287 Würzburg/CorpAltdtOrUrk. II 235
  • disu satzunge des lantfrides haben wir Rudolf ein romeschir kunig ... mit gunst und mit rate des erbern herren des cardinalis des legatis und der fursten unde der herren ... gesezet
    1287 MGConst. III 370
  • dise satzunge und dirre brief wart gelesen und der landfride wart irnuwet mit der fursten ... geswornen eiden
    1291 Köln/ArchDiplomatik 3 (1957) 319
  • das wir ... stete habent die vorgenante sazzunge vnd teidinge, so han wir zu einem waren vrkunde vnser ingesigel an disen brief gehenket
    1295 FürstenbUB. I 323
  • ditz satzunge ditz fridez und ditz rehten die sol man alle zit behalten und sol man auch dar nach rihten, wan si von alter her komen sint und mit reht und mit gunst und mit rat der churfuͤrsten aller gesetzet sint
    1298 MGConst. IV 31
  • [Schiedspruch:] dieser sazung und scheidung sein gezeugen [folgt Liste]
    1316 Sinsheim 411
  • disiu tædinch und satzung 
    1319 MGConst. V 434
  • u̇nser sazzunge und u̇srichtunge umbe allen den stôz des vorgenanten gůtz
    1320 FRBern. V 188
  • alle zweiunge und uneinigkeit, die under unsern armen umb sunderlicher satzunge, bauteil genant, die sich vil und dick erheben mochten, ... stillen wollen [lat. Text: quadam constitutione seu statuto, quod vulgariter bůteil nominatur] 
    1325 Wertheim 8
  • dit is die satzunge, die eyn eichlich burger ... halden sal ... ind man sal dit alle jaere dem wideme rade, as eyn nuwe rait yngeghangen is, doin leesen
    1340/50 Köln/Pitz,Schriftwesen 82
  • sol der gemein man daz nit lassen durt deheiner slachte ding, noch deheiner stat ordenunga noch satzung 
    1341 BernStR. III 131
  • das diese vorgeschriben rede, satzunge und richtunge ewiglichen gantz und veste bleiben, des han wir unser ingesigel gehencket an diesen brive
    1344 Amorbach 217
  • [Marktfrieden für alle Besucher mit Ausnahme derjenigen,] die ... vorrechtet weren umb missetat odir umb andir sache und frevel nach satzunge der stat
    1367 Miltenberg 306
  • ouch sal keynerhande hantwerkman adir hantwerkknecht nymande syn ammecht mit keynerhande satzunge adir nuen funden nyder legen, wer do myte begriffen wirt, deme sal man eyn ore abesnyden
    1385 CDPruss. IV 36
  • so sint diss der statt geswoͮrnen satzungen, die man jaͤrlichs ainr gantzen mengi hie zů Costentz verkúnt und vorlißet umb das, das sich menglichen dester baß darnach wiss zů halten
    1389 KonstanzRotB. 59
  • die sazunge, dy wir eyn beschrebin recht heizin, sint uffkomen von kore
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 186
  • man sal ouch torechte lute nicht lasin czu dem rate, di do wedir tribin wollin der bestin burger saczunge, das das recht von in icht gestorit werde
    14. Jh. SspExtrav. 252
  • dz wir ... vmb all sachen vns vnd die vnsren ... richten söllen ... nach der ... herschaft von Berne stat recht friheit satzung vnd gewonheit, es sie so si nu gesetzet haben oder von dishin setzen werden
    1402 ZSchweizR. 9 (1861) RQ. 49
  • ist diß gebott und satzung zůgangen mit wissen ... des ... fürsten
    1413 HagenauStatB. 166
  • das die, die noch sulcher satczunge u. bestetigunge des löblichin statutes in ew. gnodin kirche ken Bresle bis hier komen sein, gesworn habin zuhaldin
    um 1430 ZSchles. 5 (1863) 144
  • das wir soliche vorgeschrieben satzunge und uberkomunge, wie die dann in stucks wise und underschedelich hievor geschrieben stet, die dann mit unserm willen und wissen gemacht und gesatzt ist, den ... burgern und stat zu M. zu gemeinem nutze und in erstadunge irer schulde zugelaßen ... han
    1432 Miltenberg 327
  • [Übschr.:] der fischer saczunge 
    1450 WürzbPol. 124
  • dise satzung und ordenung sol in kunftigen zceiten unverbrochenlichen also pleiben und gehalten werden
    1460 WürzbPol. 129
  • als die gemein meint, ob man ein geltsatzung under ine uffsetzen must, das dan uß iglicher zunft einer oder zwen darzu gekorn werden zum ratte etc., daruff orden wir, das hinfur zwen burgermeister und vier von der gemeinde und zunften bi der satzung sin
    1474 HeidelbStR. 511
  • wer sich fraͤvenlich wider semlich offnung und satzung und alt herkomen des dorfs und der vogty satzte und nit hielt, der sol gestraft werden
    um 1475 SGallenOffn. II 95
  • [Eid des Appellanten:] das er nit annders wisse oder verstee, dann das er ain gerechte sach habe und ime nach satzung der recht sein gerechtigkait zu beschirmen, zu appeliern und weitter recht zu suechen not sey
    1512 SchlettstStR. 160
  • damit aber ditz statutt u. satzung unzerrut u. unwiderruefflich beleib, haben wir den gegenburtigen brieff mit verwarung unnsers sigils bekrefftiget
    nach 1515 (lat. Vorlage von 1235) MCarinth. IV 228
  • welche gewonheit, als der mildigkeit des rechten, billigkeit, widerwaͤrtigkeit, zuwider und ungemaͤß abgethan, vernicht, auch allen richtern und gerichten, von derselben zeit an, ferner auf solcher satzung widerwaͤrtiger gewonheit zu urtheilen, und zu richten verbotten
    1521 RAbsch. II 210
  • wie unser erzherzogthumb Osterreich under der Ennss ... lange jar ... mit beschwerlichen kriegsleufen belestigt gewest, dardurch ... die altherkhumnen, gueten satzung, gewonhaiten, ordnung und gebreuch zerrüt ... und des merern tails verlorn sein
    1528 ZeigerLRb. 9
  • alles nach ordenung geschribener recht auch yeder gericht gute alte herkommen, löbliche satzung, statrecht oder gewonheyt
    1530 Schenck,GerichtsO.(Günther) 14
  • fryheitten ..., dero hoͤchste ist, dz ire inwonenden burger ... v̈ber sich selbs ordnungen vnd satzungen machenn moͤgennt nach eere des heyligen rychs
    1539 BernStR. I 261
  • vermöge gottes gebots, weltlicher satzung, auch erbar- und billicheyt
    1546 Kurpfalz/Sehling,EvKO. XIV 104
  • daß auch sonst, von wegen dieser jetzigen gelegenheit, und gestalt der zeit und laͤuffte, von noͤthen seyn wolte, obgemeldte alte statuta zu veraͤndern, und an derselbigen statt, neue recht und gleichmaͤßige satzungen und statuta zu machen und aufzurichten
    Zeitz 1562 S. 278
  • der ehebruch scheidet die ehe nach gottes undt der menschen satzung 
    1565 Klammer,CompJuris 40 § 15
  • [Übschr.:] wie lang die gebott, verbott, ordnung vnd satzungen, so an einer landtsgmeind ald vor rath gemacht, gelten sölen
    1573 GlarusLB. II 25
  • es solle gefragt werden ob die in der vorhergegangener panthättung gemachte satzung, vergleich und anordnung gehalten ... worden, und da es nicht beschehen neüe verordnung darüber ergehen laßen
    1582 NÖsterr./ÖW. VIII 372
  • weliches ... in allen ... verbündlichen handlungen ist, daß der contrahierten ... will und ... mainung ... für ein satzung zu halten und davon nit zu schreiten [ist]
    1599 NÖLREntw. II 1 § 23
  • stehet solch erbrecht und satzung in unterschiedlichen punkten, fällen, figuren und exemplen wie hernach zu sehen
    um 1600 JbLiechtenstein 5 (1905) 52
  • wider der hochen landsobrigkeit usgangner mandata und satzungen 
    1607 LuzernHofkirche 7
  • wir gerueheten ihnen solches angedeüte und durch gemeine mehrere stim ihrer gemeindsgenossen beschlossene mittel von obrigkeitweg zue bestetigen und in ein offentliche satzung ze bringen
    1620 SGallenOffn. I 58
  • ist ... hoch von nöthen, gute satzungen schriftlich zu verfasen zu ewiger gedechnus den nachkomenden
    1660 GraubdnRQ. I 374
  • es hat eine landsgemeind a. 1733 einhellig erkennt, daß ins kuͤnftige keine neuͤe satzung gemacht, und in daß landbuch gesetzt werden solle, ohne wißen der landleuͤthen
    AppenzLB. 1733 S. 34
  • erfüllung ... allerhöchst hoch- und obrigkeitlicher satz- und ordnungen 
    1769 Tänzer,GJudVorarlb. 123
  • uff das ich soliche ordinancio und satzung des babst nit ungehorsam werde
    oJ. EberbachUB. I 204 [undat. Übs. e. Urk. von 1218]
II
Gesetz, Statut, Verordnung, Rechtsatzung (I) 
  • wer die vier stuk [bei der Eheschließung] liezz an redleich sach, vnd wezzt doch die satzung wol, vnd die gewonhait der heiligen christenhait, vnd besunderleich in den landen do ez gewonhait waͤr, der taͤt ein tot suͤnd
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 620
  • jst aber daz von alter gewonhait vnd satzung, daz ein herr sol aischen pedew gelt vnd stewr, so sol die stewr maͤzzig sein nach muͤgleichait der laͤut
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1274
  • noch geschriben rechten sol tun ein guter richter und scheppen nicht nach irer eignen willen, sunder si sprechen nach des rechten satczunge 
    um 1400 Zycha,BöhmBgr. II 63
  • das naturlich recht ... und dy heilege saczunge 
    1406/07 BöhmBergR.(Gelnh.) 208
  • nach geistlicher saczunge etliche schult seyn, ab man dye nicht rich[t]et, so ist es schult
    1406/07 BöhmBergR.(Gelnh.) 214
III
Einzelvertrag; zB. Einkindschaftsvertrag, letztwillige Verfügung
  • [Einkindschaftsvertrag:] ist komen vor gerichte A., des vorgenanten J.s son, und hat bekant ..., daz die satzunge sin gut wille und verhengniße sie
    1381 Ingelheim/LSchrP. 166
  • dornach [schwere Krankheit] hab sichs gemacht, daz ir got helf, und hab gemacht ir satzung und [ihren Schwager] Jacob ... geerbt mit irem gut
    1404? Erler,Ingelh. III 288
  • nach innhalt des selben satzung, ordnung vnd testamentz
    1491 FürstenbUB. IV 109
  • wan ein person beschlossen satzunge machet, dabi sal ein richter nuene oder zehen wohnhaftige burgerhan und sall sinen mantal oder rock reiden und die personen, die die satzung machent und die gezuge, die manne dar zu nemet, heissen angrifen und sall die beschlossene satzung gegenwortig uf den mantel oder uf den duffart legen und sall der richter sprechen wider die personen, die die satzung machen wollent: ...
    15. Jh. MainzGFormel 33
  • [Übschr.:] forma uf satzunge, do ein persone jare und tag zu rießbett gelegen hatt
    15. Jh. MainzGFormel 34
  • welche satzung nit gescheen ist mit bescheid nach gerichts recht und gewonheit, die hott nit macht
    15. Jh. OppenhStB. 202
  • wir eheleute behalten uns hierin ganz vollkommen macht und gewalt, solch unsre ordnung, sazung und letsten willen zu ringern, zu mehren und ändern
    um 1600 JbLiechtenstein 5 (1905) 55
  • ist von netten, das zwischen einem pfarrherren vnd praeceptore leges, guotte satzungen gemacht, welche in eines praeceptoris bestallung einverleibt werden
    1607 SchrBodensee 28 (1899) 90
  • testament, gescheft, gemecht, satzung, heisset dieienige anordnung, wodurch iemand erklaͤret, wie es mit seinem vermoͤgen nach seinem tode gehalten werden und wem solches zufallen solle
    1762 Wiesand 1066
IV Verpfändung, Versetzen eines Gutes; das daraus erwachsende Pfandrecht; das gepfändete Gut; tw. mit negativer Konnotation wie bei Satzunger 
  • inpignorationem quod dicitur satzunge 
    1189 FreisingTrad. II 400
  • ipsum ivs inpignorationis (sazzunge)
    Anf. 13. Jh. OÖUB. I 185
  • wuocher unde fürkouf, dingesgeben, satzunge unde trügenheit, roup unde diepheit daz mac kein amt gesîn
    um 1275 Berth.v.Regensb. I 16
  • lehen satzvnge ist weder lehen noch satzvnge 
    um 1275 Schwsp.(L.) Lehnr. Art. 96
  • eigen oder satzunge oder varende gůt
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 207
  • swaz guot oben verschriben sind, sein in purchhuot, in satzung oder sust, di suellen allev iar zwen gewoenlich stewer ie nach den zinspfenn. [geben]
    um 1280 MBoica 36, 1 S. 535
  • ovf dem gvete, daz vnser baider vngetailtiv satzvnge ist von vnserm herren
    1290 OÖUB. IV 120
  • wir haben auch demselben J. vnd seinen vorvarn vergeben, swaz sei der satzungen genoszen habent vnd sagen in vnd sein nachkom ledich, daz wir noch vnser nachkom sei darvmb nimmer angesprechen solen
    1297 BrixenUrk. I 35
  • satzunge, vürkouf und gesuoch / hânt manige unkust und manigen fluoch
    1300 Hugo v.Trimberg(Ehrismann) I Vers 4855
  • [bei Nichterfüllung der Abgabenpflicht] so ziech [der perchtmaister] den weingarten in sein gewalt, und behalt in nach satzung, untz auf das nachst taiding
    um 1300 WienStRb. Art. 113
  • der weingarten ... der leicht sein leibgeding wäre, oder der satzung ist
    um 1300 WienStRb. Art. 128
  • ist disuͥ satzunge diz phandes beschehen mit aller ehafti, mit aller gewarsami und mit allem rehte
    1308 ZürichUB. VIII 188
  • der vier hundert pfund ... der sulen wir si an braitschaft berihten und niht mit satzung 
    1313 HohenloheUB. II 42
  • ez sol auch ain burger verlosungen alle satzunge, die er hat, von swannen si im gesetzet ist, fuͤr varnde gůt
    um 1320/60 NürnbSatzB. 165
  • ob wir mit den juden ander unser sache und nutz schaffen wolden, so suͤln wir in ... berichten mit ander pfantung und satzung 
    1330 Speyer/MGConst. VI 1 S. 662
  • daz die vorgenanten schůpossen ... mit deheiner slacht emphroͤmdunge, es were mit verkoͮff, mit wechsel older mit satzunge ... emphroͤmdet ... wurden
    1337 FRBern. VI 367
  • dehein gemechte, satzunge oder pfandunge uf die selben vestin, luͤte vnd gůt geben
    1358 FürstenbUB. II 217
  • das [Vorrang des Eigentums] ist davon, wanne eygenschaft pesser recht hat denne saczunge 
    vor 1360 IglauOberhof 68
  • si [Gerichtsamtleute] soͤnt oͮch dehein satzunge an sich nemen in dem gerichte, es weri denn das si ime ein eide geben wellent in acht tagen
    1361 BaselRQ. I 1 S. 31
  • pin auch ich ... auf dem ... halben hof ir recht gewer und scherm fur all ansprach, als saczung morgengab und des lands recht ist in Osterreich
    1362 SPöltenUB. I 550
  • [Übschr.:] saczung. wann ain man ain gût verseczt an herren hant, so sol der herr enem empieten, daz er ez los in sechs wochen
    Ende 14. Jh.? SteirLl. Art. 117
  • wenn einer die satzung uszerfolgt hat in 3 tagen und 6 wochen, so soll der amptmann unter christen oder juden versetzen
    1484 Wasserschleben,RQ. 253
  • leyhet er [richter] yn [hof] zu eyner satzung ader zu eynem zcins, so sal man ym geben eynen halben schilling
    15. Jh. LeutenbergStR. 440
  • als auch die leut vast und viel betrogen werden durch daß einer dem andern für seine schuld zue pfand setzet den blomen uf etlichen seinen güeter oder andern pfand und auch solche satzung beschicht mit dem schultheißen oder einem geschwornen boten, auch in das gerichtsbuoch verschreiben, und aber doch dariber darin gegriffen und selbiger blomen oder pfand abgethon, hinweg gefüert oder zue vielen andern leuten verkauft würd
    1503 SchlettstStR. 644
  • so einer jnn vnserem landt einem ewige satzung verschribe vnd gäbe, vnd er dingte jme an jm sälben brieff mit einem glichförmigen vnd landtlöüffigen zinsbrief widerumb abzelößenn, das der sälb brieff will es andinget worden für lanzwärschafft gehalten vnd gälten sölle
    1573 GlarusLB. II 27
V Besetzung (eines Amtes), Ernennung (einer Person); Festsetzung (eines Preises)
  • di selb satzung [schephen und rat leut setzen] schol geschehen alle jar acht tag nach dem ostertag
    um 1330 BrünnRQ. 378
  • stele man ouch eynem sin abis uz sinem garten, begriffit man en unde brenget man en vor, alz recht ist, man sal richten nach rechter sazunge des schadens
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 341
  • daz in dem verkummern oder verkauffen der gsloss oder gült yecz ain saczung vnd anslag beschehe, wie yeder vom andern das nemen sull, damit in solhem kunfftige irrung vermiten werde
    1458 WienCopeyBuch 156
  • nota der chawff vnd saczung des gewandts ist bedacht, das dy elln im lannd Steier lenger wen zu Osterreich vnd Salczburg ist
    1460 SteirGBl. 2 (1881) 66
  • [die Fleischer sollen] ein ydes fleysch in seyner satzung besunder verkaufen pey dem wandel zwey pfunt auf das haws
    1464 BayreuthStB.1 296
  • wo hinfuͤr yemandt fuͤr einen burgermaister koͤme vnd jm fuͤrpringen wuͤrde, das sein schuldiger oder gelter satzung oder nachlassung der schuld an ine oder andere sein glawbiger gesunnen vnd begert hette [dann kann der Bürgermeister uU. das Vermögen des Schuldners für einen späteren Zugriff sichern]
    NürnbRef.(1479/84) IV 7
  • an dem tag, so keller, burgermeister und rathe die satzung der bede verhoren, soll man auch das wachegelt setzen
    1492 Walldürn 253
  • ihr werdet geloben ... das jr solt ... ein fleißig auffmerken haben was wochenlich das getraidt gült, und dann euch mit euren zugeordnetten einer satzung und anschlages einmuettigelich vergleichen
    1546 ArchUFrk. 35 (1892) 131
  • so sollen alle wirth bey verlust jrer wirthschafft schuldig seyn, solche tax vnd satzung jedesmals auff ein taffel ordentlich nacheinander, mit außgedrucktem buchstaben, vnd nicht mit ziffern zu schreiben
    1599 OPfalzLO. 17
  • solches holtzwerck, so satzung hat oder nicht
    1698 CAustr. I 158
VI
in einer Satzung zusammen
  • hatt man zwey oder drey güetter zuempfahen, so mögen der meiger vnnd die huber dieselbigen jnn einer satzung empfahen
    1454 Elsass/GrW. IV 257
VII Platz in einer Reihe, Rangfolge
  • dwyl aber die erbfelle vß den testamenten herrüren jn gemeinen rechten die erste satzung haben / so ordenen wir anfengklichen von den testamenten
    FrankfRef. 1509 fol. 19 r
VIII wie Satz (VIII) 
  • wa aber frowen, pfaffen und gaistlich lüte ir clagen seczen wend, die sol man bevoͤgten als von bevoͤgtung hernach begriffen wirt und sollen die satzung tůn mit ir hand, mit des hofrichters hand und mit irs vogts hand in des clagfuͤrers hand in vorgeschribner wise
    RottweilHGO. 1435 II 6
  • darnach wellichem tayl sein verneint fuͤrbringen war zemachen gebuͤrt, der soll auff das nechst gericht oder auff das schirst er mag position vnd satzung geben oder seyn zewgen fuͤrgericht stellen
    NürnbRef. 1522 V 2
  • ob aber frawen, pfaffen und geystliche leut ire klagen setzen woͤllen, die sol mann zu solchem bevoͤgten ..., und sollend die satzung thůn mit ir hand, mit des hoffgerichts hand und mit ires vogts hand
    1535 RottweilHGO. II 5
IX Abgabe, Steuer
X "Vertrag zwischen zwei Gerichten über die Reciprocität in der richterlichen Behandlung ihrer Angehörigen" ÖW. I 411
  • wann ain gerichtsman in ain frembts gericht, darinen saczung war, kaume und daselbs mit ainem andern ain straff verbräch, umb wie vill ihne dann derselb frembt richter strafft, also hat sein rechter richter die hand dar ze raichen, so vill wie ain frembter richter ze nemmen
    1625 Salzburg/ÖW. I 33
  • wo ain gericht zum andern saczung hat, so ist das saczungsrecht: wëlcher angeßner [lies: angeseßner] gerichtsmann in ainem frembten gericht frävelt oder waß verhandlet, darin er saczung hot, so soll in derselb richter durch sein ambtman erstlich erfordern, kombt er, soll er mit ihm handln als mit andern sein gerichtslëuten
    1625 (Hs.) Salzburg/ÖW. I 25
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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