Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Saum

1Saum

, m., auch f.

vgl. Kluge23 707, ae. seám 
zahlreich belegtes Wort (über 100 Zusatzbelege im DRW-Archiv)

I Last, Ladung eines Saumtieres, die aus verschiedenen Behältnissen wie Gefäßen, Säcken oder Fässern besteht, offen zu (II)
vgl. Lagel
  • fueret auch ein gast durh die stat sinen kaufschatz in saumes wise, der sol geben ie von dem saume zwen phenninge
    1276 AugsbStR. Art. 10 § 5
  • swaz wahses ist daz man bi dem saume niht vf gedinget hat von der wage einen phenninch
    1282 Augsburg/CorpAltdtOrUrk. I 484
  • es söllen auch all säm vnd lageln ... nach gelegenhait dem die aneinannder vngleich sein, auf die ... vrn die vierzig viertl gwondlicher salzburger mass hellt, nach der ham abgemessen, damit nyemandts durch die vngleichhait der lagl ... nit betrogen werde
    1524 SalzbStPolO. 131
  • eß gitt och ain somer ..., der durch gredhuß fer, von 1 som, den er fir uff ainem roß, 3 kr gredgelt vnd zoll
    1536 Wolfart,Lindau II 312
II Maßeinheit, die regional in der Größe differiert und für Saumlasten, dh. die verschiedensten abmessbaren Dinge, ua. als Hohlmaß, als Maß für Metall sowie für Tuch und Stoff verwendet wird
vgl. Roßlast
  • hec autem sunt iura thelonearii. de souma uini quod hic emitur obl., de souma salis obl., de souma frumenti i den.
    1120? Schreiber,UB. I 6
  • [Hufenabgaben ... 3 oder 5] some [Getreide?]
    12. Jh. v.Minnigerode,Königszins 70
  • ein saum kuͤphers git ainen helbelinch
    1276 AugsbStR. Art. 10 § 15
  • so sol man minen eltisten svͤnen zwein den selben savm [Wein] geben die wile si leben
    1297 Tirol/CorpAltdtOrUrk. IV 102
  • ist, daz ein gast brengit gut her in di stat, daz geleite geben sal, unde wil daz verzollen unde sprichet, is si also vil, also swer oder also manic soum oder also manic centener, unde sprichit daz bi siner warheit, der zolner spreche, is si me oder si swerer, der gast spreche: ich wil iz uch vor also vil verzollen; wold ir mir des nicht gelouben, so bindet iz uf uf uwer recht
    um 1300 FreibergStR. 40 § 14
  • swer dehein win schenket in diesem ampte, ungesenden, an 6 masse, und in ouch nüt git, als in die heissent, die dar uber gesetzet sint, der git 10 ß von dem soume ane gnade und drunder
    1300/1402 LuzernRatsbüchlein 18
  • da lit och ein wingarte, der der heirschaft eigen ist, der hat vergulten in gemeinen jaren bi dem meistern lxx some, bi dem minsten xxx some 
    1309? InterlakenR. 28
  • von gewande. von eyme soyme gewandis von G. x solden. der soym sal behalde x tuch
    um 1315 MittErfurt 21 (1900) 128
  • von shonem gewande furit her einyn soum adir drubir durch die stat, so gibt her czwey scot von dem pherde, furit her vndir dem soume, so gibt her ein scot von dem pherde
    1328 LiegnitzUB. 56
  • so haben auch die inwohner hie in der hoffmarch zu L. gewalt und guet recht alle wochen vir saumb salz zu vertreiben
    1435 OÖsterr./ÖW. XII 159
  • V.S. und sin wyb ... umb 800 ℔ in gwüssen gülten oder gelt, jarsfrist zu bezalen, namlich jedes jar 5 soum oberhofer
    1542 BernRatsman. I 32
  • so oft und tick 18 soum koufmansgůt verhanden, söllen die schiffmeister dassälbig fürderlich ze ferggen schuldig sin
    1573 GasterLsch. 103
  • jeder auß ihnen [Sensenschmiede] auf seine werckhstatt wochentlich ainen sämb: vnnd also jährlich zwey vnd fünffzig sämb mockhs vber den P. ... zu führen
    1671 Fischer,Sensen 211
  • was aber ganze ... leglen gefüert werden, solle nach gestaltsame der sach wie bishero billicher lohn und für den factoren 3 kr. bezogen werden. von einem som stachel oder eisen ohne den zoll auf denen rossen 44 kr., auf dem schlitten 40 kr., dem factoren 2 kr.
    1731 Vorarlberg/ÖW. XVIII 232
  • eisernes nagelwerk: ... 1 schar-nagel 2 zoll lang, der saͤm 2 laͤgel, jedes laͤgel, 25000 stuͤck und im gewicht 51 pfund halten muͤsse
    1774 Wagner,Civilbeamte II 183
  • zo wie van nu voort an eenen banc beslaen sal met vische ..., daers een zoom es of meer, dat die sal gheven van banchueren twalef pennijnghe parisiser
    oJ. InvBruges Gl.fl. 596
  • ein douch wandtz, 32 ulnas ... ein ball 20 doicher, ein saum 28 doicher
    oJ. WerdenUrb. II 890
III Frondienst mit Saumtieren innerhalb einer Grundherrschaft
  • gyf he wel gelend bið, he sceal beon gehorsad, þæt he mæge to hlafordes seame þæt syllan oððe sylf lædan [wenn er gut mit Land ausgestattet ist, muss er mit einem Pferde versehen sein, damit er das zum (Tragen) herrschaftlicher Last hergeben oder selbst führen könne] 
    um 1020/30 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Rect. 5, 3
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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