Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schäferei

Schäferei

, f.

das Vorrecht (der Herrschaft), Schafe zu halten, womit auch Dritte belehnt werden können; auch: die Schafhaltung an sich oder die Einrichtung dazu
  • kummit iz abir also, daz die forgenanten lude keinen manne eins sundirhirten gunnent in den dorfen, adir einer sheferie, sa sal der shefere den luden helfen des koneges dienst zů rehte dragen
    1309 Wetterau/GrW. III 484
  • ouch mag der vorgenante schultis vnd syne erbin haben scheferie ... von drenhundirt schofen
    1320 CDPruss. II 108
  • darnach weiset man niemand keinen eigenen hirten, dann einem gesessenen ritter, der da sitzet baulich in dem gerichte, der mag einen eigenen hirten halten, und heisst eine schäfferey 
    1461 Wetterau/GrW. III 418
  • zum anderen, vorter wrögen die erbare geschworen und weisen der werdiger frauen zu eine frei schiefereie, was und wieviel der halfman des winters foderen kan, soll und mag er auch halten des somers
    1466 RhW. II 2 S. 35
  • dat we ... brodere [des Franziskanerklosters] uns des huses ... vor eyne scefferige ... hebben und bruken mogen unde eynen scaffer edder eyne scefferynne ... dar in setten mogen
    1471 QuedlinbUB. I 504
  • die schultzen vnd andere lehnleute so ... von der herrschafft mit schaͤffereyen ... belehnet ... sollen ihme auf jeder huefen zwey viertel schaffe zuehalten vergoͤnnet sein
    1561 CCMarch. V 1 Sp. 39
  • sollen auch diejenigen, so in möllen, schefereien, viehöfen, vorwerken oder in andern örtern ausserhalb des dorfs wohnen und keine zehet, pechte oder zinse geben, aber sich gleichwol der kirchen und sacrament gebrauchen, dem pfarrer seinen vierzeiten pfenning geben
    1573 Brandenburg/Sehling,EvKO. III 119
  • aus disser schefferei pflegt der scheffer jerlichs ... fur haußzins, kees und weidt gelt xxxi gulden zu geben und geht solche verleihung uff michaelis auß und an
    1578 Boxberg 801
  • das auch dem closter G. etwan eine schefferey oder meyerszhof gleichsfalsz auch deiche von nötten wehren
    1585 Luxemburg/MansfeldKlUB. 100
  • es sollen auch vnsere vnderthonen, so von alters her, keine aygne gemeine schaͤfferey gehabt, noch gehalten, ohne vnser erlaubnuß haben noch halten, bey straff zehen guldin
    WürtLO. 1621 S. 830
  • ein schaͤfferey heist nicht allein ein schewer oder stallung, darinn die schaaff gestellet werden, noch auch die schaaff, sondern es wird das alles, schewren, stall, schaaff, wiesen, vnd weyd, damit die schaaff muͤssen vnterhalten werden, mit einem worte eine schaͤfferey genant
    1624 Wehner,Obs. 583
  • hat die gemeind alhir die schäfferey eigentumlich zu halten, dieselbige zu verlehnen oder selbsten zu beschlagen, so viel stück daß felt erleiden mag, ohn herrschaftliche beschwerten jederzeit befreit gewessen
    1694 KirchheimW. 61
  • wer in Pommern nur vier hackenhuefen sadigen ackers hat, ... der kan eigene huth und trifft, oder eine schæfferey halten
    2. Hälfte 17. Jh. Westphalen,Mon. II 1952
  • eine jede herrschafft in Pommern ist befuegt die bauern nach gefallen abzusetzen, und auf dieselbige huefen ... schæffereyen anzulegen
    1740 Westphalen,Mon. II 1950
  • die schaͤfereyen sind oͤfters mit einer besondern gerechtsame verknuͤpffet, nach welcher eine buͤrgerliche weibes-person alles schaaf-vieh, weiblichen geschlechts, ihrer nechsten bluts-freundin und niftel hinterlaͤsset
    1750 Klingner II 128
  • nichts ist so leicht zu erfinden und auszuuͤben, als daß der landesherr z.b. ... die schaͤfereyen ... vor regalien erklaͤret
    1758 v.Justi,Staatsw. I 264
  • die schaͤferey ist eine gerechtigkeit schafe zu halten und alles, was zu deren erhaltung nöthig, auszuüben
    1762 Wiesand 943
  • oberschafmeister ... haben die aufsicht uͤber die schaͤfereien 
    1788 Thomas,FuldPrR. I 203
  • gerechtigkeiten, so einer herrschaft zu lehen gehen koͤnnen, als ... schaͤfereien 
    1788 Thomas,FuldPrR. I 278
  • hier ist der unterschied zwischen gelernten und eingekauften schaͤfern zu bemerken. jene sind solche, welche die schaͤferey handwerksmaͤßig erlernt haben und ... zu meister-schaͤfern erhoben werden
    1815 WirtRealIndex III 590
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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