Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schämen

schämen

, v.


I refl.: Scham (II) empfinden
  • daz sich der mensch minner schamt von dem raub dann von der diebstal, daz chuͤmt da von daz der mensch an dem raub sein chůnhait offenpart vnd erzaigt, vnd daz im ein er sol sein wider die diebstal
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1792
  • hiet auch ein mensch ein gelid daz vngestalt waͤr, vnd von hochuart sich dez schamt, vnd daz ab naͤm, der taͤt ein tot suͤnd
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 2124
  • de juge en behoort hem niet te scamene zyn erreur te corigierne, want beter eyst dat hy hemzelven corigiert dan dat hy openbaere scande daeromme lede
    1515/16 Wielant,InstrCrim. 177
  • ist doch aigentlich dis für ein iniuri zu halten, wann einer an seinem wolhergebrachten namen, standt und gueten leinmueth von einem andern mündtlich oder schrifftlich angetastet, verkhleinert und geschmächet oder auch mit schlegen angriffen und verschimpft würdt, dessen er sich bei ehrlichen leithen schemen mueß
    1616/29 OÖLTfl.(Strätz) III 46 § 1
II
jn. in Scham (II) und Schande (II) bringen, jm. Schmach zufügen
  • [F. verklagt] P. ... vnnd sein weib ..., das sie in geschamt hietten fur frumen lewten ... vmb semeleich und schemleiche tát, ... das er solde zu schaffen gehabt haben met seinem diener ... vnkewschleich, vnnd andre schamwort
    1417 OfenStR. 139 Anm.
  • zwo töchter, dy underchomen kündichlich, das sy von A. nicht geschamt wurden
    1427 AndreasRegensb. 597
III jm. eine 1Schamwunde zufügen
  • ob aber derselb [der ein Messer zieht] ein schaden thät, schämet ain vor dem andern preis oder unter den augen, so ist er das gerichtswandl verfallen
    oJ. Salzburg/ÖW. I 73
IV hemselven scamen eine Schande (III) sein, nichts taugen
  • alle ranen [eine Fischart], die quaet zijn ende hemselven scamen, sel men den merct verbieden
    1533 UtrechtGilden II 179
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):