Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schalken

schalken

, v., schälken, v.


I jn. zu einem Schalk (I) machen, knechten, versklaven
  • sús uuérdent sie gescálhchet 
    um 1000 Notker I 313
  • tîen sî íro geédele nîmet únde síe scálchet 
    um 1000 Notker I 762
II jn. einen Schalk (II) heißen, jn. schelten, schmähen, verunglimpfen, beleidigen
  • das si [Torwächter] nieman us noch in lassen, dar nach si dü tor beslieszent ... wer si darumb schalchte, oder dehein leid tete mit worten oder mit werchen, der git 10 ß
    14. Jh. LuzernRatsbüchlein 33
  • vor gericht schalken. item wer den andern vor gericht beschalket mit schmaͤhen oder boͤsen worten
    1466 SGallenOffn. I 428
  • waͤr den andern schelkt mit boͤsen worten und red, der ist dem gericht vervallen 5 ß ₰
    1496 ÜberlingenStR. 128
  • ein schantlichen, tratzlichen, hoch eerenverletzenden, schalkenden brief
    1551 SchweizId. VIII 682
  • es soll khainß dem andern sein thuch oder arbeit schelkhen, weder mit worten noch geberden
    16. Jh. Alemannia 15 (1887) 91
III sich wie ein Schalk (II) benehmen
IV überlisten, betrügen
V entwenden, unterschlagen, veruntreuen
  • das er auch in guter acht hab, waß und wie vil der [Werkzeuge] sei ... auf das, das nichtz vergessen oder geschalckt werde
    1464/70 Tucher,NürnbBaumeisterb. 41
VI den Markt schalken gegen den Marktfrieden verstoßen
  • wer aber den markt schalkti oder daran fräfleti, der söllte darumb mit dem rechten gestraft werden
    1559 SGallenOffn. II 570
unter Ausschluss der Schreibform(en):