Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schalkheit

Schalkheit

, f.

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afries. schalicheed könnte evtl. auch eine Form von skathelikhed (Schädlichkeit) sein

I Knechtschaft
  • táz íst tiu gnôtista scálhheit. sô sie uerrâchene án die súndâ. ába íro uuîstûome gegânt [übs.: extrema uero seruitus est. cum dedite uitiis. ceciderint possessione proprie rationis]
    um 1000 Notker I 313
  • unser herre wart geborn, daz er uns wider bræcht ... von der schalcheit in di frîheit
    um 1300 SPaulPred. 22
II Straftat, Verbrechen, Missetat; auch: Spitzbüberei (Beleg um 1650)
bdv.: Missetat (I)
  • das man die juden schirmen sol mit gůten trewen, das in nieman dekein ungemach noch schalkeit
    1345 ZürichStB. I 143
  • der [bœsen wîben] herze stat ûf schalkeit und ûf missetât
    nach 1350 Boner,Edelstein(Pfeiffer) 57, 102
  • hversar en mon heth annen thianst anda hi dwa tha ene scalkhed ieff tha othere anda thi here hine efther vnhalt dey anda nacht, sa is thi hushere sceldich to ielden brecma anda bota [wenn ein Mann einen Knecht hat und dieser das eine oder das andere Verbrechen begeht und der Herr ihn danach Tag und Nacht bei sich behält, so ist der Hausherr schuldig, Brüche und Buße zu zahlen] 
    Mitte 15. Jh. EmsigerR. 220
  • wehr, dat jemand merkliche schalckheid dede binnen unser stadt ... den mogen unser rath woll binnen user stadt antasten, undt in een halßysen schluten
    1465 SchüttorfStR. 32
  • daz er selbir schalkeyt getan habe
    1474 PössneckSchSpr. I 160
  • damit solche betrügliche schalkheit ... abgelegt [werde] und gemelte unordnung nit mehr beschech
    um 1650 NÖsterr./ÖW. VII 904
III Täuschung, Betrug, Hinterlist
bdv.: Schalk (VII)
  • wan nů geverde und schalkeit nieman sulde zů helfe komen, so setzen wir [Kaiser] ... daz die vorgenant burgere und undirdan, die ir herrin also virspottint [indem sie das Land verlassen und Stadtbürger werden] ... der stede friheit und recht nummer sullint genießin
    um 1360 GoldBulle 132
  • zoe en soude die voirscreven scalcheyt ende list den verweerdere niet helpen
    1496 CoutBrab. II 2 S. 141
  • das er ... eynem pfaffen zu W. zcehn gulden mit schalkheyt abegewunnen
    1520/30 MagdebSchSpr.(Friese) 221
IV niedere Gesinnung, Arglist, Bosheit, Schlechtigkeit
bdv.: Schalkigkeit
  • der gut hat beseszen, daz er sin lepdage nuczen sal und anders nicht, wil ers der mit der schalckheyde in phuren deme, der iz nach syme dode haben sal, wirt man an ym des gewar ..., man sal ym daz gut uff der stat nemen
    1. Hälfte 14. Jh. KlKaiserr.(Munzel) II 80
  • [Schmähbrief:] dat du dik bedechst unde betere lere nemest van dem, de dy de scalkheyt anwist
    1396 HildeshUB. II 522
  • aen man is naet schyldich to beten da deda off wirken, deer schaen sint in spil ende in spot, ney keysers riucht: hwant hwyr so quade deda schaet in spot, ende naet ... fan boesheit ..., so schel ma dyo deda meer to lidzen wessa dyo boertlyckheit dan dyo schalicheed 
    1480/81 JurFris. II 200
  • möge se ok ante pubertatem mit eideshand nicht beschuldiget werden. dat helden de olden, wente dat se 14 jare ful olt weren, darmit sik niemand siner junkheit in öveldaden hedde siner schalkheit to entschuldigende
    vor 1531 RügenLR. Kap. 44 § 6
V Wut, Zorn
  • und kamend [zwei Kämpfer] gegen einandren mit grosser sch[alkheit]
    16. Jh. SchweizId. VIII 686
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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