Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schatz

Schatz

, m.

ahd. scaz glossiert obulus, pecunia, lucrum AhdGlWB. 534

I Geldstück, bestimmter Geldbetrag; auch eine Münzbezeichnung für verschiedene Münzen (vgl. dazu Bosw.-Toller 827)
  • gif feaxfang geweorð, l sceatta to bote [wenn Haarraufen geschieht, 50 Hälblinge zur Buße] 
    688/94 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Ine 57
  • gilampf thir zi bifelahanne minan scaz munizzerin [oportuit ergo te committere pecuniam meam numulariis] 
    um 830 Tatian 149, 7
  • inti gisaztun imo thrizzuc scazo [et constituerunt ei xxx argenteos] 
    um 830 Tatian 154, 2
  • thar maht thu undar them kaflon nimen guldine scattos 
    1. Hälfte 9. Jh. Heliand9 V. 3205
  • nu ni giƀis thu ûs scattes than mêr, thie thu them ôðron duos
    1. Hälfte 9. Jh. Heliand9 V. 3438
  • ne ðearf ic ... sceatt ne scylling, ne penig ne peniges weorð [nicht schuld ich ... Skat oder Schilling, nicht Pfennig noch Pfennigswert] 
    um 960/1040 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. 398
  • djt sint dae sauwentien kesten, deer dae Fresen kaepeden mit schette ende mit scillinge etta koning Kaerle ende hia mey riochte habbe schelleth [dies sind die siebzehn Küren, welche die Friesen mit Schatz und Schilling von König Karl gekauft haben und die sie Rechtens handhaben dürfen] 
    um 1080 (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 146
  • nv schel hi zijnre buren tweer habba, deer him borgie, also rike, dat hia den strydwerdigha schet al laesta moege, ief him di schelta h ana leth, dat hi aldeer anderda schel [nun soll er zwei seiner Dorfgenossen haben, die für ihn bürgen (und) so reich (sind), dass sie den kampfwürdigen Betrag völlig zahlen können, wenn der Skelta ihn von dannen führt, damit er sich dort verantworte] 
    2. Hälfte 11. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 100
  • also fijr soe thio bote mara ne se than viij ensa and thria pund, thet js strythheftich sceth [sofern die Buße nicht mehr als drei Pfund und acht Unzen beträgt, das ist die kampfwürdige Summe] 
    13./14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 554
  • kempstrydwerdigha schet [kampfwürdige Summe] 
    1464? WesterlauwersR. I 30
  • hé begeat swîðe mycelne sceatt of his mannan
    oJ. Bosw.-Toller 827
II wertvolles Gut, Bestand, Vermögen, auch im immateriellen Sinn

II 1 Besitz, Gut, Vermögen (persönlich und privat im Unterschied zu II 2); meton. auch: Wert (1450); Aussteuer (1533); phrasem.: vierfüßiger Schatz Vieh (Beleg 1571; vgl. Bed. III)
  • gif ceorl ceap forstilð ⁊ bireð into his ærne, ⁊ befehð þærinne mon, þonne bið se his dæl synnig butan þam wife anum, forðon hio sceal hire ealdore hieran: gif hio dear mid aðe gecyðan, þæt hio þæs forstolenan ne onbite, nime hire ðriddan sceat [wenn ein Gemeinfreier Fahrhabe stiehlt und in sein Haus trägt, und ein Mann sie darin anschlägt, dann ist jener für seinen Teil schuldig, allein, ohne das Weib, denn sie soll ihrem Herrn gehorchen: wenn sie wagt mit Eid zu bekunden, daß sie das Gestohlene nicht anrührte, nehme sie ihr Fahrnisdrittel] 
    688/94 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Ine 57
  • anttat imu than eft an hand cumid feho te gifôrea endi fremiði scat 
    1. Hälfte 9. Jh. Heliand9 V. 2501
  • wir geben ire [in die Ehe] scaz unte vihe
    1060/80 GenesisW.(Smits) V. 1613
  • Alexander ... nam ir scaz unt gewant unt allez daz er dâ fant unt lêhnte alle sine man mit dem, daz er dâ gewan
    um 1120 PfaffeLamprecht V. 525
  • eyn izlich mitburger mag melzin, bruwen, schenken unde kouffin, schaz triben zu sinem hantwercke
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 367
  • do das der herzog vornam, do badt her seynen sson B., das her seynen schatz zu om neme unde vorsuchte ap her dor mete vor seynen leip gedyngen mochte
    1421 Rothe,DürChr. 230
  • bey zweintzig weͣgen, darundter vast armelüt pferde von geringem schatz gewesen sein
    1450 NürnbChr. II 196
  • das gwelb, darin des gotzhuss schatz behalten wirt
    1524 SchweizId. VIII 1637
  • der vorgenandt D.C. ... seiner tochter zů eim schatz geben solt achthundert guldin
    1533 Breunle 71
  • das wortli rat heisst schatz oder guot, wie man hausrat nennet
    vor 1551 v. Watt/SchweizId. VI 1561
  • so wannehr jemandts stirbt, der hoffhoerich ist, und lest weib und kinder ... so sollen dem gotteshause verfallen sein der vierfüessige schatz halb
    1571 Steinen,WestfGesch. IV 654
  • als aber die schiffleut gesehen, das er ein grossen schatz bey sich gehabt, haben sie ein rosskamm über ihne gemacht unnd ihn heimlich umbbringen wöllen
    1610 SchwäbWB. V 421
  • schatz heisset insgemein ein ansehnlicher vorrath werther und kostbarer sachen
    1742 Zedler 34 Sp. 980
II 2
obrigkeitliche (kaiserliche, königliche, städtische) Finanzkasse; auch: Fiskus, Finanzverwaltung; meton.: in der Finanzkasse angehäuftes Vermögen
  • so sullin sie [husfrauwin] wißin, daz alle die gut, die den sonen nach dem gedinge sultint werdin, in unsen keisirlichin schatz horint
    um 1360 GoldBulle 139
  • die so gemeiner statt schatz, barschaft und einkommen verwalten, welliche bei uns die s[äckelmeister] genennet werden
    1579 SchweizId. IV 525
  • herzog A. von Saxen ... hat in siner zit friden in sinem lande gehalten und groissen schatz vergattert
    1586 BuchWeinsberg III 311
  • befleisst sich ... herzog M. auf alle weg gelt zu samlen, ainen schatz vnd vorrath zu machen
    1611 Dollinger,MaxFinanzref. 171
  • im fahl solche mitel ermanglen wurdind, die notwendigkeit uss dem schatz und gewölb zeerheben
    1672 SchweizId. VIII 1637
  • [Beschluss des Rates,] daß zu erhandlung der jenigen güldtbriefen, ... 50'000 taler ... aus dem schatz genommen [werden]
    1677 BernStR. VII 1 S. 330 Anm. 2
  • innert vierzig jahren ... werden ersessen und verjaͤhret ... die in den obrigkeitlichen schatz wuͤrcklich gebrachte und der obrigkeit zugeeignete sachen
    1730 Leu,EidgR. III 70
  • in der politic zeiget man, wie der schatz eines fuͤrsten zu vermehren, davon einige in besondern schriften gehandelt
    1742 Zedler 34 Sp. 980
  • ein von dem ganzen lande kopfweise zu bezahlendes tobacksgeld ... wodurch gewiß eine weit ansehnlichere summa in den königl. schatz einfliessen würde
    1769 QHambSchiffahrt 185
  • werden in Nürnberg diejenigen drey bürgermeister, welche der losungsstube, d.i. dem allgemeinen schatze vorgesetzet sind ... losungherren ... genannt, welche ... zu derjenigen zeit, ... wenn die bürger ihre abgaben entrichten, täglich zusammen kommen müssen
    1777 Adelung III 262
  • daß die auflagen, die zum dienst des staats bestimmt sind, durch die provinz und zwar ohne alle hebungskösten eingenommen und direkte in den königlichen schatz geliffert werden
    1789 ElsMschr. 3 (1912) 190
  • die departemental-, distrikts- und kantonalkosten werden von dem 1. januar dieses jahres an von dem öffentlichen schatze getragen
    1810 Thimme,Hannover II 586
II 3 die (kaiserlichen) Reichskleinodien
  • zu dieser croͤnung hatten kayser Friderico zu sonderbaren ehren die von Nuͤrnberg den kayserlichen schatz, nemlich Caroli M. mantel, crone, scepter, apffel und schwerdt mit sich gefuͤhret nach Rom
    1735 Fuhrmann,Öst. II 251
II 4 übtr. auf immaterielle Werte: wertvolles Gut, Kostbarkeit; Schatz der Gnaden Eucharistie
  • ablaz ... ist ein vergeben ... der půzz vnd pein, die ein mensch schuldig ist fuͤr sein suͤnd, vnd wirt gegolten von dem schatz der heiligen kirchen ... der schatz ist daz ebig gůt, daz vͤnser herr Christus mit seinem pittern tod, vnd mit seiner grozzen marter vͤnz verdient hat
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 160
  • der schatz aller gerechtigkeyt ist villeicht den kleinen behalten
    1439 RefSigm.(Koller) 58
  • langt uns ... an, daß an viel orthen ... etliche ... bey empfahung des hoͤchsten schatz der gnaden ... verruchter weise sich unterstehen, von der gemeinschafft der allgemeinen heiligen christlichen kirchen sich abzusoͤndern
    1554 CAustr. I 250
  • die [Wahrheit] ist viel ein groͤsser, edler schatz im hertzen als alle rabenguͤlden im beutel
    1610 MittSchlesVk. 17 (1915) 107
  • die lade ist nicht nur der zünffte schatz, sondern deren darstell- und eröffnung
    1722 Beier,HdwLex. 181
III Vieh, bes. Rind
  • hweer soe en man ... Godes riocht ... britzen haet ende al der wralde, dat hi scetten wildath haet, soe aegh him di riochter tre kerren ti delane, als hi en eetmel alomme liuwet haet mey twam heldem spanned ende hi dis alles biechte wert [wenn ein Mann ... Gottes Recht ... und der ganzen Welt verletzt hat, indem er widernatürliche Unzucht mit Tieren getrieben hat, so soll der Richter ihn vor dreierlei Wahl stellen, nachdem er einen Tag und eine Nacht lang in zwei Fesseln geschlagen gelebt hat und es alles eingesteht] 
    10. Jh.? (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 192
  • aldeer hi rikera is, aldeer aegh hi tre panningen ti ieldane ti riochter koninghscelde, alsoe fijr soe hi habbe fijf jnhemede scettan, aider tam ande vdertam, it sinte Walburgismissa [wenn er reicher ist, so soll er drei Pfennige als rechtmäßige Königssteuer zahlen, insofern er am Sankt-Walburgs-Tag dort, wo seine Hacke auf die Erde fiel, fünf Rinder, jedes zahm und euterzahm, im Stalle hat] 
    12. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 208
IV verborgen gelagerter, wertvoller Gegenstand (zB. Schmuck, Münze), dessen Eigentümer nicht mehr ermittelt werden kann
  • al schat under der erde begraven deper den ein pluch ga, die hort to der koningliken gewalt
    1224/35 SspLR. I 35 § 1
  • wurde dehein schatz funden uffen dez gotzhuses gůt, daz súllent si [probst, vogt] gelich teilen
    1346 FRBern. VII 220
  • findit eyner schacz uf guthe, daz eyme phandis stet, der ist des findirs halb und des halb, der daz gut vorsaczt hat
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) III 101 § 2
  • keyser Adrianus hat ... gesatzt, vindet einer in einer geweychten oder geistlichen statt on geverde einen schatz, der halbteyl sol des vinders sein, der ander des des der grundt ist
    1436/1516 Klagsp.(Brant) 52r
  • wo einer in seinselbs aigen erbe, gruͤnde oder poͤdem einen schatz fuͤnde ... so ist das seinselbs
    NürnbRef.(1479/84) XXXII 1
  • [Übschr.:] artickel ... von den funden vergrabnen schaͤtzen wegen
    1481 BremgartenStR. 85
  • wan ein schatz, den einer in seinem grunt hot gefunden, der wirt des aus naturlichen rechten, welcher in gefunden hot
    um 1500 Summa legum 244
  • werdet schatz gemuret in muren, adder in keller, ... und werdit funden, der schatz gehorit nicht an die konniglichin gewalt ... her gehorit an die erbin unnd an die, uff der erbe her also funden werdet, wan der behaldin ist in erin beslossen gebuwen ... und nicht in der erdin
    1503/04 PurgoldtRb. III 78
  • so ain taglöner an seiner arbait ... ainen schatz findet vergebenlich, so gebürt dem herren der schatz 
    1528 ZeigerLRb. 253
  • ob ainer, dem ain guet oder grund versetzt ist, ain schatz darin findet, der wirdt nur halber sein und halber des phandherren
    1528 ZeigerLRb. 253
  • schat ofte tresoir ... es proprie goedt, dat by ombekende persoonen van ouden tyd verholen es ... sulcken schatt te vinden es een gifte godts
    1550 CoutCourtrai 136
  • wan einer ein verborgen schatz in seinem erbe oder eigenthumb findet und keinen rechten erben dazue weisz, mag er denselbigen behalten
    1579 Wasserschleben,RQ. 270
  • wan ... iemands ... auf sein selbst erdreich oder an geweichten stätten ... einen schatz findt, so ist derselbig ... sein
    1599 NÖLREntw. V 167 § 1
  • daß auch ein schaz, welcher ungefär in einem lechenguet gefunden wirdet, dem lechenman allermaßen wie einem aigendomer - wan er dergleichen in seinem aigenthumb fündet - und nit dem lechenherrn zustehet
    1616/29 OÖLTfl.(Strätz) VI 52 § 9
  • wann iemand an eines andern grund ... einen schatz gefunden, oder aber denselben mit ... willen des grundinhabers nachgegraben, solle solcher schatz in drei theil abgetheilt werden, und der erste den finder, der ander der grundobrigkheit und der dritte des grunds inhaber zuegehören
    1654 NÖLO. V 2, m § 2
  • wann iemand mit zauberei einen schatz zu erobern sich unterstunde, es geschehe gleich auf seinen aigenen oder frembden grund, so ist dazjenige was er findet unserer landsfürstlichen cammer verfallen
    1654 NÖLO. V 2, m § 3
  • wann jemand an eines andern grund, boden, oder eigenthumb, ungefaͤhr, auß sonderm gluͤcksfall einen schatz gefunden, oder aber denselben mit vorwissen, und willen deß grund-inhabers nachgegraben, solle solcher schatz in drey theil abgetheilt werden, und der erste dem finder, der anderte der grund-obrigkeit, und der dritte deß grunds inhabern zugehoͤren. wann er aber auff frembden grund und boden ohne einwilligung, nach solchen schaͤtzen gesucht, und gegraben haͤtte, ist ihme finder davon nichts, sondern die helffte der grund-obrigkeit, und die helffte dem grund inhaber allein zustaͤndig
    1679 TractIurIncorp. 600
  • ist aber ein schatz auf einem frembden boden gefunden, und zwar mit vorsatz, und, welches der fundi dominus probiren muß, durch nachsuchen und graben, so gehoͤret er dem grund-herrn
    1705 KlugeBeamte I2 517
  • schatz ... worunter verstanden wird ein so lange zeit irgendwohin gelegtes gelt oder anders ... kostbares gut, da die zeit desse hinterlegung sowol unerdencklich als auch desselben eigenthums-herr nicht bekant
    1728 Leu,EidgR. II 154
  • schatz, thesaurus, trésor, heißt in den rechten insgemein ein vorrath an gelde, der an einem heimlichen orte von einer so langen zeit her verborgen worden, daß man nicht mehr wissen kan, wessen er ehemahls gewesen
    1742 Zedler 34 Sp. 981
  • nach dem roͤmischen rechte gehoͤrt der auf eigenem grunde gefundene schaz als zulage dem eigenthuͤmer
    1785 Fischer,KamPolR. II 385
  • wer einen schatz findet, muß davon der obrigkeit sofort anzeige machen
    1794 PreußALR. I 9 § 75
  • ist der eigenthümer des schatzes nicht auszumitteln, so gehört der schatz, in so fern derselbe aus sachen besteht, die vom gemeinen verkehre nicht ausgenommen sind, demjenigen, welcher ihn auf seinem eignen grunde gefunden hat
    1794 PreußALR. I 9 § 81
  • hat jemand einen schatz auf fremdem grunde, jedoch ohne besonderes nachsuchen gefunden, so gebührt die eine hälfte dem finder, und die andre dem eigenthümer des grundes
    1794 PreußALR. I 9 § 82
  • wird ein schatz auf der gränze gefunden, so wird das eigenthum desselben zwischen den gränznachbarn gleich getheilt
    1794 PreußALR. I 9 § 91
  • bestehen die entdeckten sachen in geld, schmuck oder anderen kostbarkeiten, die so lange im verborgenen gelegen haben, daß man ihren vorigen eigenthuͤmer nicht mehr erfahren kann, dann heißen sie ein schatz 
    1811 ÖstABGB. § 398
  • von einem schatz wird der dritte theil zum staatsvermoͤgen gezogen
    1811 ÖstABGB. § 399
V
Abgabe; meton. auch: Abgabepflicht, Recht auf Abgabe
  • âne dáz tîe mít nôte álde mít úndríuuôn genómenen scázzâ neuuéllentên uuídere geéiscôt uuérdent
    um 1000 Notker I 142
  • ube pretores ten scaz recchen soltôn. daz nemahta âne arbeite nîcht sîn
    um 1000 Notker I 149
  • so ist ledigs gelts in der stat B. 1 ℔; das pfund gibt man ze schatze vor dem vorgenannten zolle
    1281 Pfandrodel/HabsbUrb. II 1 S. 133
  • solutum ab omnibus oneribus ... que nostri convices sunt astricti, habere volumus ... que schat, burwerk, dorwaren, ratmanwachte ... dicuntur
    1345 Wigand,Beitr. 164
  • dat wy ... jenigherhande schat, anlaghe ofte bede up legheden in unsen riken
    1362 HanseRez. I 202
  • wy ... bekennet, dat wy ... neinerleige weise bidden noch schatten, um der treuwe willen, dat se uns de bede und schatt hebben overbracht hulpen
    1397 Freudenstein,WaldSchaumburg 73
  • waz den schepphen zu irer kamer nodt ist, daz nemen sy von dem gelde [orteilpheninge]. zu allen quatuortempern teilen sy den schaz 
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 253
  • es sullen auch alle purger schatz stewren vnder dem geschopff aines aides
    2. Hälfte 14. Jh. RegensbFriedg. 82
  • veer hoven myd alleme rechte ... rentte und schat 
    1420 SchleswHUSamml. I 288
  • das sy [bestellte Prüfer] alle jare, vnnd mit namen nach yetlichem schatz den harnisch vnnd die werinen beschowen
    1438 SchwyzLB. 70
  • van den ghenen, die op 't voirscreve stuck beempts ennige obligacie hadden van schat, schoude of van renten
    1450 CartSTrond II 298
  • schall de besitter disser vicarien nicht vorbunden ... wesen ... koͤnig-tyns bede effte schatt to geuende
    1451 Staphorst,HambKG. I 2 S. 861
  • wilch artland schat ind dienst gijlt in die schetzonge der heirlicheit van M.
    1458 KlArchRhProv. I 50
  • das man allenthalben in vnnserem land zu dry jaren vngeuarlich einost schätzen sol, nach dem vnd man dann ein schatz setzt oder macht
    um 1470 GlarusLB. I 156
  • dat de ... mi ... tho schatte vnd tho tegenden vppe twe termin ... scholen ... entrichten
    1495 Matthiessen,Marschg. 231
  • wanet ein vam adel in eines andern gude und heft nein eigen lehengut, he gift den schatt gelik einem buren
    vor 1531 RügenLR. Kap. 165
  • ist ein dorpf unter dem ampt Limberch gelegen ... da das huiß Limberch alle hoheit, gehorsam, schatz und alle andere oberhoheit gehabt
    1533 JbWestfKG. 6 (1904) 156
  • woe der ondersaet seedt in eynyghe bancke in den lande van V. inde derselve fuere woenen in eynyghe ander banck off verbond der landen, dat he sal scat geven, ende recht nyemen bynnen jair en daege
    um 1550 LimburgRBr. 532
  • haben wir ine zu vnderpfande gesetzt ... vnsere beide dorffer ... mit aller vnser gerechticheit, mit deinstgelde vnnd schatz 
    1553 CalenbergUB. IX 264
  • so ist der gebruch zu Dormagen, wer kein eigen lant hat, der mois die kottersmark zu schatz geben
    1561 BuchWeinsberg I 153
  • geven ... de dekenmaker to schate dem rade nicht mehr als andere bodenlude
    1568 LünebZftU. 254
  • daß ... das geldt der vier monath baum-geldt ... aus folgenden schatz beneben dem gebuͤhrlichen zinß ... bezahlet werden sollen
    1572 Culemann,MindenLV. 138
  • ein witwenhaus ... darinne der pastorn nachgelassene witwe ... die zeit ihres lebens die freye wonung haben und dienstes, schatzes und aller beschwerungen frey sein [soll]
    1606 Verden/Sehling,EvKO. VII 1 S. 196
  • dat he im carspelschatte dat dordendeel des ganzen schattes leggen moten in dem carspel bi sines vaders levende
    1617 Neocorus,Ditm. I 243
  • soll dieser hof uf das haus von der hardt jaerlichs geben ... neun rader heller schatz 
    1622 Zingsheim/GrW. II 683
  • vnsere ambtleuth ... sollen unsern renthmeistern und botten ... behuͤlfflich seyn, damit unser schatz, guͤlt, renthen und verfaͤlle außgefordert [werden]
    1696 JülichPolO. 75
  • der pastoren verlassene wittiben, die zeit ihres lebendes, die freien wohnung haben, [sollen] auch schatz, hirtengebuͤer, und aller andern unpflicht ... frey sitzen
    1754 Steinen,WestfGesch. II 1395
  • schatz ... bedeutet ... eine abgabe
    1762 Wiesand 947
  • wenn aber ein bauer mit einem amtsunterbedienten immen zusammensetzt, so muß jener den schatz davon entrichten
    1799 Hagemann,PractErört. II 99
  • [Vorrechte] die freiheit der eingesessenen ... vom gemeinen schatze, vom auszuge und glockenschlage
    1799 Klöntrup,Osnabr. II 79
VI
amtliche Schätzung
  • were aber sach, das sy ein schatz [betreffend der Alpnutzung] wolten tuon, so begerten sy, das doch der geschigi by geswornen eiden
    1454 SchweizId. VIII 1639
VII Pfändung
  • wan einer an dem anderen ein rechtmäszige ansprach hat ... so mag der creditor den debitoren verpfenden lassen, nemlich er schicket ihm den weibel ... und verkündt ihme den schatz 
    1523 St. Gallen/GrW. VI 364
  • so ainer dem anderen gelten soll und zil und tag verschynen ist, und der, dem die schuld also zugehört, nit me warten mag noch will, so mag er zu dem waibel gon und im den lon geben, das er dem schuldner den schatz verkünd
    1559 SchweizId. VIII 1640
  • solle er dem schuldner ... wann er ihmme die pfandt verkündt, anzeigen ... wie gross die summa seye, so er ihme ... pfenden will, damit der schuldner sich darnach richten könne; so das nit beschechen wurde, solle er mit dem schatz selbigeß mahl nit vorfahren mögen
    1713 SchwyzLB. 114
VIII eine Maßeinheit

VIII 1 Hohlmaß
  • V.v.M. hat von uns enpfangen ... zwelf schetz korns, zwelf schetz habern
    1345 HohenloheUB. II 562
  • Ch.v.B. git von einem lehen driu phunt und drei schilling heller ... und siben schetz oͤls von den guten allen
    1351/71 HohenloheUB. III 361
  • hat ein erbar rath das mesz erdacht, welches soll vierzehen schetz halten, und so vil ein schatz saltz pfenning gilt, also vil gilt ein mesz schilling [ein Umrechnungsmaß]
    1541 Herolt,HallChr. 186
  • an haber 2 schäz 
    1764 SchwäbWB. V 711
VIII 2 Flächenmaß, häufig für Rebland
  • xlvi partes in vitibus, que ibi vocantur skaza 
    12. Jh. QSchweizG. III 96
  • zů G. ... ligent do iiii schatze, geben xi ß
    1382 Elsass/GrW. IV 128
  • einem schatz reben zu L. in G. bann gelegen
    Ende 14. Jh. ElsWB. II 446
  • twee stucke ackerlandes ruime vann vijff schatt landes
    1563/64 Beekman,DijkR. II 1412
  • das B.R. mein haußfrauw selige die sechß schatz raͤben ... mir ... vermacht hat
    1574 Frey,Pract. 445
  • 1 juch velts, ... soll 6 schatz gross sein, 30 ruten lang und 6 breit
    1596 ZGO. 1 (1850) 171
  • schatz, (landwirthschaft) die benennung eines gewissen stuͤcks reb-landes, dessen inhalt ohngefaͤhr den dritten theil einer juchart ... ausmacht
    1783 Jacobsson,TechnWB. III 553
  • dis sint die reben in dem alten dorf: fier und fierzig schaz an fier stuͥcken
    oJ. ZGO.2 9 (1894) 269
VIII 3 in der Schweiz: ein "ungefähres Mass für Schindeln", SchweizId. VIII 1640, zS. ebd.
  • es soll ouch ein yeder ... schuldig sin järlich zuo der pfruondt huss, darin er ist, zwen schatz schindlen ze tuon oder das gält dafür
    1568 SchweizId. VIII 1640. ebd.ö.
IX wie Schatzgewölbe 
  • sind die originalia von testamenten, heirathscontracten ... allezeit bei hof in dem sogenannten schatz aufgehoben worden
    1742 Fellner-Kretschmayr III 483
X ein Kosename
  • schaͤtzgen, schatz. diese woͤrter zeigen zwar eine zaͤrtliche liebe an, beweisen aber nicht allezeit eine geschehene verlobung, oder eine verbindlichkeit selbige zu vollziehen
    1762 Wiesand 948
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):