Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Scheffel
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Schedeklot
Scheeskijn
Scheffel
, m., n.
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scheffel (stn.); scheffel (stm.) im Mittelhochdeutschen Wörterbuch von Benecke, Müller und Zarncke (BMZ)
I
ein (Schöpf-, Wasser-)Gefäß
vgl.
1Schaff (I)
- dis heysit housrot, alz her noch geschrebin stet: alle tische, stule, scheffele, botin, bile, bartyn, toppe, almeryen, slechtlede castin vnd deme glich manschir hande, als dy lute yn erym huse habynum 1350 MagdebBresl. 190Faksimile (ca. 78 KB)
- der bader soll das badt rain und ordentlich halten und dem leüten recht aufwarten mit allen vleiß, und in prünsten seine scheffel darleihen. ob er darwieder thett, hat ihn die gemein zue straffen sover ihr gewalt gehet17. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 938Faksimile (ca. 43 KB)
II
ein Messgefäß zum Ausmessen des Scheffels (III 1); auch das amtlich normierte Messgefäß (Beleg 1793)
bdv.:
Scheffelmaß (I)
- die râtman haben die gewalt, daz sie richten uber allerhande wanemaze vnde ... vnrechte schephele vnde uber vnrecht gewichte1261 MagdebR. II 1 S. 18
- sy [ratluyte] sullen richten gebrechen ... an allim deme, das man mit dem scheffil gemessen mag, is sy korn, weyse, gerste, habir, mohen, erweys unde salz1324 BreslUB. 101Faksimile - in Google Books
- ist das man undir ymande vindet czwene scheffill ... eyns czugrosz und das andir czukleyne, das sullen dy ratleute richten von der stat1339 Stobbe,Beitr. 94Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- ab scheffele adir andir mose czu cleyne sint ader vnrechte wane mozin, daz musyn ze volvordirn noch der stat kore ader bessirn mit sechs vnd drysig schillingen1359/89 MagdebBresl. I 1 Kap. 9Faksimile (ca. 66 KB)
- daz er [burger meister] richten mag vͤber ... vngerechte schefel1378 SilleinStRB. 68
- [ein Bürger hat] an eyme nuwen ungeczeichenten unde ungeyechtem scheffele gemessen ..., daz dach von den burgern was vorboten1404/14 FreibergUB. III 232Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- en sal nyemant scepele of strekele halden ouer nacht, bij xx sc., ten sij mit des geens wille, die die scepele heeft gepachtum 1415 NijmegenStR. 19Faksimile (ca. 170 KB)
- wey mysdede in schepelen ind in waegen, dey is schuldich to beteren myt iii hellincge ind xv solidivor 1448 Schulte,Wattenscheid 105
- so en sal men met geen scepelen uutmeten noch inmeten, tensy dat sy geteyckent sijnnach 1452 WestfriesStR. II 288Faksimile (ca. 214 KB)
- das mit dem strichscheitt eyn kreutz auf den scheffel gemacht kan werden, wie man pflegt hafer zu messen, bei eyner marck silbers1540 JenaStO. Art. 86
- we ok einen andern schepel, der im lande verordnet, ... gebrukede, ... schall thom hogesten gestrafet werden1541 HadelnPriv. 429Faksimile (ca. 132 KB)
- wehr mit vnrechten vnd falschen wagenn, gewicht, elle, vndt scheffel befunden, dem sollen solche ... in haufenn geschlagen vnd mit ... raths strafe belegt werden1593 NMittThürSächs. 4, 4 (1839) 76Faksimile - in Google Books
- keiner soll einen scheffel, ehe er mit der stadt-maaß gerichtet ist, zur maaße gebrauchen1599 DirschauWillk. 40Faksimile (ca. 67 KB)
- se [becker] scholen ok den gemeinen mann by schepeln tho meten vorgunnen nach gelegenheit der zeit und wen des raths befehlhaber sothanes heten wordenEnde 16. Jh. Rigafahrer 231Faksimile - in Google Books
- in den aemtern soll ein rechter geaichter scheffel oben und unten mit eisen beschlagen, eingesetzet und im zu- und wegmessen kein vortheil gebraucht werden1793 Schwarz,LausWB. III 266Faksimile (ca. 126 KB)
III 1
ein Hohlmaß für schüttbare Güter, meist für Getreide, selten für Flüssigkeiten; meton. die Getreideabgabe (Beleg 1282), auch das Recht darauf (Beleg 1395)
bdv.:
Scheffelmaß (II),
2Schiff (I 1)
- [Zoll:] de una navi reddant iij semimodios, id est iij scafilos de sale903/06 (Hs. 1254/65) Cap. II 251Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- quam mensuram avene, que vulgo sceffel vocatur1157 MainfrJb. 6 (1954) 98
- sex mensuras pise, que vulgo dicuntur schipel1260 WestfUB. IV 3 S. 438
- mine maier ..., die mir [Bischof] dienent mit dem schefel1282 MGConst. III 557Faksimile - digitalisiert im Rahmen des Projekts dMGH
- in der molen schal wesen en matte. also grot. dat der be holden achtehalf enen schepelEnde 13. Jh. LübMndStR. Art. 45
- ez sol chein fuͤteraer noch melbaer noch vragnaer ze der wochen mer chauffen niur ain schaeffel habernum 1315 MünchenStR.(Dirr) 284Faksimile (ca. 36 KB)
- were aver, dat ec scaden neme in deme gude van rove eder van brande ..., also dat ec des tynses nicht en geven moͮchte, so scolde ec on geven den dridden schepel to densulven tiden1324 HHildeshUB. IV 431
- de schepel wetes ghilt anderhalven verdingh lodich1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. 104
- ackere, die uit waren gegeuen jairlix vmb roggen gulde, die clene margen vmb een scepel roggen1. Hälfte 14. Jh. NrhAnn. 31 (1877) 118
- kein muller schol mer nemen czu lone an der meczen noch an gelde, wen im von recht geburt, von eim gehuften scheffele eine gehuften mecze1357/87 MeißenRB.(Oppitz) V 4 Dist. 18
- der becker sak sal also groz sin, daz czwene scheffil dor in gen1362 ZSchles. 2 (1858) 358
- [Mühlenzins:] alle sonavende achteyn schepele rogghen1370 LünebUB. II 2Faksimile - in Google Books
- haben vns eyns scheffels myt en voreynt glich eynem erfortschen scheffel, der zcwolf eyn erforsch maldir thun1371 Michelsen,Rdm. 516Faksimile (ca. 77 KB)
- we korn in de stat voren wille, de schal gheven vor den brunswigesschen schepel enen brunswigesschen penningh1374 HanseRez. II 89Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- so gebent des E.v.K. erben einen schöffel haber von einem rebstugk in der northalden [als Zins]1384 FreibDiözArch. 18 (1886) 150
- we [die Erben] ... vorkopen mit alme recht ierliker ghulde anderhalven brandeburschen virdung unde negenteyn schepel weytes an eyme hofe1395 MansfeldKlUB. 50Faksimile (ca. 73 KB)
- wir sind auch schuldig ainem pfleger ze E. järlich ... 15 schäffel habern, gemessen mit 17 metzen an ain schäffel Füsser maß1461 Tirol/ÖW. III 101Faksimile (ca. 34 KB)
- nyemant moet er sout vercoepen ..., hi en sal hebben enen soutbrief, ende mit een scop te meten ende dat scepel recht te setten1467 VerslOudeR. 3 (1898) 137
- ok enschall neyn bruwer mehr wen soven wiehimpten unde veer schepel moltes to eyneme male bruwen1488 LünebZftU. 49Faksimile (ca. 124 KB)
- das sie den wannerlŏn nemen von ainem malter vesen ze gaͤrwen 1 ß, und von ainem schoͤffel muͤgent si ain heller nemen15. Jh. ÜberlingenStR. 100Faksimile (ca. 84 KB)
- zu buess genhomen ein halben scheffel saltzum 1500 ErfurtSalzmO. 414Faksimile (ca. 70 KB)
- welher ross galgg gat, da sol der, der das ross in gemaind genomen hat, dem gemainder ... ainen scheffel roggen oder zwen scheffel vesen gebenum 1500 RottweilStR. Art. 184Faksimile (ca. 209 KB)
- wer ain benante anzal mel von seinem getraid haben will, dem soll der müllner ... vmb den dritten tail mer mel, als des korns gwesen ist, antworten. also wo des korns oder rockens zwen metzen, zway schaͤffel oder schaf gewesen, daß drey metzen, schaͤffel oder schaf an mel darfür geantwort werdenBairLO. 1553 V 8, 3, 1Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- in ein schepellandt fallet ein Heider schepel korns, vnd v Heider schepel in eine smale tunne1560 DithmUB. 244Faksimile (ca. 52 KB)
- auf welche [Pferde, die ein Bischof für seine Visitationen einsetzt] auf tag und nacht 3 scheffel haber neben anderm rauchfutter ... soll gegeben werden1568 Preußen/Sehling,EvKO. IV 108Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- in einen korn und weitzen sackh soll nicht mehr gehen, dann 3 scheffel und 3 metzen1585 Preußen/ZAgrG. 4 (1956) 32
- 1 schapha oder galfa halt unnsers casten 3 metzen weniger 1/2 malter vol. wann aber daz ubermass darbei ist, facit vast ein 1/2 freisinger schäffel1620 Freising/Rockinger
- welcher aber gute reine ... frucht um ostern ... hergiebt, ... der mag sich ... fuͤr ein scheffel der guten alten frucht wohl fuͤnf spint der neuen wieder geben lassen1655 Wigand,Paderb. III 22Faksimile - digitalisiert vom Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte
- daß die landleute den kohl, mohren und ruͤbsamen entweder in zehntfreiem acker bestellen, oder davon den zehnten theil an reigen, scheffel, haufen, mandel- oder schockzahl auf dem felde ... dem zehntherrn abstatten sollten1701 HalberstProvR. 113Faksimile - in Google Books
- zur wroge [Prüfung] gehören: ... alle zu drogen und nassen wahren [gehörigen] maßen als verhop, halb- oder viertentheil, schepfel, halb oder spint1730 JbOldenb. 17 (1909) 219Faksimile - digitalisiert von der Landesbibliothek Oldenburg
- eine last bestehet aus 60 berlinischen oder 30 dresdner scheffeln1781 HistBeitrPreuß. I 11Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
III 2
ein Flächenmaß: die Ackerfläche, für die ein Scheffel (III 1) Saatgut ausreicht
vgl.
Scheffelsaat
- Gudiscalco terra modiorum duo tris scaffilorum prope terra Tirioni et scaffilum prope terra Liuduald720? CDLang.2 I 94
- 100 scepel saet saylants, die maicken 25 mergen1514 InfHollant 228Faksimile - in Google Books
- een scepel es lanck 80 roen ende 2 roeden breet1514 InfHollant 231Faksimile - in Google Books
- des kerckherden acker, beyde plochlandt vnd graßlandt, is hundert scepell1559 DithmUB. 221Faksimile (ca. 68 KB)
- 7 scheffel land sind in eben so viel schlaͤge getheilt, da dann geduͤnget und weizen gesaͤet wird1793 Krünitz,Enzykl. 61 S. 199
III 3
ein Volumenmaß
- bleibt es bey dem ... verbote, daß kein verkauf der steinkohlen anders als durch richtige vermessung nach dem berliner scheffel geschehen soll1766 NCCPruss. IV 343Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin
- scheffel. ein viereckigter kasten ohne boden, womit man die pflastersteine zu überschlagen und nach dessen inhalt an einigen orten zu bezahlen pflegt1783 Jacobsson,TechnWB. III 567