Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Scheider

Scheider

, m.


I Entscheider, Vermittler
  • dô nam der hübsche Pârîs / sich der frouwen krieges an, / sô daz er drunder obeman / und ein scheider wolte sîn
    nach 1281 Konr.v.Würzb.,Troj. V. 1854
  • daz wir der ein teidinger waren vnd ein minneclich scheider 
    1299 Hohenlohe/CorpAltdtOrUrk. IV 426
  • weret so, dat enich gheschel velle twischen engher stede in Vlandren unde uns [Kaufmann] van enghen groten saken, dat de here sal des eyn scheider wesen
    1378 HanseRez. II 467
  • ab zwene miteinander zu schaffen hetten, unde willekorten en selber einen scheider, unde hetten en vor einen richter; und solliche richtere sien nicht zere gewohnlich yn unserm rechte
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 254
II Mann, der schlichtend in einen Kampf eingreift
  • wenn ainer ain fridpreͣch wunden sticht ainem, der schaidet und ist, das der schaider das klegt, so wirt die wund gericht, als ob er sin dem seher [Widersacher] getan hett
    1436 IsnyStR. 186
  • ob ader der ald die, so schaiden wellen, von einem ursächer wund wurde, der soll 10 pfd. busz verfallen sein und dem schaider costen und schaden abtragen
    1576 Thurgau/GrW. VI 342
  • wann ... der scheider den ungehorsamen spänigen lybloss thäte oder was schadens er jm zugefügte, und sich das an gnugsamer kundschaft findt, darumb blybt der scheyder ungefeecht
    1579 LuzernRQ. I 398
  • wo ain schaider von dem secher im schaiden verwundt wirt, so sol der sächer zwyfache buoß verfallen sin
    1594/1630 SGallenAbteiRQ. II 1 S. 40
III im Bergbau: Arbeiter, der das Erz scheidet
  • bey welchen scheider dann boͤß scheidwerck auß gefahr oder hinlaͤssigkeit befunden wurde, der sol darum gestrafft und nach seinen verbrechen mit ihm gehandelt werden
    1553 FerdBO. Art. 81
  • welicher das aertzt nit guet macht der selb schaider sol das auf sein cosstunng zu dem annd'n mal schaiden, wo das aber zum annd'n mal auch nit guet geschaiden wurde, so soll derselb schaider gar von dem perkwerch gesprochen werden
    1556 SchwazErf. Art. 12 § 4
IV (Hilfs-)Arbeiter in einer Mühle
  • wenn die scheider den weitzen aufschuͤtten, polle und grieß gescheiden haben, sollen sie den after mehr nicht, denn zum meisten sechsmahl ufschuͤtten und mahlen
    1661 Mühlordnung/RepRecht I 320
unter Ausschluss der Schreibform(en):