Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Scheidewand

Scheidewand

, f.

auf der Grenze zwischen zwei Grundstücken stehende, idR. gemeinschaftliche Mauer oder Wand
  • ab czwene man eyne muwer czwuschen in haben czu eyner scheidewant, unde dy muwer iczliches halb were, ab der eyner eynen schacht by der muwer graben ... wolde, ab her dry schue von der helfte syner muwer an heben sulle zcu messen und zcu sencken ader dry schue von der andern helffte der muwer, dy synes nakeburs ist, was recht sy
    um 1400 MagdebFr. 145
  • [Übschr.:] wie nagbaur durch die scheydewant gehin
    um 1490 RechterWeg I 573
  • das sie ... einen stal, welcher ... mit einer ecken von des stals thure ... bis an die mittelste seule der nidrigen scheydewand, erblich und eigenthumblich ... zu kaufe geben
    1577 WitzenhStB. 104
  • feuerheerde können an der gemeinschaftlichen, oder dem nachbar gehörenden scheidewand, ohne desselben bewilligung, nicht angelegt werden
    1794 PreußALR. I 8 § 133
  • jede scheid-wand ... zwischen höfen, gärten oder geschlossenen aeckern wird für gemeinschaftlich angesehen, in sofern weder ein schriftlicher beweis noch ein sinnliches merkmahl des gegentheils vorhanden ist
    BadLR. 1809 Satz 653
  • scheidewaͤnde, die sich zwischen benachbarten grundstuͤcken befinden, werden fuͤr ein gemeinschaftliches eigenthum angesehen
    1811 ÖstABGB. § 854
unter Ausschluss der Schreibform(en):