Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schelen

schelen

, v.

auch subst.

I einen Streit, eine Meinungsverschiedenheit haben
  • scheleden borghere under twischen, unde sec ienich man wapende to ther schele, ed were binnen huse ofte buten husen, wert he thes vortucht mit twen mannen umbesproken eres rechtes ..., the scal the wapene tovoren gheven dher stat unde dre marc dharto
    1303/08 BremRQ. 55
  • dhe vire scolen vns vntsceyden alle, des vns vnderlang werrende was oder scele[n]de is oder werden mach. sturue disser riddere enech, so scolde man eynen anderen setten in sine stede. wůrden disse vyre tveygende oder schelende, dat se vns nicht vntsceyden muchten, so scolde vnse neve H.v.M. des eyn everman sin
    1308 MecklUB. V 185
  • sceleden ok we dre, welke twene mit os tovellen, mit dere rade scholde we one [ammechtman] setten
    1339 HHildeshUB. IV 822
  • schelt ein knechte to sineme meister, wat von denstens edder lohns wegen, dat schall de knecht söken vor den werkmeisteren
    um 1350 Anklam/PommMbl. 28 (1914) 132
  • datmen inder steden vanden B. in twierhande maniere vreedt, als in yeghenwoirdicheit der partyen die schelen sonder vonnes te wysen, ende mit vonnes, als die partyen ... niet jeghenwoirdich en is
    Anf. 15. Jh. BrielRb. 214
  • were't dat lůde scheleden vnder twisschen alzo dat se sich wůndeden, ghinge erer en to deme voghede vnd claghede ... neme de voghed van eme enen borgen
    1401 LünebStR. 54
  • dat yemant twistede of sceelde in enighen punte der draperye roerende ... dat sal men uutgaen by den wairdeyns van der draperye
    1413 AmsterdamRbr. 48
  • waer twie wyven sceelen, die verboren elc tien scelling of den stien te draghen
    15. Jh. WestfriesStR. II 196
  • wanneer twie mannen sceelen om een arve ende des niet eens en connen worden by den setters, dat sullen die scepenen ... sceyden
    15. Jh. WestfriesStR. II 258
II
fehlen, mangeln
  • di ne schele an der suke wes, wert des spegils recht irkant
    um 1325 (Hs. um 1410) SspGlLR.(Buch) 101
  • nu merke rechte, twelf sake schelen in echte, vorwesselen, nicht vry, loff, machschop, schande met offt sy, twyloue, not, orden, vadderschap, sibbe mit kore worden, swe swager is, edder kalt, de sin van echte ghespalt
    um 1325 (Hs. um 1410) SspGlLR.(Buch) 1098 (Ssp. III 28)
  • loppet dar wes [bussen] over, dat beholdet die stat, schelet dar wes an, dat vorvullet di stat
    Ende 14. Jh. BerlinStB. 27
  • en sal keyns zcu schaden komen das en dy beczalunge gehindern mochte V. vnd den syn, den der brieff zcu geschrebin ist, ouch ab icht schelens adir vorsumet were an dem brieffe, ab der brieff lochterechtig adir zurissen wurde
    1411 HMeißenUB. II 380
  • ift dar jemand were, deme wat schelde an siner wicht eft an syner mate unde neyn kopmans were enwere, dat scall men ersten vorvolgen vore den werkmesteren
    1430 LünebZftU. 148
III unterschiedlich sein, (sich) unterscheiden
  • wo, so schelet vnse recht hire mit deme keyserrechte?
    um 1325 (Hs. um 1410) SspGlLR.(Buch) 1247 (Ssp. III 47)
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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