Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schellen

schellen

, v.


I erschallen, erklingen
  • in foro skéllent tîe sô getânen controuersiae
    um 1000 Notker I 99
II ertönen lassen; hier: das Horn bei der Jagd
  • zwischent G. vnd ze Z. ... sol nieman buwen dehein wighaften bû noch dehein horne schellen noch dehein wildin vellen âne der herschaft vrlob
    1306 BruggStR. 14
  • ein apt hat ouch das recht, das in aller des gozhus gewalt an sinen willen nieman sol ... kein horn schellen noch kein wild vellen
    14. Jh. Luzern/GrW. IV 367
  • es sol och inrrent den zilen niemant einkein wikhaften buwe buwen, noch kein horn schellen, noch gewilde vellen
    14. Jh.? Geschfrd. der 5 Orte 6 (1849) 66
III
klingeln, (die Türglocke) läuten
  • dingstags in der charwochen, vor und nach in der fasten und durch das jar ... komen die bitler, monchen und beginen auch wol an die heuser schellen, kloppen und heischen quatertempergelt
    1592 BuchWeinsberg IV 142
IV Lärm (Katzenmusik) machen; als entehrende Handlung
  • [wenn frömde, die sich in vnserer gmeindt verheurathen,] sich vngehorsamlich wurden in stellen, so haben wir die rechte jhme zu schellen und von seinem hauss und guth hinweg zu nehmen, biss dss wir umb obverschribenes wohl consertiert seind
    1612/1791 Statut der Knabengesellschaft zu Tamil/SchweizArchVk. 1 (1897) 146
unter Ausschluss der Schreibform(en):