Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schenken

schenken

, v.


I (insb. alkoholische Getränke) gegen Geld zu trinken geben, ausschenken

I 1 in Vorschriften zu Berechtigung (Schankkonzession), Umfang und Verbot des Ausschanks
  • ez ensol auch niͤman auf dem gæwe schenchen pir, met noch wein, dann in den etavern
    1296 MWittelsb. II 94
  • daz wier setzen ..., daz vuer di czeit als di lantwein czeitich werden czu trinken, so schol chainer chain osterwein nicht schenken 
    1325 BrünnRQ. 381
  • sal niemants schencken zwyschen michaelis vnd sanct walpurgistage
    1351 ErfurtZuchtbf. 102
  • wir haben inen auch erlaubt das der preu shenkhen soll, welcherley tränckhen er hab
    1356 MBoica XII 320
  • wyne unde byere, dy dy phaffheyt selbin trinckin wil unde nicht schenckin ... daz mogin sy in dy stad furen unde by sich legin ane ... beswerunge
    1399 ErfurtUB. II 812
  • ez enmucz noch ensal nymant beir bruwen zcwuschen bi eyner mile wegis umme, noch frommede beir furen, daz her schencken wolle
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) III 99
  • daz ... D. ... eyn wigbilde ... bliben sal ... vnd [man] mag mit bruwen, bagken, win bier vnd mete zcu schenken, allirleye hantwerke vnd innunge ... haben
    1403 DresdUB. 110
  • wir ruegen auch das niemant hie schenken soll den der aigen rugk hat
    1441 NÖsterr./ÖW. IX 123
  • daz min herren hant ein täffer, die hät das recht, das von W. heruf, alls ferr alls miner herren gericht gänd, nieman sol win schenken da zwuschent, denn dem si die täffer lichent
    1456 Zürich (Kt.)/GrW. I 84
  • wär aber, das ain hantwercher hiet an seinem haws an seinen erben die lx ... tl. werdt wärn uncz auf funffzig phund, die sol er in die schaczung legen ..., der sol burgerrecht haben und schenkhen ... wär aber, das [er] ... hiet ... die xxxii tl. ₰ werdt waͤrn und nicht höher verstewrn wollt, der sol burgerrecht haben und nicht schenkhen 
    2. Hälfte 15. Jh. RetzStB. 142
  • so weit die zent ist, sollen die zentpflichtige dorfer schenken und geben, auch metzen und eiche zu Werneck suchen
    um 1527 WürzbZ. I 1 S. 410
  • das ein yeder seinen eigen wein schencke ... umvermenget
    1540 GQProvSachs. 44 S. 49
  • were aber das mas an im selbst zu kleyn, sol der wirth der do schenckt heftig gestrafft vnd für eyn falsch gehalten werden
    1540 JenaStO. Art. 71
  • achte tabern unnd kroege dar man wismarsch beer tappen unnd schencken scholle, schollenn wesen in F. und nicht mehr
    Mitte 16. Jh. FlensburgWillk. 5
  • das die würtschaft tafern vnsers gotzhus ist; das ist dz wir gewalt haben ... zu schürmen, dz niemand sol schaden thun noch win scheinkhen noch würtschaft halten
    1582 EngelbergThalr. 48
  • so will ... unser genedigte frau von L. zu abschneidung alles unordenlichen überigen schenkenß so ... durch vischer, handwercher, schef- und innleüt im markt A. ... getriben wierdet, obgedeüte nuzliche ordnung ... ratificiert und guetgehaissen [haben]
    1587 OÖsterr./ÖW. XII 306
  • es soll keiner bier schenken, das er nicht selbst gebrawen, es waͤre dann im raths keller, muͤgen sie torgisch vnd zerbster bier schenken, bey poen fuͤnff marck
    1593 NMittThürSächs. 4, 4 (1839) 79
  • daß binnen einer meilweges ohne des raths wissen ... keine fremde biere ... geschencket werden solten
    1634/58 LeipzStO. 277
I 2 in Zsh. mit Abgaben auf den (Wein)ausschank
  • scenket yman win in der burg, git er daz alde maz, er sal in nit vorungeltn
    1306 FriedbergUB. I 74
  • geit iedermann der da wein schencht iii den. wer aber sein pauwein schencht, der geit nichtz
    1376 PettauStR. Art. 44
  • welcher burger schenkt, der sal volmaß und gerecht gebin us dem huse bie der buße ii sollid als ufte her das hinderkomen wirt
    1455 KahlaUB. 90
  • ob die nachpuren am berg an ainer vaßnacht oder hochzytt ... 2 som wins schancktint, davon bedurffend sy dhain teffry geben
    1469 SGallenOffn. I 21
  • als des ungelt halben geordnet ist, das nu hinfurter einem jeden, der win schencken wil, sin faß mit dem blossen omen gesynt werden soll
    1498 SchlettstStR. 1016
  • das ain ieglicher leitgeb ain fueder wein und ein fueder pier sol schenken ân leitrecht
    15. Jh. NÖsterr./ÖW. XI 418
  • soe wye bruytloff ffeste offt andere geselschop holt ind wyn schenckt dem gelt weder geuet dye sall volle assiese geuenn
    1518 DuisburgStR. VI 18
  • die [ungelter] sollen ... von jedem, der sein wein zum zapfen schenckt, von einer icklichen ome ein virthel weins, wie er den verschenckt, fordern und entphangen
    vor 1529 (Hs. 1634)? RheingauLändlRQ. 34
  • ob sach were dz einer die tabern empfangen hette, vnd er nach ließe eim andern, auch win ze schenkhen, der sol auch nüt desto minder allweg den herren ij mas win geben von ein som wie obstat
    1582 EngelbergThalr. 49
I 3 in Zsh. mit besonderen Verpflichtungen für die konzessionierten Wirtsleute
  • imͤ [lantrichter] ist auch niement gepunten darzü [zum Banntaiding] ze gen nuer die lantphenning gebent oder die schenchent und nazzen zophen habent
    um 1340 Melk/ÖW. IX 510
  • wann nun der markt ain endt hat, gehört das hüttholz, darunder man wein und pier schankt, ainem richter zue
    1541 NeuburgKollBl. 96 (1931) 24
I 4 in Zsh. mit der Bezahlung der Zeche
  • was einer schenckhe, so soll er die mass auf dem tisch einschenckhen; tut er aber das nicht, und ist im einer die zech schuldig, so mag derselbig wol haim gen
    um 1435 Peiting/GrW. III 650
  • keiner aber soll ohne gebührliche zahlung der zeche, es mag wein oder bier geschencket werden, aus der zeche gehen
    1712 JenaStO. Beil. 86
I 5 in Bußkatalogen; bei Ausschank von Wasser oder Urin anstelle von Bier
  • skencma enne monne uueter fore biar en skilling [schenkt man einem Manne Wasser für Bier ein, (so ist die Buße) ein Schilling] 
    14. Jh. EmsigerR. 76
  • hwasa otherum weter skanse in ena mondaselscip, thet sen xij schillingan [wenn jemand einem anderen in einer Tischgesellschaft Wasser (für Bier) einschenkt, so ist das (mit) zwölf Schillingen (zu büßen)] 
    1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 144
I 6 beim Verkauf von Wein durch (Groß-)Händler an Wirte und andere Kunden in der Bed.: ausgeben, abfüllen
  • daz chein gast der win her fuert den er samptkauffes verkauffen wil, daz er den in cheinen chaelr sol legen, ern schul in an der strazze verkauffen. wil aber er in schencken mit des burggrafen willen, daz sol er auch an der strazze tun, ez ensi danne als verre daz ez in dem winter si unde in frost irre, so mag er in wol schencken in eime kaelr
    1276 AugsbStR. Art. 115 § 2
II
bei offiziellen Anlässen: zur Ehrerbietung ausschenken
  • [den] leufern ir iglichem 3 grosse zue schenkegelde alse unser herre der konig hie waz unde sie win von der stede wegen schanketen 
    1384 RTA. I 458
  • item en sellen die overste en genen heren noch steden schencken meer dan eens wijn ende anders niet
    1. Hälfte 15. Jh. UtrechtRBr. I 283
  • van alrehande gelagen ende wijnen binnen dezen jair geschenct ende gedroncken bij der scepen rade
    1457 MnlWB. VII 439
  • soe ons stadt daeghelicx ... hoe langer hoe meer in groeten verloep komt, als mijt dat mennichvolldelicke geschenck mijt der stadt kannen ende anders, ende men daer overall nyet mijt profytiert, sall men van nu vorts aen niemant ducker offte meer schencken dan eynmaell des jaers
    16. Jh. NijmegenStR. 207
  • vor die hoch- und fuͤrstl. personen unterwegs bey der tafel zu schencken ... sind die von adel bey der compagnie vom leib-regiment gebraucht worden
    1719 Lünig,TheatrCerem. I 251
III im geschenkten Handwerk: eine Schenke (IV) durchführen; überreichen von Getränken, Zehrung oder später auch Gaben insb. an wandernde Gesellen bei deren Ankunft und/oder Abschied sowie zum Ende der Lehrzeit; die Wendung aus der Lehre geschenkt werden (Beleg 1683) bezieht sich auf den Abschluss der Lehrzeit mit Durchführung einer Schenke (IV) 
Sachhinweis: Wissell,Hdw.2 I 326ff.
  • zo zynt de gemeynen brodere eens geworden, alzo van den schenken, dat nemant schalde scheenken, ge en hebbe eynen rock ane edd[er] eyn underwanboͤys myt eyner schorten
    1429/1530 Stieda-Mettig 466
  • vil unruh ... und schaden, nit alleyn under inen selbs, sonder auch zwischen der selben handtwerck meystern und andern, so arbeyt von inen ... gevertigt haben, sollen von wegen der müssigen umbgehns schenckens und zerens der selben meyster sün unnd handtwerck gesellen bißher vilfältiglich entstanden seind
    1530 RPO.(Weber) 164
  • so sollen die zwen neuwen urtingesellen, denen so geschenkt ist, heimfürren ... und dhein geselschaft mit im nemen; und so sy dem meister den gesellen bringen, sol er inen als obstot zu trinken geben
    1539 Schanz,Gesellenverb. 262
  • desz schall denn gesellenn nicht ehr geschencketh werdenn, ehr he denn darsulvest virtein dage gearbeydeth hefft, ein ider ampt denn synenn tho schencken, szo verne he dar blifft unnd darnha nicht mer
    1555 HambHandw. 578
  • ferner sollen demjenigen, so arbeit angenommen, die andern gesellen vff den schenckh-sontag, welcher alle vier wochen gehaltten wirdt, des handtwergks gebrauch nach, schencken 
    1560 EgerZftO. 129
  • in dem abschide juͤngstes kayserlichen reichs-tags [sind] zween articul, der geschenckten handwercker ... belangende, einverleibt
    1566 Moser,KreisAbsch. I 409
  • demnach [wegen Irrungen] sollen dieselben geschennckten hanndtwerchsgebreuch, der gestallt nit mer zůgelassen noch gestattet werden
    TirolLO. 1573 VI 31
  • tho dem sosten sollen de olderlude unde bysitters truweliken unde mit gantzem erenste tho sehen, dat dit jar unde vordan alle jare dat schenckende ihn deme schuttinge van den schencken also geholden wardt
    1574 HansGQ.2 IV 363
  • der geschenckten vnd vngeschenckten handwercker schaͤdliche mißbraͤuche
    1599 OPfalzLO. 269
  • wann ein junge aus der lehre ist geschencket undt loßgesprochen, so soll er den negstfolgenden sommer ... noch bey seinem meister ... zu verbleiben schuldig sein undt dann seine wanderschaft ... fortsetzen, auch hiesiges ortes, biß dieselbe gentzlich vollendet, sich nicht wieder herbegeben
    1683 Kolz,LütjenbHandw. 125
  • oportet autem illud exaudiri de artificiis tantum quæ liberalia dicunt, geschenckte handwercke: cœterorum collegiorum nomen est unschencken, quæ tale quid non servant
    1692 Beier,Meister 100
  • geschencktes handwerck, opificium liberale, munificum, quod socium advenam hospitio, cibo et potu excipit
    1738 Hayme 241
  • sind sie entweder geschenkte oder ungeschenkte handwerker, nachdem sie naͤmlich gehalten seyn, die wandernden gesellen mit einem festgesetzten geschenke zur zehrung zu versehen oder nicht
    1758 v.Justi,Staatsw. I 291
IV jm. ein Geschenk machen, etwas ohne geldwerte Gegenleistung übereignen

IV 1 allgemein in rechtlichen Regelungen
  • was einer vergibt, das muß er entperen undt kan es nicht widerrufen, ... allein in etlichen fellen, wie folget: umb undanckbarkeit desiennigen, dem etwas ... geschencket wirdet, mag die gabe undt geschenck widerrufet ... werden
    1565 Klammer,CompJuris 18 § 6
  • wer ... iemanden was schenkhte oder mit wolbedachtem mueth zu schenkhen verspricht ... das ist er ... zu halten schuldig
    1599 NÖLREntw. II 13 § 1
  • wann jemands durch ... etwas vom synem gůt einem anderen ... schenckt, so ist man glycher gstalt dem eigenthumbsherren kein lob davon schuldig
    1616 WaadtStat. 98
  • wer jedoch wissentlich eine fremde oder schädliche sache geschenkt, und den geschenknehmer darüber nicht gewarnt hat, der haftet für den diesem letztern an seiner person oder übrigem vermögen dadurch entstehenden schaden
    1794 PreußALR. I 11 § 1084
IV 2 als Zuwendung an Institutionen, insb. die Kirche
  • wir haben umb unser selen heyl willen, ja auch unser voraͤltern, disse alles vorgenannte gutter geschenket der kirchen S., mit allem recht, so wir darzu gehabt, zu ewigen zeitten frey und sicher zubesiczen
    1302 MansfeldKlUB. 435
  • zu welches altars begabung ich die vier besten ... huben auf meinen güttern ... den kreuzherrn sanct johannis ordens ... geschengkt habe
    1322 GlatzGQ. I 41
  • to bekandnisse sodaner vorbiddinghe unde beschermynghe, so hebbe wy en gheschencket unde schencken en jeghenwardighen in desseme breve vere de hoghesten gerichte in unsseme kerspelle vorbenomed, nameliken dotslach, mortbrand, deverie unde frouwenkrenckend
    1437 OstfriesUB. I 436
  • die fürsten [haben] ... den ... ingesessen vnsers wichbildes H. ... daß hauß der Engel genandt erkaufft vnd der gemeine zu dem ende und grunde geschenket vnd verehret, daß sie alda ein rathhauß baven vnd also zu dem gemeinen besten brauchen muchten
    1593 HusumStiftungsb. 10
  • was jemand an sachen und effekten, aus eignem vorrathe, zur auszierung einer kirche schenkt, oder vermacht: dazu soll die bestätigung in der regel, wenn aus den umständen eine absicht, das gesetz zu vereiteln, nicht erhellet, nicht versagt werden
    1794 PreußALR. II 11 § 212
IV 3 als Zuwendung innerhalb von Ehe und Familie, auch im Zsh. mit einer Vormundschaft uä.; von Todes wegen schenken eine Schenkung machen, die erst im Zeitpunkt des Todes des Schenkers VI wirksam wird
  • was er abir synem wibe douon gegeben hat ader ir sust geschanckt ist darff er nicht [in sein Vermögen] inlegen
    Ende 15. Jh. (Hs.) Wasserschleben,SuccO. 165
  • eines mag dem andern [Ehepartner] aus freyem willen vngezwungen sein hab vnnd gut mit bescheidenheit, es gescheye fuͤr gericht oder fuͤr andern ehrlichen ... zeugen, kegen einander von todes wegen schencken 
    1583 SiebbLR. II 5 § 13
  • weder mann noch weib, ... die in der ehe sitzen, und kinder mit einander erzeuget haben, koͤnnen ihre guͤter einander geben noch schencken, daß es zu rechte kraͤfftig sey, es verwilligen dann die kinder darin
    1586 LübStR. I 6 § 1
  • was ... den bevormunderten kindern, frey von der hand geschencket vnd gegeben wuͤrdt, das moͤgen sie ausserhalb der vormunder ... bewilligung, wol ... empfahen
    FrkLGO. 1619 III 20 § 7
  • kein vormünd mag eine gabe oder geschenck nehmen von seinem mündlein, vnnd solches darumb, daz es der tutor oder vormundt leicht könte dahin bringen, daz daß mündlein ihme alles schenckte 
    1628 Apel,Collect. 117
  • nehmen die wittwen zu sich alles, was sie an gelde, kleynodien, ... kleidern, leinen, ... auch andern dergleichen geschmuck, so bey antritt der ehe zugebracht, oder hernach ihnen geschencket, angeerbet ... zu sich
    1658 Mevius,MecklLREntw. 675
  • daß mann und frau ein dem andern ihre guͤter nicht koͤnnen schencken, geben oder auflassen, ohne ja und willen der naͤchsten erben, damit die nicht daran verkuͤrtzet werden
    1717 Blüting,Gl. III 56
  • in denen justinianischen gesetzen [sind] auch verschiedne sachen ausgesetzet, welcher eigenthum- und macht-recht auch ohne ubergab von einer person an ein andere gelanget, als der verstorbnen verlassenschafft an die erben, die vermaͤchtnussen und geschenckte sachen von todes wegen
    1730 Leu,EidgR. III 12
  • hat derjenige, der durch ehestiftung schenkt, sich vorbehalten, uͤber ein in der schenkung seines gegenwaͤrtigen vermoͤgens begriffenes stuͤck, oder über eine bestimmte daraus zu nehmende summe zu verfuͤgen; so wird das stuͤck oder die summe nach dessen tod, wenn nicht daruͤber verfuͤgt ist, als in der schenkung belassen, angesehen, und gehoͤrt dem geschenknehmer oder seinen erben zu
    BadLR. 1809 Satz 1086
  • was ein mann seiner ehegattinn an schmuck, edelsteinen und andern kostbarkeiten zum putze gegeben hat, wird im zweifel nicht fuͤr gelehnt; sondern fuͤr geschenkt angesehen
    1811 ÖstABGB. § 1247
IV 4
bei feierlichen Anlässen, insb. zu Hochzeiten
  • es mügen ... die da gessen haben, der praut ader preutigam ... geschenk ader ernüg tün, ader sust sol nimant nicht bringen noch schenken bei xxv grosch, die ein ider geben müsz, der das schenk einnimpt
    1460 EgerStG. 17
  • solle ... yede zur hochzeit geladne person ... uber bezalung der hochzeitmalzeiten solchem brautuolckh weitter nicht weisen, verehren, oder schenckhen 
    TirolPolO. 1573 Bl. 16v
  • soll hiemit deß ersten gradts persohnen [Verwandte des Hochzeitspaares] biß uff einen ducaten ... erlaubt zu schenckhenn, ein mehrers aber ... verbotten sein
    1617 WürzbDiözGBl. 27 (1965) 119
IV 5 an einen hohen Würdenträger
  • [zum Einzug in Erfurt:] schanckt man ime [bischoff Johan von Meintz] sechs wagen mit weine vnd mit byre
    1398 (Ende 15. Jh.?) Michelsen,Rdm. 523
  • auch han die heyden ... ein kostlich geczellt ... unserm herren dem konige geschencket, und darzu auch einen schirm fur die sonnen oder darunder zu slaffen oder zu essen geschenckt. und sagete man uns, er hette ez zu stunt des kunigs von Engelant rat gebin, dem kunig das zu schencken 
    1415 Janssen,RKorr. I 275
  • off men ennigen heren, jonckeren off treffelicken herschapp anders schencken solde, idt weere mit vaeten wijns, kruizen, peerden, osschen off dergelijcken
    1579/82 NijmegenStR. 173
IV 6 an einen Amtsträger: etw. zuwenden, zukommen lassen; auch in Bestimmungen zur Vermeidung von Korruption
  • dortzw er allerley gedruckte oration und büchlein machet ... in zierlichem gutem latein, davon im die universitet 10 gulden schankhet 
    Anf. 16. Jh.? NMittThürSächs. 21 (1903) 38
  • vnser rathsknecht soll ... kein parthey vmb trinkgelt ansprechen oder schäzen: wo ime aber aus guetem freien willen was geschenkt wird, soll im hiemit vnabgeschlagen oder vnbenommen sein
    1525 AmbergKzlO. 58
  • sollen sie ... das ihnen beampten anbefohlene ampte ... betreffend, von niemand keinerley geschenck, mieth oder gab nehmen, geld oder anders ..., es wäre dann, daß ihnen ein ganß, ein huhn oder ein fläsch wein ohngefährlich geschencket würde
    1678 Karst,Neustadt/H. 235
V eine für die obrigkeitliche Gewährung bestimmter Rechte festgelegte Gegenleistung erbringen
  • daz reht daz die buͤrger ... haben, daz ist daz sie sullen hauͤwen buͤweholtz zu husern ... vnd sollen auch darumb eynen forstmeister biten. vnd sollen ym darumb schenken: die schenke sal syn zwei huͤnre, oder eyn vierteil wins
    1353 MWirzib. VI 41
VI (Strafen, Bußen, Geldforderungen) erlassen, nachlassen; jm. das Leben/die Finger schenken im Wege des Gnadenakts eine Todes- oder Leibesstrafe abwenden, jn. begnadigen
  • wer friden verseit vff das dritt maͮl einem, der sol der statt fuͥnff phund verfallen sin ze bouß, des sol man im nuͥtzit schencken 
    um 1440 ZofingenStR. 119
  • ein thumprobst mag die besserungen so verfallen, in disem hoff ganz oder zum teil nachlassen oder schenken nach sinem willen ob es joch wider den vogt were
    1483 Burckhardt,Hofr. 97
  • de frome keiser aller gudicheit und barmharticheit full, schenkede dem hertogen von Saxen umme vorbede willen sin levent
    um 1563 OldecopChr. 260
  • der richter ... wegen seiner beider heren post sententiam, up kosten als beforn, den verdambten die execution widderfaren lassen soll ohn ferneren ansuichen bie den ambtleuten; das leben zu schenken alleen den heren gelassen
    1569 LippstadtStR. 36
  • welche dieweilen sie sich so klaͤglich gestellt im abbitten, ist ihne alles [contribution] geshenkt und nachgelassen worden
    17. Jh. FreibDiözArch.2 1 (1900) 217
  • es wären ... um großer fuͤrbitte willen, von e. e. rathe demselben die finger geschencket, iedoch ... selbiger anderweit des landes verwiesen worden
    1753 Klingner III 22
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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