Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schenker
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Schenkel
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Schenkeleisen
(Schenkelwein)
schenken
Schenker
, m.
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I
wie 1Schenk (I)
- Byhem is scincker te sire bate, die palesgrave is drossate1330 J.v. Boendale, Der leken spieghel (Leiden 1845) II 49, 89 (S. 385)
- den scinkere die voor minen heere den canchellier dient van den nappe1393/94 InvBruges III 261Faksimile - in Google Books
II
Gastwirt; kann von der Obrigkeit zur Aufsichtsperson für polizeirechtliche Belange bestellt werden
bdv.:
1Schenk (III)
- dewyle de schafferen und schenkeren, welcken in den bruidtlachten to deenen sall verloevet syn, van einem erb. raet darto bestellet und beehdiget sollen werden, so sollen se vlytige acht darup geven, dat duße ordenunge, sowyt desulve den ... bruidtlachten angeit ... werde geholden1596 Ostfriesland/Sehling,EvKO. VII 1 S. 535Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- auch soll gleichergestalt kein schenker, kruͤger, brauer oder wirth nach 9 uhr noch bier uͤber die dehle zapfen1642 HadelnPriv. 254Faksimile (ca. 152 KB)
- so ofte er [bier-visitator] nun ein revier begehet, hat er bey denen schenckern ihre keller genau zu visitiren, und uͤber dem befindlichen biere, die accise-zettel von ihnen zu fordern1733 CCMarch. IV 3 Sp. 391Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin
- [Verzeichnis der gewerbetreibenden Juden:] J.A., herrschaftlicher schenker1751 Stern,PreußJuden III 2 S. 1235
- so das bier ... verfälscht wäre, [ist es] abzunehmen, der schänker zur zurükstellung des etwa schon dafür bezahlten geldes zu verhalten, sodann aber das weggenommene bier ... in begleitung dieses schänkers auf das rathhaus zu überbringen1791 SchrMährSchles. 12 (1859) 510
III
Person, die Getränke ausschenkt; Bedienung
- der ... von den gästen sich ... nach neun abends auf der hochzeit wird finden, soll in zwey reichsthaler strafe genommen, auch den schenkern und andern umlaufenden hiemit bey verlust ihres lohnes und straff der gefängnüss eingebunden seyn1636 ArchKathKR. 79 (1899) 651
IV
wie 1Schenk (IV)
- so schal dar nemant sin wapen dreghen in de broderschop, sunder he schal idt van sick don dem olderman efte deme schencker edder bliuen buten der doren1492 Nyrop,Saml. I 226
V
Amtsträger, der beim bremischen Erbgericht Borgfeld mit Getränken aufwartet
- de schenker schall sien wehr und wapen affleggen und schenken mit bloten höffde, den enen als den andern, na lude sienes edesAnf. 16. Jh. BremJb. 44 (1955) 80
VI
Person, die jm. etw. ohne geldwerte Gegenleistung übereignet, ein Geschenk macht
- het berust op de huwelijksche voorwarden van H.J. en A.J., die bepalen, dat, als beide gestorven zullen zijn, de door eischeres en haar man geschonken f 400 zullen teruggaan naar de schenkers1557 LeidenKenningboek 55
- da sich auch der begabte gegen dem schenckher undanckhbar verhielt ..., khann die übergab durch den schenckher selbst in seinen lebzeiten widerrueffen werden1616/29 OÖLTfl.(Strätz) III 32 § 9
- wann bey einer donation ... dieselbe nit lautter auf des schenckhers erfolgenden todtfahl gestelt oder auch außtruckhlich beygesezt wurde, das eß vnwiderrüeflich sein solle, so ist derley donation für ein schanckhung vnder lebendigen zuhalten1654 NÖLO. III 23 § 5
- es ist auch zu wissen, daß die widerrufung eines geschenks wegen der undankbarkeit von dem schenker allein bei seinem leben könne vorgenommen werden1719 BaselRQ. I 2 S. 861Faksimile (ca. 227 KB)
- gleichwie ... die guͤltigkeit einer schenkung von der freygebigkeit und dem freyen willen des schenkers abhaͤngt, so versteht es sich ... von selbst, daß niemand die christgeschenke als eine schuldigkeit fordern kann, es waͤre dann, daß sie durch einen vertrag ausdruͤcklich versprochen worden waͤren1800 RepRecht V 194Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- so ... faͤllt nach dem gerichtsgebrauch diese [usufructuarische] caution beym schenker weg, der sich an der geschenkten sache den nießbrauch vorbehalten hat1803 RepRecht XI 93
- der beschenkte, welcher zur zeit der schenkung kein vermuthlicher erbe war, am tage der eroͤffnung der erbfolge aber erbfaͤhig ist, ist ebenfalls, wenn der schenker ihn nicht davon befreyet hat, zur collatio verbunden1810 CNapBerg § 846