Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schenkgeld

Schenkgeld

, n., Schenkegeld, n., Schankgeld, n.

auch Schenken- 

I Lohn für die Bewirtung
  • [den] leufern ir iglichem 3 grosse zue schenkegelde alse unser herre der konig hie waz unde sie win von der stede wegen schanketen
    1384 RTA. I 458
  • als wir erbern lûten, die dann in ûnser statt koment, schenken, darumb haben wîr ûns ouch erkennet, das dz schenkgelt, dz davon geben wirt, ûnsern knechten, die nicht ritend, beliben sol, und dz si davon den knechten, die wir ze riten gewunnen haben, nicht geben sûllen, und ... dz die knecht, wo wir haben ze riten, mit den schenkinen keinen costen ouch nicht haben sûllent
    1423 ZürichStB. II 354
II freiwillig, zusätzlich zu dem zu zahlenden Preis gegebenes Geld, Trinkgeld
  • des drinckh- oder schengkgelt ist beret, dz sy alle gar die wagknecht vnd stenger nun hinfür keiner, wem er salmen oder lechs ... verkauft, kein drinckh- oder schengkgelt heischen oder vordern sollen
    1548 LaufenburgStR. 171
  • wo du [Stüblinsknecht] nit an offen herbergen, sondern an ort, do man dir kain schenkgelt zů geben schuldig ist, schenken würdest, wo dir dann dasselb mer dann ain crützer schenkgelt von ainer kannen wirdet, so sollt du dasselbig ainem burgermaister anzaigen
    16. Jh. SchwäbWB. V 780
III von leibeigenen Bauern anlässlich ihrer Einstellung bei der Herrschaft oder Zuweisung an diese geschenktes Geld, das auch für das sogenannte Weismahl verwendet wird
  • die [baurn] haben geschenkt 15 fl. 17 kr., darvon genommen 1 fl. den bauren zu vertrinken und verehrt in die kuchen 4 bazen, rest noch 14 fl. von dem schenkgelt 
    1563 Knapp,BeitrRWG. 67
IV Geldgabe zur Hochzeit
  • es soll ... kain junger gesell auf keiner hochtzeit uber das schenckgelt und des pfeifers belonung über drei pfund ... nit vertzeren
    1520 NördlingenStR. 98
V
eine Abgabe für den Betrieb einer Gaststätte bzw. den Alkoholausschank
  • das schenkegeilt czu P. daz halbe teil ist geachtit an v ... sol. den. des iaris
    1411 PaulinzelleUB. 317
  • demnach nun die gemein ... ein eigen hauß vnd keller getzeugt hat, ... zinset [sie] jerlichen zu bekentnis eyner erbschencke ein pfundt wachs vnd vnsern gnedigen hern zwentzigk groschen ... zu schenckegelde 
    1480 ZThür. 7 (1870) 478
  • das schenkengeld, nemlich 4 ß., ist auch ufkommen bei E. und K., ... wollen wir auch frei haben
    1525 AktBauernkrMdtl. II 169
  • da uͤberdem von dem krug-bier noch der zapffen-zinß und schanck-geld entrichtet werden muß
    1724 CCMarch. VI 2 Sp. 266
unter Ausschluss der Schreibform(en):