Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schenkwein

Schenkwein

, m.

auch Schenkewein 

I Wein, der geschenkt wird; insb. als Willkomm für hochgestellte Persönlichkeiten und als Aufwandsentschädigung ua. für Ratsherren
bdv.: Schenkelwein
  • dem keyser, vitztum, kamermeyster ... und dorzu allen andern herren und steten schenchwein und erung von einem gantzen jar 106 lb.
    1364 RegensbUB. II 485
  • usgeben zu schenkewin: uf mitwochen nach laurencii geschenket den drien graven von Y. iglichem 2 firtel
    1494 MarburgRQ. II 381
  • sal men der stades schencke wyn vnde wat men van der stades wegen to wyne behoeuet, halen vnde nemen van den tepper, dey in der stades steynhues tappet
    15. Jh. ZWestf. 7 (1844) 180
  • vortmer wer dat dey borghermeystere eymande schenken wolden, dey dat eyghede na zuͤnen state, vnde schenkewyn der stodes deynren to mydwynter vnde to paschen to sendene, dat sollen sey doen in der stades steynhuse, vnde der wynman sal alle veyrdel jaers dar van rekenen vor den kemerlinghen, oft men sal ene des nicht betalen
    15. Jh. ZWestf. 7 (1844) 187
  • den schenkewein soll man nach altem geprach ... alss auff martini, neuwe jahr und mittfasten beiden rethen ... senden
    1578 Richter,Paderb. I Anh. 151
II Wein im Ausschank einer Schenke (I); dieser wird höher besteuert als im privaten Verbrauch (Beleg 1478)
  • das ôch niemant kainen geruͤfften schenkwin koͤffen sol, der in tu̍ro hie schenken ald hingeben wil
    1399 FeldkirchStR. 148
  • das einem wirt fur sich, sin hußfrauwe ... und ein knecht zugelassen sin solle funf stucke wins, die dritthalb fuder tun, zu verungelten, als ander burger mit hußungelt und allen uberigen wine zu verungelten als schenckewine 
    1478 HeidelbStR. 517
  • ein nuͥwe kupfrin maͮß ... sol den wirten in der statt vnd suß niemant geben werden, vnd sol man oͮch der wirten maͮß zů keinen andren dingen dan zů schenkwin bruchen
    um 1495 BruggStR. 102
  • ungelt, nemlich der 10 d von allem schenkwin, sovil der jerlichs gefelt, wird verrechnet
    1496 KirchheimW. 135
III eine Naturalabgabe auf den Weinausschank
  • ir gerechtigkheit vnd freyheit, dz man inen sol geben allwegen von einem lucerner som ij mas win, den man nempt schenkhwin 
    1536 EngelbergThalr. 49
unter Ausschluss der Schreibform(en):