Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): scheuen

scheuen

, v.

vgl. scheuchen

I auch subst.
auch refl.: vor etw. zurückschrecken
  • darmit ... solke böse daeden vorbleven, und den rechten handdeder mit gebürender straffe ane schuwent und gnade nagetrachtet würde
    vor 1531 RügenLR. Kap. 117 § 1
  • dieweil auch etliche in solche vermessenheit außbrechen, das sie nit scheuhen, ihren nebendt menschen etwan vmb geringer sachen wegen in das josephatsthal zu laden
    1647 SchweizArchVk. 15 (1911) 46
  • jenige ehrvergessene personen, ... die ... gewaltsame nothzucht ... zu begehen kein scheuens tragen
    1717 BaselRQ. I 2 S. 727
  • nachdeme einige leute ... sich nicht scheuen den allerheiligsten namen gottes zu hoͤchstsuͤndlichenn seegensprechungen und wahrsagen zu mißbrauchen
    18. Jh. Walch,Beitr. II 285
II meiden
  • wer ... der vorgeschriben dinge deheines fürbreche, den sollent meister und knehte an alle stete schühen und nüt für gůt haben
    1390 Schmoller,StraßbTucherZft. 14
  • omme alle debaten, discorden ende ghedinghen ... te scuwene 
    1401 AardenburgRbr. 301
  • na der tyt salmen den misdader niet haten, off sonderlinge wrake an doen; ende de misdader moet ook den gehoenden vrenden wat schuwen 
    1470 Richth. 275
  • en wolde die gast der saken anden rade nijet bliuen so solde die gast onse stat ende borger schuwen nader sonnen
    2. Hälfte 15. Jh. KampenStR. I 138
  • [beim Schneiderhandwerk:] sie baid soͤlten solicher schimpffreden nit entgelten, vnd jr kainer darumb geschuhen werden
    1506 MittGMus. 1 (1884/86) 52
III ablehnen, zurückweisen
  • iudicium recusare, dat recht schuwen 
    1582 Chytraeus 153
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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