Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schicken

schicken

, v.


I machen, (in einen best. Zustand) bringen; auch: machen lassen, veranlassen, anordnen
  • sal ... der rath ... daz schikke, daz den kinden an vrme gůte rehte gesche
    um 1300 Förstemann,Nordhausen I 1 S. 59
  • wir Karl ... romischer kunig ... bechennen ... daz wir schikken sullen, daz ... der pabst ... A.v.H. ... providiert mit dem ... bistum ze W.
    1346 MGConst. VIII 237
  • vnser hewptmann ... had ... gemacht, geordent vnd geschicket 
    1354 CDSiles. VIII 43
  • von gottes recht schol kein jude wucher nemen. doch ist ir ordenung anders geschicket, wen sy hy czu lande nicht eigens mugen gehaben
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) III 17 Dist. 1
  • wir Karl ... romischer keiser ... haben im [Wenczla, hertzogen zu Luczelinburg] gancze macht gegeben, ze tun und ze schiken alles daz wir selber getün mochten
    1366 FriedbergUB. I 243
  • dieselben ansprach vnd hindernuͤzsse sollen wir ... jn schicken abegetan vnd genczlichen hingeleyt, vnd siͤ dauon ledigen vnd entweren
    1376 MWirzib. VII 126
  • haben wir zu recht gesaczt, daz sechs weiss puriger mit irm aide westaͤten, daz si schichen von allerlay hendl der chauffmanschafft vnd von allen andern dingen, di zu der er vnd nucz der stat gehorend, richten vnd schichken, als si allerpest wissen
    1397 OÖUB. II 546
  • wir wollen auch, daz iglicher furste, grave und herre in zweyn menden mit iren amptluden schicken, daz sie sweren soliche stucke und gesecze zu hanthaben
    1398 RTA. III 26
  • so sal hy [borghemeester] wesen zunich ende arbedende om te ramen ende scicken die hebbelicheden der steden an haren muren, straten, havenen
    Anf. 15. Jh. BrielRb. 59
  • auch haben wir geschickt, gemachet und bestalt, das sie allen lehinbarin lewten und mannen ... mannenlehen tun und lehensguttir reichen ... sullen
    1409 SchlesLehnsUrk. I 356
  • daz nimant hi zu schicken hat in der freiheit, das den hals antrifft, dann unsere gnedige herschafft
    1428 Wertheim 21
  • dat jwe gnade des vordenke in Dennemarken to schikkende unde to regerende, als wi unde andere mer inwanres gheraden hebben
    1436 NGL.2 I 1/2 S. 163
  • juncker E. wil oek schicken unde foegen, dat N. to S. sall wandel unde ghelijck scheen to redelicheit voir syne wunden
    1477 OstfriesUB. II 90
II
vermachen, (testamentarisch) verfügen, letztwillig zuwenden
  • wy ... gheuen, schicken vnde resigneren vnde vorlaten alle vryheyth ... des ackers
    1369 MecklUB. XVI 406
  • wann eyn yder burger ... zu Prage mag sein gute ... schicken vnd schaffen, wem oder wie er wil
    1384 CJMunBohem. 171
  • wir ... geben, schichen vnd verschriben mit crafft diczs priffs ein weingarten
    1388 BudweisUB. 245
  • von welicher stat oder lant ein auslender chom, ob er stiribt, vnd von sein gutern schicht oder schaffet, dazselb geschefft sol stet weleibem
    1397 OÖUB. II 545
  • es mage ein man an seinem todbett mit besampter hant seiner wirtein sein varende habe schicken vnd achten, wem er wil
    Ende 14. Jh. BambStR.(Parigger) § 108, 1
  • schikke ich auff iczleiche tochter eyn ewig schok czins
    vor 1416 IglauOberhof 240
  • das ... sulch ... kucks widder uff ... B. addir wem er denselben anfal bey sinem leben geben, schicken addir testiren wurde ... komen ... solt
    1476/85 FreibergBUrt. 354
  • [dass] fraw V. .... ein testament getan, IIII C schock swertgroschen geschickt vnd getestirt hat
    1477 TeplitzUB. 255
  • schicken ... zu erben setzen oder erblichen versehen
    NürnbRef.(1479/84) XXI 2
  • hat M.S. ... noch seinen todt geschikt und geschafft seine teich stat ... zu dem ... gotzhauss zu F.
    1484 FalkenauStB. 47
  • hebben wij gheschijcket, ghemaket unde ghesettet unse testament unde laesten wyllen in alderbesten wise, maneer unde formen
    1494 OstfriesUB. II 412
  • ßo einer von dißem jamertal abschiedt bei uns, und er macht ein testament ader gescheft ... und wie er das schickt, ßo sol es ein furgang haben
    1536 Schlesinger,Weist. I 179
  • was ain kind oder enigklin vber solchen dritteil hat, das mag es andern gefreündten oder frembden, vnuerhindert der eltern, seins gefallens schicken vnd ordnen
    NürnbRef. 1564 XXIX 6
III jn. (ent)senden, hinbeordern; jn. aus der Stadt schicken jn. ausweisen, verbannen; sich (an einen Ort) schicken sich (an einen Ort) begeben
  • zimerlûte, steinmezzen unde andere werchlûte, die sal er [der cleine commendûr] zu werke schicken unde sal die besehen an ir nôtdurfte
    1264 DOrdStat. 109
  • welch burger ... eime der stette viende lipliche helfe dete ... den sol men ewekliche ... schicken vs der stat
    1293 Mainz, Worms, Speyer/CorpAltdtOrUrk. III 89
  • sol man si fuͤr irn rihter schikken 
    1320 MGConst. V 476
  • ab ein fryman hinder sich sesse vnd nit kommen wolte mutwillichen [zum freygericht], so mocht mein herre einen seiner amptman ... schicken zu dem selben
    1380 Franken/GrW. III 519
  • sollen wir unsze frunde darzu schicken die uns ... globen ... sollent, die rente und gefelle ... in zu fordern und uffzuheben
    1382 Fichard,Arch. I 186
  • soll ... der oberman beyden partyen einen gelegenlichen dag bescheyden daroff sie jr ratlute auch schicken sollen
    1383 RAbsch. I 89
  • uff die tag sullen wir unser botten mit vollem gewalt schicken 
    1389 EßlingenUB. II 294
  • tot welckoir tijt der stat rentmeisteren van N. ... rekenen sullen, soe sullen ... die guede luyde off mannen van der gemeynten ... dairby comen off schicken die rekenschap te hoeren
    1425 NijmegenStR. 193
  • zoe moigen die scutters die verken vercopen bij twee luiden vanden raide, die die rait dairtoe schict 
    1437 UtrechtRBr. I 325
  • wir ... bekennen ... das wir ... vnser räte zu solichem rechttag schicken, vnd geben den allen volmächtigen gewalt wissentlich mit dem briefe
    1447 EidgAbsch. II 819
  • dat nyemant gheen tyding off verboding inder stede yemant aen en brenge, dan alleen den goeden luden vanden viven die vander stede wegen dairtoe geschict sijn
    1454 Fruin,Dordrecht I 301
  • ob ain innwohner der hofmarch ainen anndern schuldig wer ... derselb ainen fronpotten nach der schuld schickhet 
    1478 Wilhelm,NBayrRpfl. 52
  • deme de mord averbewisen und up den drüdden dach sik nicht in rechte to der were schicket und sik to purgirende erbut, deme werd de dode gegeven
    vor 1531 RügenLR. Kap. 10 § 24
  • wan wir ein potten ze tagen schicken so sol derselbig rathsbot lon haben
    1538 GraubdnRQ. II 303
  • dat in saken van zwaerder importancien zullen die van den gerechte partien mogen in de redelicheyt doen inleggen, omme die sake met alle der partien scriftueren ... aen zekere geleerden bij twee van den gerechten ... te schicken ende consultacie te halen
    1550 UtrechtRBr. II 368
  • sollen die pfarrer ... dem volk ... ein ernstliche vermanung thun, das sie die kinder vleissig zur schul schicken 
    1569 Wolfenbüttel/Sehling,EvKO. VI 1 S. 237
  • das sich ainiche ... so nit aus dem kirchspil ... gebürtig, ehelich verheiraten, sich ... zu haus, herbrig und inwohnung unterlassen, schicken oder anrichten wolten
    1625 Tirol/ÖW. III 77
IV etw. senden, zukommen lassen; (Geld) anweisen
  • umbe dru̍ pfunt, du̍ uffen ein hus geschicket sint in der stat ze B.
    1273 BaselUB. II 67
  • den cinz sal P. geben an alle dy stat, do den sin vater hat geschicket 
    1356 GlatzGQ. IV 22
  • das wir [König Wenzel] allen den, die in dem heiligen romischen reiche under uns gesessen sind, fride und gnade schicken 
    1398 RTA. III 29
  • wenn ie eins burgen pfert in der leistung abget oder verleist wirdet, der sol ie als offt des not geschiht ein ander als gut pfert jn die leistung schicken 
    1400 MWirzib. VIII 659
  • scal de voghet ... des anderen daghes twisschen der sunnen vpganck vnde daleganck deme klegere recht schicken 
    um 1400 SchleswStR. 48
  • scholden jo doch jowelkes partes twe schedeslude in scrifften de rechtschedinge don unde de sulven ... schicken unde senden an ... enen overman
    1424 HildeshUB. III 514
  • toe mena scutta orber toe scicken 
    1462 Sipma,FriesOork. II 71
  • dann daselbs wer gewondlich, so ein junckfrau oder frau ettwas hanndlet, das nicht erlich sein solt, das man ir darumb ein hauben schicket, die man hieß ein schannthauben
    ProtBKammerger.(1465/80) 762
  • wo aber yeman unvertzogen reht alhar schickt durch sin nachbotten úber verbrieffete schulde
    1472/73 SchlettstStR. 363
  • ob ainer wär der sich des richter wolt setzen, dem scholl der richter das stäbl schiken, wenn er hat sich des gerichts underwunden
    1489 NÖsterr./ÖW. VIII 182
  • nyman scal nemen breue ouer borgere bynnen F. er he kümpt tome rade vnde vagede, dat se eme schicken recht
    1492 FlensburgStR. Art. 100 (S. 101)
  • schickt man dem N. die citation under augen
    2. Hälfte 15. Jh. AugsbChr. II 85
  • were enkein win in dem dorffe so mag der probst sinen mantel schicken oder ein ander pfand nach wine
    15. Jh. Burckhardt,Hofr. 183
  • dat die schepenen ... alle ordelen ... to hoeffde schicken sullen
    1514 DortmStat. 264
  • so einer furbott vnd pfannt geschickt hatt, das er alsdann die anleit jn jars fristen ... ausschicken mag
    1536 Lorenz Fries/Senckenb.,KaisG. Anh. 50
  • so ein mann liegende güter verkauft, so soll der käufer des verkäufers frawen schicken achtzechen haller, und wenn sie dieselben nimpt, so hat der kauf kraft und sunst nit
    1550 Aargau/GrW. V 73
  • ein außlender der grünt oder weingarten zu S. hat, so er in das pantäding nit komen mag, solle er bei seinem potten oder nachpern einen pfening in das pantäding schicken 
    1602 NÖsterr./ÖW. XI 338
V
um/nach jm./etw. schicken jn./etw. holen lassen, auch: einholen; auf jn. schicken gegen jn. vorgehen
  • ob ainem rat von der stat oder gesworn aus ainem gericht handl fürkämen. der jm in seiner erkantnus beswärung pringen möcht. sol alweg derselb in ain ander stat oder gericht vmb rat schicken 
    1499 TirolHGO.(Schmidt) 109
  • wann dann ainer zu ainem schickt umb pfand, was dann derselbig zu pfand git, das sol der waibel nemen
    Ende 15. Jh. SGallenOffn. II 425
  • nach dem [burger] soll eyn burgermeister schicken und soll ym sagen, daß er sich mit im richt inn viertzehen tagen
    15. Jh. OppenhStB. 181
  • wir moͤchten oͮch vff dich schicken heimlich oder offenlich vnd dich mit recht oder eignem gewalt von dinem leben zů dem tod richten
    1505 BruggStR. 116
  • nachdem ... von denen von Görlitz gen Magdeburg ... um belernung des rechts geschickt, allda urthel genommen
    1547 NArchSächsG. 26 (1905) 216
  • des gerichts diehners gerechtigkheit. so der, noch deme man schickt, in der stadt wohnet, gibt man dem diehner von alters her 3 den.
    1550 OlmützGO. 7
  • wan der meier nach dem vogt schickt ..., so soll der vogt kommen selbzwölft
    16. Jh. Elsass/GrW. I 707
  • so es mit dem ubelthäter also weit darhinder kombt, dass man muoss umb ein nachrichter schicken, so soll dann der ubelthäter den nachrichter bezalen
    1614 BergünStat. 249
  • möcht aber einer nit mann genug sein, [den Verbrecher allein festzusetzen,] so soll er schicken umb zwei oder drei nachbahrn
    18. Jh. NÖsterr./ÖW. VII 51
VI tun, schaffen; (mit jm.) zu schicken haben/ gewinnen (mit jm.) einen Rechtsstreit führen, vor Gericht austragen
vgl. sachen (I)
  • ob auch ein buͤrger zů schicken heite mit der ... priester deheinem, dem sol er nit gebieten fur weltlich geriht
    1378 HeilbronnUB. I 134
  • er ... sol auch mit uns und unsern armen leuten und guten nihtz ze schikken haben dann mit einem freuntlichen rehten
    1381 NürnbAchtb. 99
  • ob der techand oder die korherren ... mit einander ze schicken gewunnen, ... daz sullen si in irem capitel vor irem techand auztragen mit dem rehten oder mit freuntschaft.
    1395 MZoll. V 334
  • er hette eine sache mit P.B. czu schickin und habe ime mit rechte obengelegen
    1399 Erler,Ingelh. I 88
  • der intweldigunge vnd beschultniß ... sal solche gemeynde nit zu schicken haben
    1411 Hunsrück/GrW. II 207
  • [kirchl. Bauarbeiten sollen so durchgeführt werden,] das dy kirchenbeter do mit keyns sullen czu schicken haben
    1414 ZSchles. 8 (1867) 173
  • wer es das ein zentman mit einem burger zu schicken hett ... wolt der zentman des gerichts nit gewarten, als des gerichts lauffe ist, so solt man ime ein notgericht machen
    1425 Amorbach 224
  • es sol keyn amptmann noch vogt nymant kein gleyt geben, der mit einem burger zu B. zu schicken hete, er thu daß dann mit desselben burgers wissen
    1439 BayreuthStB.2 37
  • hette er [der zu Frankenfort burger werden wil] eynichen krieg oder solicher sache bishere zu schicken gehapt, darinne verantwort man ine mit dieser burgerschaft nit. was er aber forter zu schicken gewonne, darinne verantwort man ine als einen andern burger
    1440 Keutgen,Urk. 247
  • wer ... das ... unser münzmeinster mit yemants in unser stat W. zu schicken gewünne, darumb sol derselb münzmeinster von nyemants zu recht getrungen werde wider seinen willen
    1443 ArchUFrk. 22 (1874) 114
  • ob eine burger zu W. mit einem in dem dorf zu C. zu schicken hette adir gewonne, so sal der burger dem selben nachfaren an das gerichte gein C., dar inne er sessehaftig ist
    1449 Franken/GrW. VI 32
  • wer es auch das wir ... mit den obgeschrieben burgermeistern ... icht zu sachen oder zu schicken gewonnen
    Mitte 15. Jh. MainzChr. I 273
  • och wer zu schigken hat vor dem rathe, welcherlei sache es sind ane notliche sache, der sal sie suchen dornstage uf dem rathus
    1455 KahlaUB. 91
  • das ich mit fraw M.R. nichtis zu schaffen noch zu schicken habe
    1466 MagdebR. II 2 S. 350
  • nach dem ... vnser stat [Eger] ein reichstatt ist vnd nur an die cron [Böhmen] vorseczt, also daz wir mit der welung eins kunigs nichcz zcu schicken haben
    1470 MittDBöhm. 42 (1904) 419 Anm.
  • hettin sy abir der sachin nicht zcu schigken 
    1474 PössneckSchSpr. I 242
  • haben die keßler ... geschworn, ... was sie mit einander zu schicken gewinnen, das keßlerampte antreffende, das vor mir als irem richter vnd rechten herrn außzutragen
    1484 ArchUFrk. 58 (1916) 59
  • wo aber ainer merklich ehaft notturft zu schicken hiet, der sol mit willen und wissen eins richter und kamerer ausziehen
    Ende 15. Jh. StraubingStR. 325
  • was die koler und kolltrager ... und messer von des kols wegen under einander zu schicken haben, das soll geschehen vor dem waldmaister, der dann si zu straffen hab welcher ungeburlichs handl
    1511 NÖsterr./ÖW. VII 708
VII Geschäfte machen, einen Vertrag abschließen
  • wo einer mit einem redlichen mann schickhte 
    1585 LBAppenzIR. Art. 97
  • welcher vogtsohn fuͤr sich selbst handlet oder schickhet, auch der mit einem bevogteten schiket, der soll ... ein jeder iij pfd pf. ... zu buoß verfallen seyn
    1585 LBAppenzIR. Art. 140
  • wann zwey mit einander schikhen, daß gelegen gutt antrifft, sollen dieselbige also bald in derselbigen rod oder gegend ihren getroffenen schikh verschreiben laßen, auch ordenlicher weiß ihren schikh verweinkauffen
    AppenzLB. 1733 S. 42
VIII refl.: sich an etw. orientieren, nach etw. richten
  • zu Innsbruck sine gemeine schatzkammer sei, nach welcher alle anderen ihrer majestät erblichen lande kammern und amtleute sich schicken und halten sollen
    1497 Fellner-Kretschmayr II 3
  • watt vor eine ordenunge in denn kerckenn disses landes geholdenn, und wo sick alle pastores und kercken-deners in allem gehorsam schickenn und holdenn scholenn
    1526 HadelnPriv. 10
  • [warnung an verschwender] darnach er sich schicken, recht weßlich vnd wol haußhalten soll
    1552 WürtNLO. 46r
  • ordenunge und artikulen wornach die gemeene ingesetenen dusses ambtes Embden und dessulvigen schuttemeisteren sich sullen schicken, regulieren und ihre bedienunge verwalten
    1589 OstfriesBauerR. 3
IX refl.: sich (aus)rüsten, bereit machen
  • das sich iglicher schicken und bereiten soll nach kampfsrecht und frankenrecht
    um 1447 WürzbZ. I 2 S. 1281
  • sollen sich die becker schicken mit gereitschaft, das man stets feiln kauf mit brode finden moge
    1492 Walldürn 265
  • wann man ... zů T. gericht halten will ... so soll alßdann uffgesetzt werden ain viertaile ainer sandstund, und ee das gar ußloͧfft, soll der amptman sich schicken nider zů gericht sitzen
    1493 TübStR.(Rau/Sydow) 8
  • ir wollet euch mit allen den unsern in rustigung und gereitschaft schicken 
    1525 ArchUFrk. 36 (1893) 15
  • ir wollet ... eur raysbanir ausstecken und euch mit allem dem, so in ain veld gehöret, schicken 
    1525 Fries,OstfrkBauernkr. I 19
  • die stände sollen sich dermaßen in gerätschaft schicken, daß sie mit ihrer statlichen hilfe [jeden Augenblick] zu ziehen mögen
    1553 Schmeller2 II 174
  • jeder burger moist sich in sin harners schicken 
    16. Jh. BuchWeinsberg II 186
X
refl.: sich eignen, passen; geschickt sein angemessen, geeignet sein
  • hab der richter den pane und sey dann der richter mit seiner persone dartzu geschickt, als sich gebüre ... so müge er wol ... richten
    1464 BayreuthStB.1 346
  • sich wegen der revision nicht wohl schicken will, dass der obristcanzler im landrecht sitzen solle
    1637 Fellner-Kretschmayr II 487
  • das urtheil, so sich auf jedem fall schickte 
    1741 Frisch II 220
  • der pferdehandel aber ist ein geschäft, welches sich vor christen besser als vor juden schicket, denn jene haben ackerbau und wiese
    1748 Stern,PreußJuden III 2 S. 876
  • indem sich nicht wohl schicken wuͤrde, zu verwaltung einer reichsherrschaft, welche vielleicht ein einziger beamter mit zwey schreibern uͤbersehen kann, ganze collegia anzuordnen
    1770 Kreittmayr,StaatsR. 155
XI refl.: sich ergeben, begeben
  • wie sich das suss gevarlich und unredlich schiket, aischet oder fuͤget
    1376/1445 UlmRotB. Art. 407
XII zu schicken haben geschlechtlich verkehren
  • als der fremde knecht in ir bette by sie gelag, da wolte er mit ir czu schicken han
    1429 Erler,Ingelh. III 239
  • ob der lehenman schlieff oder zeschicken hette mitt der tochter oder suns frauen seines herrens ... wirt [er] ... beraubt seines lehens
    1494 LibriFeud.(Pflantzm.) [40]
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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