Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schiffsvolk

Schiffsvolk

, n.

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Besatzung eines Schiffes, Seeleute; insb. im Zsh. mit dem Anheuern und Abwerben sowie in Bezug auf Gehorsams- und sonstige Pflichten
  • gud, namliken korne unde solt, dar schepesvolk ere voringhe mede schepen
    1435 HanseRez.2 I 320
  • na deme de schipher vor eyner koepstadt sekerlich ghelegen hefft, so syn dat schepesvolk to tughende nicht nochsam
    1491 OberhLüb. 285
  • [wenn] ein schipfer oder sein schipfvolck einen pram ... so auf einen andern bestellet ist, uplöset und vor sich gebraucht, da dan jemands daruber beschlagen und uberzeuget wurde, der soll zehen mark broke vorboret hebben
    1580 Rigafahrer 219
  • es sol kein schiffsuolck nach der verhuͤrung ausserhalb dem schiff ohne seines schiffers erlaubnuß bey nacht schlaffen ... bey desselben straff
    1586 LübStat. VI 1 § 5
  • kein schipper sol ... schiffs-volck heuren, wie sie namen haben, sie haben dann genugsam paßport von vorigen jhren schippern ... bey peen von zwey thalern
    1591 HansSchiffO. Art. 18
  • kein schiffes-volck sol vom schiffe fahren, wann sie fuͤr ancker oder sonsten an was ort vnd enden liggen, ohne erleubnus des schippern, schriveyns, steuermans ... bey peen jeder person ein halben thaler
    1591 HansSchiffO. Art. 22
  • das schiffs-volck sol auch keine gasterey im schiffe halten ohne wissen vnd willen des schippern, bey peen ihrer halben heuer
    1591 HansSchiffO. Art. 32
  • keiner sol dem andern sein schiffsvolck auß seiner kost abspannen ... thet jemand dawider, er sol zehen thaler halb an die oberkeit, vnd halb an die schiffergesellschafft verbrochen haben
    1614 HansSeeR. II 2
  • [Buchtitel:] der erbaren hansestaͤtte schiffs-ordnung vnd seerecht, deren sich jhre buͤrger, sonderlich die schiffs-redere, befrachtere, schiffer vnd schiffsvolck zuverhalten [Lübeck 1614]
    HansSeeR.
  • [Register:] ... vom schiffer und schiffs-volck, ihrem ambte und pflicht gegen einander, fuͤhrung, schiffs-ordnung und schiffers-recht
    SchwedSeeR.(1667) 1
  • ein jeder schiffer ist schuldig, zu rechter zeit so viel tuͤchtiges schiffs-volk, als zu seinem schiff noͤthig, zu heuren
    1727 PreußSeeR. III 54
  • wann das schiffsvolk sich ungebuͤhrlich verhalten hat, und einer wider den andern desfalls nicht zeugen wollte, so soll hierinnen des schiffers eidlicher aussage, wenn dabey andere umstaͤnde wegen des schiffsvolks uͤblen betragens adminiculiren, geglaubet, und die verbrecher darnach gestrafet werden
    1727 PreußSeeR. III 60
  • alles schiffsvolk ... ist schuldig, seinem schiffer in allen gewoͤhnlichen schiffsgeschaͤften gehorsam zu seyn, und desselben befehlen sich nicht zu widersetzen, bey schwerer strafe an leib und guͤtern
    1727 PreußSeeR. IV 21
  • man unterscheidet beym seewesen den schifspatron, die rheder, den schiffer, das schifsvolk und die seeleute
    1785 Fischer,KamPolR. III 82
  • das schifsvolk oder die schifskinder und die uͤbrigen seeleute stehen unter dem schiffer ... wie seine unterbediente ... weswegen er vor der auslaufung mit ihnen einen schriftlichen verdung oder die musterrolle errichten muß
    1785 Fischer,KamPolR. III 85
  • das schiffsvolk steht gegen den schiffer in eben dem verhältnisse, wie das gesinde gegen seine dienstherrschaft
    1794 PreußALR. II 8 § 1534
  • das schiffsvolk ist schuldig, nach erfordern und befehl des schiffers, jederzeit, es sey im hafen oder auf der see, bey tage oder bey nacht, auf dem schiffe fleißige wache zu halten, und dabey auf das licht in der laterne genau acht zu geben
    1794 PreußALR. II 8 § 1593
  • ehe der schiffer dazu [seewurf] schreitet, muß er mit den an bord befindlichen befrachtern, oder deren bevollmächtigten, ingleichen mit dem schiffsvolke seerath halten
    1794 PreußALR. II 8 § 1797
unter Ausschluss der Schreibform(en):