Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schmachheit

Schmachheit

, f., Schmähheit, f.

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I Beleidigung, Verletzung von Persönlichkeit und/oder Person, Injurie

I 1 wie Schmach (I 1) 
  • lat ein herre sinen aigen man frei, vnd wil her gegen im vurpas nicht mer auf stein, adir sinen hut gegen im nicht abeczihin, adir welch smacheit er im andirs tuit ..., so mage her in mit rechte widir vordirn
    1. Hälfte 14. Jh. Schwsp. Var./WSB. 75 (1873) 131
  • eine smaheit ... ist underwilen smelik unde schedelik, und underwilen smelich und pynlich
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 402
  • dar mach eme de here umme degedingen dat is lenrichtes dage lecgen: ... eft en man ... sinen heren wat to smaheit spreke edder dede
    2. Hälfte 14. Jh. RichtstLehnr. 8 § 1
  • underwint sich ouch der man sines husgenozen lenes mit unrechte adir thut her im smaheit mit worten ader mit that ..., dar umme muz her deme herren wetten
    14. Jh. (Hs.) Ssp.(Merseburg) Lehnr. 68 § 4
  • umme overvangh, smaheit und unhorsam is H. K. nenes antwerdendes plichtich
    1409 OstfriesUB. II 712
  • sommighe luyde sijn, of se wail smaheyt deden, nochtant soe en hevet men doch dat voir gheen. ind komet toe antwer van den, die id doen, of van den, den id ghedaen wordt. die id doen, als kijndere doen of doemmen of doeren. an den mens nyet en duet, dat sijn eyghenluyde ind die allderen aen oeren kijnderen ind die man aen sijnen wijve, tementlick ther gueder wijs, ind die here aen den, den hij los let, die sijn eyghen was
    1426/40 KleveStR. Art. 242
  • want smaheit inder kirken, op denne marckt ende op apenbair ghemeynte van volke en is noch en sallmen nyet achten als smaheyt die op andere ende niet soe apenbair stede ghescheghen
    1426/40 KleveStR. Art. 362
  • thet einer einem todten, des erbe wir weren, smacheit, gebürt vns dise clage
    1436/1516 Klagsp.(Brant) 12v
  • das sy den schaden den sy getan hand gentzlich wyderkerend vnd ablegend vnd dartzuo die schmauchait, vnd fräffly bessrind die sy damit begangen hand als vorgeschriben staut
    1470 SchrBodensee 2 (1870) 211
  • daz sie [N.K. und seine Familie], wo hen sie sich ... niderlaßen, ... handel ader gemeynschafft haben, nichtis mit worten ader wercken vor nehmen wollen, ... do durch denn erbern rathe zcu Gorlicz ... smoheit, lesterunge, schaden ... zcu gefugit wurde
    1474 Neumann,MagdebW. 134
  • wenn yman ein frembden leibmenschen ... spotwort zůgesetzt oder yne schlechtlich mit der faust geschlagen: so gebuͤrt dem herren wider ynen khain clag vmb schmachait 
    1536 Fuchsperger,Inst. 77r
  • schelden, blutrunst, slahen one wunden, luͤgenstraffen ..., das heist das sachsenrecht schmacheit, das ist iniuria
    1541 König,Proz. 66
I 2 wie Schmach (I 2) 
  • bewyste aber der ..., der do beschuldeget wurde, sine gerechtekeyt, so sullen dy ratlute dem selbin behulfin sin, das em eyn wandil vmme dy smeheyt gesche
    1352 CDSiles. VIII 40
  • dyͤ yͤme dat ordel besproken hefft, dyͤ seget, hy en hebes yͤme nicht besproken to hone noch to smaheyt 
    14. Jh. DortmStat. 270
  • so hat H. ... mich mit seynen schentlichen brieffen gelestert, gedrewet vnd gesmehit mit sulchen worten, die do großlich mein ere vnd glympe antreten, ... habe sulche lesterunge, drounghe vnd smoheit gewurdiget vff tawsint schogk grosschin
    1458 MagdebR. II 2 S. 94
  • das [er] der frauen und irem sone die wort nicht [zu] hon und schmacheit zugeredt hab
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 248
I 3 wie Schmach (I 3) 
  • daz chvͤmt da uon der grossen schulde seiner fräuel dy er begye do er vor gerichte waz vnd nicht antworten wolde vnd von der grossen smachait dy er an dem gerichte tet
    1295 Schwsp.(Kurzform I/Eckh.) Art. 120 (Kt)
  • die meynheyt der stad G. hebbed uns ... gheven 150 m℔ ... vor schaden, smaheth, wydderwyllen unde allerhande scycht, die uns van on geschen ist an der borg to Grone
    1329 GöttingenUB. I 99
  • wy ein man sin heimelich gemach sol buwen und bewaren kein den nachgeburen, das in nicht schat und smacheit entstet
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) II 2
  • ein pischolf moͤcht den selben menschen ab loͤsen in vil sachen ... ob ein mensch einen geweichten mit wazzer ... in smachait beguzz, oder im sein chlaider zeriss
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 280
  • is die smaheit groit omb der stede willen dair se gheschuudt, alse of een den anderen cluppelt ofte sleidt
    1426/40 KleveStR. Art. 241
  • ab eyner begossin adir geworfen wurde auß eynes mannes hauße uf der freyen gassen, des hauses wert antwort dovor billich, und deme dy smacheyt widerfarn, ist nehir zu beweyßen, denne der wert dovor gesweren moge
    um 1490 RechterWeg II 1033
  • P. ... ist ... H. einer puß verfallen, das er ime die wicken zu schande und schmacheit nachgetragen habe
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 557
II
wie Schmach (III) 
  • notczoget eyn man eyne juncvrawe adir entvuret her ze wedir eren willen, dovor buczit her vumfczik marg dem richter unde der juncvrawen, waz der richter irteilet vor ere smoheit 
    vor 1320 ÄltpolnRdm.(Mat.) Art. 17 § 1
  • wo du dich ... der clag der smacheit bruchen woltst, du můst beweysen, dz solich zerstoͤren wer zů smacheit gescheen, wan zerstoͤrung jungfrawlicher ere oder eebrechung in freyen vnd eygen frauwen geschicht gewonlich vß begird der natur vnd nit in smacheyt, darumb můstu sollichs beweysen
    1436/1516 Klagsp.(Brant) 133vf.
  • vortmer efft en vruwe efte juncvruwe claghede umme hoen efte smaheit, is dar neyn seker bewisinghe by, so schalme dar vore stan mit xii mannen
    DithmLR. 1447(Eckh.) § 119
  • M.V. schuldiget H.R. umbe hoen unde smaheyt, daz er syner tochter habe nachgegangen unde dy obirgangen, geswecht unde geuneret
    1474 PössneckSchSpr. I 167
  • einer hat einer junkfrauen zu hone schmacheit zugesagt, wie er zu vielmals unkeuschheit mit ir verbracht, der er [ime und ir] nun schant und laster selbst zusagt
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 83
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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