Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schöffenbar
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(Schöffenbann)
schöffenbar
, adj.
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(nach Stand und Herkunft) zum Schöffenamt befähigt; urspr. va. als Standesbezeichnung: demjenigen freien Stand zugehörig, der (als unterster) dazu berechtigt, ein Schöffenamt auszuüben; nach der Heerschildordnung des Sachsenspiegels ist dies der fünfte Stand, in Westfalen sind auch best. freie Bauern schöffenbar; im Laufe der Zeit verändern sich die Kriterien, sodass für Schöffen zB. eine rechtliche Bildung erforderlich wird (Beleg 1443)
- die schepenbâre lûde unde der vrîer herren man [haben] den fumften [hereschilt]1224/35 Ssp.(Eckh.) LR. I 3 § 2
- vorsten, vrî herren, schepenbâre lûte, die sîn gelîch in bûte unde in wergelde1224/35 Ssp.(Eckh.) LR. III 45 § 1
- vriheit de is aver drierhande: scepenbare lüde, die der biscope senet süken solen; plechhaften der dumproveste; lantseten der ercepriestere1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 2 § 1
- de duabus feminis, quarum una est libera, altera ministerialis ... aliam vero, que est ministerialis, permittimus frui ea libertate, que dicitur scepenbar, cum suis pueris1230/40? HHildeshUB. II 145
- homo libere conditionis, quod vulgari scepenbere vocatur1233 WestfUB. IV 1 S. 147
- ab ein frey scheppenbar man eynn weib nympt auff eynn wergelt das elich kint vnnd frey behelt seynes vatern gut vnn erbeum 1300 Weichb.(Thü.) 69
- iczlich cristen man ist phlichtik sint czu suchen drie stunt in dem iare ... in dem bischtum do her inne gesessin ist. vreiheit ist obir drier hande: scheppinbare lute di der bisschove sint suchen sullin, pfaffin der babiste, lantzesin der erczprister1. Hälfte 14. Jh. NeumarktRb. 129
- wer im an sime lehen ... eigen czusait, der mus dy eigenliche gewer erczugen mit sechs fryen schepfenbaren mannen1357/87 MeißenRB.(Oppitz) I 30 Dist. 3
- daer tho [zettinghe] gekoren wurden scheppenbare lude1385 CoesfeldUB. I 85Faksimile (ca. 145 KB)
- zu dem scheppinstule, do er schepphinbar von ist, do mag er sich wol zihn mit sinem eydeEnde 14. Jh. GlWeichb. 330Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- eft he were en denstman edder scepenbar edder vry edder eigen edder en vngesundert kint, wente desser iewelk heft sin sunderlike recht1410 SspGl./WSB. 101 (1882) 785
- want der scheffenstoel nyet voel ... is, ind wir suelche wise, verstendige scheffenbaer luede haben enkoenden, die sich des scheffenamptz ... underwynden woelden1443 SiegburgWQ. 89Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- des rikes densthman muth nicht ouer den vrygen schepenbaren man tuch syn1518 Wasserschleben,RQ. 109Faksimile (ca. 64 KB)
- semperleute, sendbahre leute, schoͤpfenbahre leute, welche letztere ... das saͤchsische landrecht art. 3 zum fuͤnfften schild rechnet1769 Lennep,LandsiedelR. 51Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- die schoͤffen ... wurden ... gewaͤhlt, jedoch nur alte freygebohrne geschlechter, die deswegen schoͤffenbar hießen1785 Fischer,KamPolR. II 196Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)