Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schöffendienst

Schöffendienst

, m.


I Amt, Tätigkeit eines Schöffen; meton. die Verpflichtung, das Amt auszuüben (Beleg 1635)
  • hat jeder scheffen jarlichs einen goltgulden ... und gehet die entrichtung derselben gulden under den hoven umb, und so der ordo an sie kompt, haben sie nichts, sonder mussen den scheffendienst das jair van wegen ires hofes vertreden
    1555 ZBergGesch. 20 (1884) 196
  • nachdem das gericht zu N. durch absterben etzlicher scheffen geschwechet worden ist, und nit wohl zu dem scheffendienst in dem flecken dienliche leut zu bekommen waren, derhalben hat man uswendigen, die doch zu N. gegütet und geerft wären, darzu erwöhlen müssen
    1558 RhW. II 1 S. 236
  • wan aus diesem gericht ein scheffen mit tod abgehet oder sich seines scheffendienstes zu erlassen bittet
    1635 RhW. II 2 S. 182
  • ist endlich einer zum magistratsglied oder zum buͤrgermeister gewaͤhlt, so kann er sich dieses amtes ohne ... wichtige ursachen nicht entledigen; das nemliche gilt von ... scheffen-, kirchmeisters- ... und dergleichen oͤffentlichen diensten 
    1796 Bewer,Samml. II 43
II (Pflicht zur) Bereitstellung eines Schöffen für ein Gericht; als (ggf. mit Geld ablösbare) Last (II) auf best. Hofgütern (I 2) bzw. Grundstücken liegend
  • [Verkauf von Ackerland] vry van scheffendenste, van hoeffrechte, zinsen, pechten ind van allen lasten
    1410 RhW. II 2 S. 144
  • [Belastung eines Hofs:] zu 12 jahren underhalt deß scheffendienst cost 2 richsdaller
    um 1570 RhW. III 1 S. 91
III wie Schöffenessen 
  • [niemand soll Fische reichen bei Festmählern] uyssgescheyden daynne burgermeystere- ind scheffendienste ... die van aldem herkomen verbunden sijnt, vissche zo essen zo geven
    1439 KölnAkten II 290
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