Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schöffengeld

Schöffengeld

, n.


I Gebühr für die Tätigkeit eines Schöffengerichts, Schöffenstuhls (II) 
  • efte ein, twe, drey oder mehr de scheppen sedten und eine sake fordern, so schall ein jowelk dat schepengeldt geben, ein jeder mann vor syne persohn
    1489 BrandenbSchSt. IV 3 Anm. 11
  • was schöpfengeldt oder anders der schöpfen gebüre gefeldt, sollen deme richter vnd schöpfen eyn jdem sein gebure volgen
    1559 KönigseeStR. 286
  • [wer auff unfuge klagt, hat eine marck] uͤber das gebuͤhrliche scheffen-geld zu verrichten
    1592 (ed. 1740) MünsterPolO. 27
  • von gerichtlicher donation vnd testament soll dem richter 2 schock gegeben werden, davon soll dem stadtschreiber eine mark, darnach soll der richter ein theil als 1 mark, und die schoͤppen zwey theil als 1 mark nehmen, darneben soll das gebuͤhrliche schoͤppengeld gegeben und ausgetheilet werden
    oJ. BautzenStat. 59
  • von einer ieden gerichtlichen einweisung giebet man 1 schock, und das gemeine schoͤppengeld, davon gebuͤhren dem schoͤppen 2 theil, dem richter 1 theil, dem bothen 9 pf.
    oJ. BautzenStat. 61
II jährliche Abgabe der Gerichtsuntertanen für den Unterhalt eines Schöffen oder des Schöffengremiums
  • daß man ... an die gerichtsherrn ... alle jahr [hat] geben müssen, als nemlich vothhaber, schöpffen gelt, gerichts eyer
    1542 Eberstein2 I 155
  • werden die gerichtsschöpfen von iren gemainden und andern dörfern, so an der zent zu rugen haben ... mit schöpfengelt und wiesennutzungen ... besoldet
    1576 WürzbZ. I 1 S. 262
  • iede zentdörfer, die einen gerichtsschöpfen an die landzent verordnen, desgleichen auch welche dörfer ein zentschöpfen mit schöpfengelt belohnen
    1576 WürzbZ. I 1 S. 268
III städtische Finanzmittel für die Tätigkeit (dörflicher) Schöffen 
  • schepfengelt ... daz man den pawrenschepfen gibt 10 ℔ hl.
    1388 NürnbChr. I 276
unter Ausschluss der Schreibform(en):