Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schöffenkür

Schöffenkür

, f., m.


I Wahl von Schöffen für das Schöffenamt; in die Schöffenkür gehören den gewählten Schöffen angehören
  • wywol en [Ratmännern] das recht von ewer vndirweisunge gevffinbart ... ist, das sye nicht machtis habin, von rechtis wegin scheppin czu kysen ... nemen se sich der ierliche scheppinkor nicht abe
    um 1400 Posen/ZRG.2 Germ. 60 (1940) 186
  • wurde ouch yemant also zo scheffen gekoiren in der tzijt, as hie zo raide sesse ... ind der kur nyet volgen weulde, so sall hie doch syn tzijt des raidtz off amptz uyssitzen ind bewaren, ind as die tzijt des raitz ... umme is, so sall man dat achter der tzijt myt im halden, as myt den anderen, die nyet tzo raide gesessen hedden ind yn die scheffenenkur gehoirent
    1440 KölnAkten I 306
  • dat ir ... der raitzkoer erlaest alle dieghene, die zo der scheffenenkoer geboeren sijnt off darzuo gehoeren
    1446 KölnAkten I 319
  • als der burgermeister von bevele der scheffen uff der burg bie unserm gnedigen hern gewest und auch sunderlich zu gelegin zciiden mit lantfoide und canczeler ... veil gerydt antreffen die scheffenkore 
    1462 MarburgRQ. II 142
  • disz begynnen der schoppen zu M. ist dem rath bekommerlich ... vnd wiewol sie entschuldung furgewandt, menschliche vnwissenheit vorhynderung irer schoppenkuhr etc., ist aber dennoch alle dieselbige vor nichts geachtt
    1515 GörlitzRatsAnn. I/II 413
II Recht, die Schöffenkür (I) durchzuführen
  • 1485 [ward] der stadt dat maindagsgericht umb schult und schad ad revocationem, anno 1490 den schepenkur der stadt sub certa forma vor ... 700 goltgulden verschreven
    vor 1625 TurckChr. 93
III Rechtsgewalt, rechtliche Befugnis als Schöffe 
  • so hain wir uns darup besprochen ind beraiden ind hain yn oevermitz scheffenurdel gewijst na aldem herkomen ind gewoenden dis gerichtz ind unser scheffenkur 
    1430 KölnAkten I 296