Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schöffenrecht

Schöffenrecht

, n.

automatisch generierte Links zu anderen historischen Wörterbüchern:
mit Komp.-Vorstufen

I Gerichtsbarkeit, Rechtsprechung eines Schöffengerichts, auch das durch diese Rechtsprechung ausgebildete Recht
  • das sey ratleutte vnd schepfen kyesen sullen vnder jnen selber, das se in radtrecht vnd schepfenrecht jn ... sullen beholden, was sei teilen vor ein recht
    1354 HistBeitrPreuß. II 412
  • scheppin recht ist, das si der stat an allin dingin sullin also vor sin an dem koufe vnd an dem rechte czu aller wis, also das das arme volc irlidin muge vnd si nicht meineidic werdin
    14. Jh. (Hs.) SspExtrav. 255
  • wen se [Rat] nů mer to borger eder medewoner entfangen, de ein scheppe sy in Westvalen, dat de in sinen eid nemen schulle, dat he ... de rad, ore borgere unde dingplichtigen ... nicht enschullen beswaren ... mit dem scheppenrechte [eines westfälischen Femgerichts]
    1428 HildeshUB. IV 13
  • meir haipt G. eynich guet, des men mit mannen uytgeyt, dat huem die brieve dairop gemaickt aen synen rechten ind scepenguede nyet hynderen en sullen want manrechten ind scepenrechten tweerley syn
    1479 RoermondHoofdger. 216
  • dat in de voirseyde stadt drie manieren van rechten gehouden worden, te weten: raedt-recht, scepenen-recht ende oudermans-recht
    1550 UtrechtRBr. II 348
II Verfahren vor einem Schöffengericht 
  • die raet ... heeft een ordinancie, verclaringe ende cortinge gemaict opt scepenrecht tUtrecht in manieren als hierna volcht
    1508 UtrechtRBr. II 293
III Gerichtsbezirk eines Schöffengerichts 
  • alle die gheen, die bynnen onser stadt woenachtich zyn, zullen elck op malcanderen claghen in scepenen recht von waerliken saicken ende anders nerghent
    1456 SneekStB. Art. 60
IV für Schöffen geltendes Recht
  • were sache, dat der greve ... eyniche dynck dede an gerichte off buyssen gerichte, dat wieder unser scheffenreicht were, so mach yn unser eyn wiedersprechen mit dem meysten parte van unss geweldichten scheffen, also dat wir yn nyet lijden en sullen achter der zijt, bis hey dat gebessert hait
    1452 KölnAkten I 728
V
wie Schöffenschilling 
  • wem ein gerichts-brief wird ertailt, der soll ihn nehmen in den naͤchsten vier wochen darnach, versaͤumet er das, und die schepffenrecht, so hat er nimmer rechtens zu den brief
    14. Jh. Amberg(Schenkl) I 12
  • schepen-loon, schepen-recht. sportula. pecunia quae iudicibus pro salario datur
    1599 Kilian3 462
VI (nachträgliche) Bez. für die Spruchsammlungen bzw. Rechtsaufzeichnungen best. Schöffenstühle (II 2), zB. das Magdeburger Schöffenrecht 
  • magdeburgisches scheffenrecht: in diese klasse [quellen des mittleren deutschen privatrechts] gehoͤrt auch noch das magdeburgische schoͤppenrecht, welches gemeiniglich ... saͤchsisches weichbildsrecht pflegt genannt zu werden
    1791 Runde,PrR.1 30
unter Ausschluss der Schreibform(en):