Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schöffenschrein

Schöffenschrein

, n., m.?


I va. in Köln: ein Schrein (I) des Schöffengerichts zur Verwahrung von Urkunden, Privilegien und sonst. Dokumenten mit Bedeutung für die Gesamtbürgerschaft, auch zur Hinterlegung von privaten Unterlagen und als Lagerort von Schreinkarten bzw. Schreinbüchern; auch die (neben den lokal zuständigen Schreinen (II) bestehende) va. mit der Führung des Schreinbuchs betraute Institution
Sachhinweis: HRG.1 IV 1496; Ennen,GeschKöln I 609
  • dat die scheffen des hoengerichtz an geynchen schryne bynnen unser stat schrynmeystere syn en soilen, dan alleyne an yrem scheffenschryne 
    1385 Ennen,QKöln V 479
  • want die stat van Colne den vurscreven unsen scheffene yre erve ind gut besperret haint ind genomen ... ind sy ires scheffensschryns ouch entweldiget hant
    1437 Ennen,QKöln V 111
  • wer da [schrein zu s. Brigiden] ... erbe und renten nicht finden kann, der mag sie suchen in dem scheffen schrein 
    1473 Planitz,UrkKölnRG. 30
  • diss testament ist folgens in ein offene form und instrument gestalt, subscribeirt, beseigelt und in das scheffenschrein gelacht
    1561 BuchWeinsberg II 62
  • wie es [scheffenamt] nitz stedichs inkomens hat, dan der es wart, die presentzn am gericht und scheffenschrin und was ir siegel uisprengt
    1580 BuchWeinsberg III 76
II Schreinbuch eines Schöffenschreins (I) 
  • demnha befinden wir eigentlich mit consent und erleuffnis unsser gepurlicher obricheit, das in unsserem gerichtzbouch und scheffenschrin clairlich geschreben steit, wie gemelter P. der gueder außgegangen
    1556 SiegburgSchProt. II 1
III öffentlicher Sitzungstermin an einem Schöffenschreins (I) 
  • das scheffenschrein Gereonis wird im dinghause gehalten, und von dasigem bothen angesetzt
    M. Clasen, Erste Gründe des Kölnischen Schreinspraxis (Köln 1782) 24