Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schöffenweistum

Schöffenweistum

, n., m.

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I von Schöffen festgestelltes (später auch aufgezeichnetes) Gewohnheitsrecht, insb. bezügl. der wechselseitigen Rechte und Pflichten zwischen Herrschaft und bäuerlicher Gemeinde bzw. zwischen Hofherr (I 1) und Hofgenossen (I); idR. zu Beginn der Sitzung eines Schöffengerichts (I) aus dem Gedächtnis mitgeteilt oder verlesen
  • so wie bailliu es binnen desen scependomme, es schuldich te den zweerne voor de voornoemde scepenen, dat hi sal zyn ghetrauve grave, ende dat hi al dese cuere houden sal, die hier bescreven es, ende dat hier niet bescreven es, sal handelen bi scepenen wysdomme 
    1268 Warnkönig,FlRG. II 1 Anh. 64
  • wisen wir unserem gnedigen heren ... zo richten over hals und boich na scheffenwisdom 
    1454 RhW. II 2 S. 104
  • wer emantz der dat [wassergank] verhindert, mach unser gnediger her straifen nae scheffenwisdom 
    1454 RhW. II 2 S. 105
  • was sie sunst nach scheffemwissthum und altem herkommen zum hochgericht K. pflichtig gehorsam halten
    1525 AnnNassau 12 (1873) 114
  • das das scheffenwyßthumb dermassen solt gehort und dem glaubt werden
    1525 RhW. III 1 S. 159
  • soll ... den herrn apt, der voegther vor aller gewalt und unrecht schirmen, handthaben und bie scheffen wistomp behalten helffen
    1537 LuxembW. 492
  • ist auch durch mich ... notarien in dem frien jargedinge zu M. den obg. scheffen und gerichten ... vor allen inwoennern, gehöbern und dinckpflichtigen leutten die alte roelle und scheffenwystomp uffentlich von wort zu wort eruffenet und gelessen wurden
    1537 LuxembW. 494
  • uf dienstag nach natiuitatis Marie ist scheffenweissthum zu R. durch die scheffen geweist worden wie folgt
    1538 Westerwald/GrW. I 625
  • folgt hernach das scheffen weisthumb des scheffenstuls zu T.
    1539 TrierWQ. 32
  • [soll der Vogt] die maß trucken und naß, gewicht und ellen nach altem herkommen vermuge des scheffenweißthumbs zugeben und zunemen, bey höhester buß von vnsert wegen gebieten
    1563 WittgensteinLR. 131
  • der scheffen ist ... außbeladen worden zu weisen vnd recht zu pringen, ob dieses scheffenweistumb den gantzen hoff belange. hatt der scheffen geantwort: ja
    1570 PfälzW. I 144
  • es soll alle jahr der eltist scheffen den eydt und scheffenweistumb den gerichten lassen vorlesen
    1575 (Hs.) LuxembW.(Majerus) III 151
  • [dass ein Mönch] ohne beywesen, wissen und willen dero herren zu R. ... solchen scheffenweistumb a 1593 in schrifften verfast
    oJ. LuxembW.(Majerus) I 248
  • gerichts- und scheffenbuch ... darin anfenglich das scheffenweistumb, folgens keuff, ufftragh, erbthäusch, allerhandt contracten ... zu finden
    1626 KlArchRhProv. III 173
  • das ... die gericht dero hofsbrauch undt scheffen weissthumb, darein begriffen, was dero ordts vor recht, herlich- undt gerechtigkeiten den herren gebueren moegte, zu thun undt zu erkleren [haben]
    1626 LuxembW.(Majerus) I 49
  • zu anfang dieses ... herrengedings wird nach getanem ban und fried das scheffenweistumb offentlich auf freier straßen an der dingbank ... vorgelesen
    1635 RhW. II 2 S. 182
  • scheffenweistumb des dorfs E., welches man ... unseren gnädigen herren des tumbcapitels in C. jedes jahrs dreimal ... zugewieß und also stetig gehalten
    2. Hälfte 18. Jh. (Hs.) RhW. II 2 S. 112
II (Sitzung zur) Feststellung eines Schöffenweistums (I) 
  • scheffen weistumb, so ich C.E., zolschreiber ... von wegen meineß gnedigsten hern von Trier zu W. besessen hab
    1509 RhW. I 1 S. 87
  • der hoff [des herren abt] soll schlüssigh sein, ob jemandt wehre, der nit scheffen weistumb und recht thun wolt, so soll man die pforth zu thun, biss uff die zeitt da der hoff recht thutt
    1567 LuxembW.(Majerus) I 370
  • auff heut [Datum] ... ist scheffenweisthumb desz bannerherrn durch meyer undt gericht geschehen im hoff Z.
    1568 LuxembW.(Majerus) II 345
unter Ausschluss der Schreibform(en):