Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Scholder

Scholder

, m.

md. auch Scholler, Scholier 

I Glücksspiel, Scholderspiel; auch die Spielstätte
Sachhinweis: Schuster,Spiel 136
  • niemant [sol] durh spils noch durh scholders willen hin us gan, wer das bricht, der git die pen
    1406 IsnyStR. 158
  • [Kloster E. hat] die kleinode, scholler, kugel- und tanzplätz sammt andern kurzweil ganz allein zu bestellen
    1484 BambBer. 29 (1866) 140
  • es sol niemant in seinem haus lassen spilen ... wer aber scholder uffhub, ... sol geben v ß ₰
    1525 Philippsburg 971
  • schollergeldt: anno 1768 hat das ehrbare gericht O. von A.M., welcher diß jahr auf sein ansuchen den scholler bestanden, ... 1fl. 15 kr. rhein. ... empfangen
    1768 BayrJbVk. 1959 S. 112
II Spieleinsatz bzw. Einnahme des Veranstalters eines Scholderspiels; auch eine für das Glücksspiel (und die Spielerlaubnis) zu leistende Abgabe
  • swer schollier leicht auf porgen, auf pfant oder auf pitt ..., der geit dem richten 60 dn.
    um 1365 MünchenStR.(Dirr) 416
  • die wurfel of solich spiel [wurfelspiel] legent oder scholder davon nement, die selben sollent unsere herren die burgermeistere in die halßisen slahen und do inne ... laßen steen einen dag und eine nacht
    1425? MainzChr. II 1 S. 228
  • das man ... uff eins ammeisters stube ... keinen scholder nemen sol
    1468 Eheberg,StraßbVG. 232
  • das inen zů stüre kompt der scholder, der inen vom spile gevellet
    1481 Eheberg,StraßbVG. 312
  • es soll auch auf den märckhten und khirchtägen unnsern phlegern, richtern, ambtleuten ... offen spilplatz zehallten und darumb den scholder einzunemen oder anndern zuverlassen und zugestatten gänntzlich und bey schwärer unnserer straff verpotten sein
    SalzbLO. 1526 Bl. 30v
  • ain boͤser gebrauch, das man den scholder vom spil zů lehen leicht
    1544 Perneder,Lehnr. 3v
  • offne plaͤtz zum spil zu halten vnd darumb den scholder einzunemmen [wird verbotten]
    BairLR. 1616 S. 698
  • er [Landknecht] hat auch auf den dörfern ... uf die kirmes den scholler, den er einnimbt oder verleihet denselben, so wohl er kan
    17. Jh. WürzbZ. I 1 S. 388
III (Wucher-)Zinsen
  • were dz dehein scholdner jeman sin gelt uff pfand umb scholder liche und die selben pfand ... weren verstoln .., dz der ... die selben pfand aͧn gelt ... sûllent wider geben dem [dero die pfand je dann sint]
    1425 ZürichStB. II 366 [hierher?]
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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