Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): scholdern

scholdern

, v.

auch schollern 

I das Scholderspiel ausrichten, betreiben; beim Glücksspiel die Bank halten
  • es soll auch kein söldner zu H. in keinem wirtshaus schollern ... allein auf die jahrmärkt mag er ein scheiben uf dem platz setzen und allda schollern 
    1385 Franken/GrW. VI 96
  • also scholdrot der F. und treib ... sölichen gewerb mit wurfflen
    1421 SchweizId. VIII 639
  • amptleut, richter und schergen ... scholdern offenlich, lassen da got lestern, nemen das gelt darumb
    1541 Johannes Turmair's genannt Aventinus sämmtliche Werke Bd. I (München 1881) 192
II auf unerlaubte Art Handel treiben; kaudern 
  • das schändliche fürkauffen, kauderen und scholderen abschaffen
    16. Jh. SchwäbWB. V 1097
  • das verschinen jahr 1621 war voller scholderey und kipperei, jedermann leget sich auf das scholdern, der arm so wol oder mehr als der reih
    1622 ZSchwabNeuburg 70 (1976) 195
unter Ausschluss der Schreibform(en):