Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1schoßen

1schoßen

, v., schossen, v.

lat. scottare, vgl. Niermeyer2 1235

I Steuern, Abgaben, 3Schoß (I) bezahlen; mit jm. schoßen jm. Steuern zahlen; auf den Eid schoßen unter eidlicher Selbstveranlagung Steuern zahlen; insb. in Aufzählung mit anderen städtischen Pflichten als Ausdruck des Bürgerstatus
  • van schote: gift men iemende schult dat he nicht vul geschoten ne hebbe, is he vnbesproken, he mach sic vnt secgen mit sines sulues edhe
    Ende 13. Jh. LübMndStR. Art. 117
  • welch man besezzen ist in der stat unde sin gut verschozzet in der stat, der sal zu rechte uf dem lande nicht schozzen, waz he selbe erbeitit mit sinen pflugen
    um 1300 FreibergStR. IV § 6
  • soll niemandt kaufen gewandt wieder die leute, die nicht schossen noch wachen noch zollen
    1323 MühlhsnUB. 535
  • wer erbe habe in den dorfern, dy mit der stat schossen unde dinen, das dy binnen der stat mure erbe zuygen und haben sullen, unde alle burgerrecht begen glich eyme andirn burger
    1324 BreslUB. 101
  • eyn iclich iode sal schoßen noch rechte unde sal noch eynis also vil geben von der marg als eyn cristen
    1335 HeiligenstWillk. Art. 53
  • we mit uns nicht ne scotet, de is en gast unde nen borghere
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. V § 7
  • [das] keyn man, der mit der stat nicht schossit, wyn hy czur stat schenkin sal, her sy denne eyn meteburger vnde schosse vnd tu der rat vnd recht
    1352 CDSiles. VIII 36
  • sii [burgire] sullin alle jar schozzin uf den eyd und furgelt gebin
    1357 MarburgRQ. I 82
  • wer do ligende geld hot, das her nicht ebentewert, do ist man ... schuldigk, dor von czw schosschen 
    1364 KrakauZftO. 13
  • welk unser börghere eyn wes vormundere were, ... de mut mit uns schoten van der vormundeschop weghen
    1370/80 OsterwieckStB. 12
  • alle, die da erbe haben an der stadt freyheit, die sollen von dem erbe ... schossen ... gleich einem andern bürger
    1394 KönigsbergWillk. 32
  • die frouwe [mag] mit der stat register bewisen, daz sy eyne meteburgerinne ist unde geschossit hat
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 288
  • [Bürgerpflicht:] zu schossen und zuwachen und den gemeynen nutcz zusterken und sullen gehorsam seyn eren ratherren
    um 1400 LiegnitzStRb. 75
  • jst monickgued, ist pondagued, ist papena gued, ist huusmans gued, distolika to schoeten [handelt es sich um Klostergut, Pfründegut, Priestergut (oder) des Hausmanns Gut, (so soll das) gleicherweise zu Abgaben ... (beisteuern)] 
    1404 WesterlauwersR. I 598
  • wir [raid] muͤssen schossen, wachen, herfartin unde dynen
    1409 JenaUB. II 18
  • geslechte, die mit der stad leiden und schossen 
    1416 BrüxStB. 72
  • vort mer so solt se alle iar schotten, alse in andern wicbelden unde steden wontlik is, na mark tale, unde er gude, unde dar er eide to don
    1417 NrhAnn. 56 (1893) 86
  • die do ... gesessen waren, das die nicht dorfften schossen ... von allen yren gutern, die sie hatten unde dar brachten
    1421 Rothe,DürChr. 265
  • gelavet, borgerrecht to donde ... mit schatende, wakende
    1454 RigaErbb. 99
  • als der rath ... uberkommen sin, wie man dißs jares schossen solle
    1464 MarburgRQ. II 184
  • personen, so van huseren oder susten schaten 
    1555/57 LünebMusBl. 2 (1912) 367
  • das wir von yedem hauss mit ainer kuchen, so nit vom feindt ist verprennt oder ausgeplündert worden, ... [zusätzlich] 50 fr. zu legen vnd schossen müssten
    1619 FRAustr. 43 S. 380
  • [dieienigen, die] buͤrgerlichen handel treiben und mit unsern buͤrgern zu B. nicht schoßen noch wachen, [sollen] ... ihr unziemlich fuͤrnehmen und buͤrgerl. handel abstellen
    1678 BautzenStat. 31
  • die lehn der flämischen güter, nach B. gehörig, lehnen denen ... verordneten riethschultheissen in B. und schossen dem amte K.
    18. Jh.? Michelsen,Rdm. 164
II 3Schoß (II) zahlen
  • dat de schippere to Bergen scholen schoten van eren schepen so wal alse de kopman van synen guderen
    1479 HanseRez.3 I 131
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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