Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schreiben/Schreiben

schreiben

, v.


I Schriftzeichen in einer lesbaren Reihenfolge auf geeignetes Material, etwa Pergament oder Papier, aufbringen; schreiben können über die Fähigkeit, Fertigkeit (zu lesen und) zu schreiben verfügen
  • das ... under ain iedes tor ain redlich ... man us der lad bestellet werd, der schriben und lesen künd
    1464 NördlingenStR. 227
  • soll ein jeder bott zimlich und nach notturft schreiben und lesen könen, also daß er seine executiones selbst verstendtlich zu schreiben geschickt sey
    1555 RKGO.(Laufs) I 37 § 2
  • [ein für das Amt des Bettelvogtes Ausersehener] soll ... leeren lässen und schr[eiben] 
    1565 SchweizId. IX 1493
  • weil aber die frembden weit abgesessen schipper nicht alleweg bekandt, ein theils auch nicht schreiben vnd also keine paßbort außgeben koͤnnen ... so sol den elderleuten der schipper-geselschafft in den stedten solche passe den schiffskindern frey ... mitzutheilen aufferlegt sein
    1591 HansSchiffO. 514
  • wo der schuldner nit schreiben khünte, soll er ainen andern zeugen und nebenfertiger für sich erbitten
    1599 NÖLREntw. I 25 § 9
  • wo aber ein landmann ... selbst nicht schreiben und leßen khunte, der soll sein ausßaag vor den comissaris doch gehörter massen ausser des juraments laisten
    1608 OÖLTfl. II 36 § 36
  • welcher ... stumb und ghörloß ist der khann nit kreftig testiren, es sei dann daß er bei gueter vernunft und schreiben khüne, dann also mag er ... ein schriftlich testament machen
    1608 OÖLTfl. IV 3 § 9
  • zu uhrkundt ... hatt ein jeder, der schreiben kan, mit eigener handt seinen nahmen und merckzeichen, der aber nicht gelernet zu schreiben, nur sein merckzeichen hergesetzet
    1666 SchleswDorfO. 72
  • wann ... ein ofenheitzer lesen und schreiben kunte, muͤste demselben in dem eyd ... verbotten werden, daß er in denen raths-stuͤben nichts lesen solte
    1677 CAustr. I 570
  • bevor ein lehrling in die lehre genommen wird, ist ... durch ein zeugniß des geistlichen ... darzuthun, daß ... er lesen und schreiben gelernet ... habe
    1780 CSax. I 1077
  • taube, so weder reden noch schreiben und lesen, stumme, so nicht hoͤren, noch schreiben und lesen koͤnnen, duͤrfen keine testamente machen
    1785 Fischer,KamPolR. I 73
  • wer der sprache, worin das instrument abgefaßt werden soll, unkundig ist, wird einem, der nicht schreiben kann, gleich geachtet
    1794 PreußALR. I 5 § 179
II schriftlich fixieren, in Schriftform festhalten, auf-, niederschreiben

II 1 Rechtsregeln; geschriebenes Recht/Gesetz schriftlich fixiertes, auch normiertes, positives Recht, römisches Recht; anfänglich va. iU. zum (ungeschriebenen) Gewohnheitsrecht; dann auch iU. zum Naturrecht 
  • hi (aesga) schel koena paternoster ende sijn lauwa, deeromme dat alre fresana riocht scriouwen is [er (Asega) soll das Paternoster und sein Glaubensbekenntnis können, deswegen weil aller Friesen Recht geschrieben ist] 
    um 1080 (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 136
  • hi [koning] leet scriuwa trouwa ende wirde, dat sint kesta ende landriocht [er (König) ließ Satzung und Recht aufzeichnen, das sind die Küren und Landrechte] 
    Mitte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 148
  • verzichen üns ... aller getat und usziechung ..., der gewonheit geschribner und ungeschribnern, des gebotes gesetzt oder ze setzende
    1267 FRBern. II 695
  • wir svͤlen och nach dem alten vnde dem gemainem rehten ... niemen chainen gewalt geben vͤber ir lip vnde vber ir gvͦt, als verre der stat geriht get, wan nach der stat sætzz vnde nach ir reht, wan ez ein gebanniv stat ist vnde hat geschribeniv reht
    1294 München/CorpAltdtOrUrk. III 230
  • ich hebe an in gotis namen / und schribe Vribersch recht
    um 1300 FreibergStR. [Reimvorrede]
  • wer ander recht dar czu schribet, der tut und spricht unrecht
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) II 1 Dist. 19
  • wart dise ... knechtordenunge uff dem lettener gebotten und ouch allen antwercken geschriben geben
    1365 StraßbUB. IV 2 S. 158 Anm. 1
  • hir isse skriwen, thet wi alsellech londriucht halde, sa god seluua ereste bad [hier ist geschrieben, dass wir solches Landrecht halten, wie Gott selbst es zuerst gebot] 
    14. Jh. EmsigerR. 16
  • god gef Moyse tua stenena teula, theron hede hi ghescriuen sinethriuch and landriucht [Gott gab Moses zwei steinerne Tafeln, darauf hatte Er kirchliches Recht und Landrecht geschrieben] 
    14. Jh. EmsigerR. 16
  • ghersfallich lith betma mith twa and thritiga pundem, thet pund xx grata, mer thet are, alsoo ist tofara screwen js jn this botem [ein abgehauenes Glied büße man mit zweiunddreißig Pfund, das Pfund zu zwanzig Groten, aber das Ohr (büße man), wie oben in diesen Bußtaxen geschrieben steht] 
    14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 442
  • das recht hot manchirhande undirscheit ... das dritte heist ius scriptum, das ist geschrebin recht
    um 1400 LiegnitzStRb. 19
  • dorumme das sich menschliche geslechte von tage zu tage wandilt, dorumme ist auch nöt, das man recht schreibet und das list, das sie sich dornach haldin
    um 1400 LiegnitzStRb. 214
  • haben wiͤr das recht in das gegenwurtig grozz rechtpuͤch haissen schreiben 
    1417 WienRQ. nr. 50
  • das ir [rattgeber und beysitzer] ... on alle ansehung der personen nach gemainen geschriben oder sonst gebreuchigen rechten ... urtaillen ... würdet
    1437/1530 MHungJurHist. V 2 S. 6
  • des czu besseren gedechtnisse haben wir dis kegenwortige ordens buch schreiben vnde vnsirs ordens bulle ader segel zcu geczugnissen lassen daran hangen
    1442 FreibDiözArch. 16 (1883) 73
  • zoe wije dat doof is oft stom oft met beyden oogen blijnt, oft euwige verwoetheyt, raserije oft uuytsinicheyt hebbende, oft die slave oft serff is ... die en mach niet postuleren nae de gescreven rechten
    1496 CoutBrab. II 2 S. 64
  • die ... khind erben ... solch guet wie alle recht, natürlich und geschriben gesetz das vermögen
    1528 ZeigerLRb. 356
  • die gewonheit ist ein gesetz, das nicht geschrieben ist
    1541 König,Proz. 108r
  • ist zwischen dem lands-gebrauch und geschriebenen rechten kein unterscheid
    um 1550 Walther,Tract. 928
  • das die kindskint an statt irs abgangnen vatters habind mogen erben, diewyl solichs natürlichen vnd geschribnen rechten vngemeß ist
    JaunLR. 1560 S. 50
  • es ist wider geschribne rechten und vernunft gar nit aus ainem hauß mehrerlai personen ... fürzustellen
    1599 NÖLREntw. I 23 § 4
  • wo aber das geschriebene recht ist, da muß die billigkeit weichen
    1717 Blüting,Gl. II 22
  • vermoͤg der gemeinen geschribnen rechten ist man von keinem andern, als nur von erbrechts-guͤtern zu anleiten schuldig
    1721 Bluemblacher 61
  • in unsern teutschen gesetzen hat das roͤmische recht verschiedene benennungen. es wird die kayserliche rechte, gemeine geschriebene rechte, die weltliche rechte, die gemeinen reichs-rechte, gemeine rechte; die gemeine geschriebene kayserliche rechte genennet
    1751 Buder 1174
  • das peinliche recht, welches in Deutschland gilt, bestehet theils aus geschriebenen, theils aus nicht geschriebenen gesetzen
    1783 Quistorp,GrundsPeinlR. 9
II 2
Urteile, Testamente, Bürgschaften uä.
  • sollen die schepphen ire beider orteil schriben und vorsigiln
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 236
  • van een wette to schryven een megelen wyns
    1406 Lübeck/Pitz,Schriftwesen 416
  • dat C. ... sculdich is voert te gaen, te kennen of te ontkennen alsulken hanteyken, als hy op hem sprekende heeft ende hy selver mit zijn hant gescreven heeft ende zijn nopteyken daironder geset heeft, oft sijn hantteyken of merck is of niet
    1434/1542 LeidenRbr. 296
  • dat gie vns sulk vorschreuen utsettinge des waterrechts willet doen schriuen vnd mit eynem gewissen baden senden, wente wy de jn radewise vnd jngeheyme wol by vns willen doen vorware vnd bliwen
    1447 Danzig(Hirsch) 79 Anm. 22
  • moet niemant scepenbrieven schryven off laten scryven dan van den stedeclerck
    1. Hälfte 15. Jh. WestfriesStR. II 246
  • alle ordelen, die de scepene stadighen, ... die zellen die ghene, die de ordelen onder hebben, doen scriven inder scepene boeke
    um 1450 UtrechtRBr. I 176
  • vor ene wedderklage ... to scrivende van enem borger dre pen.
    1464 Lübeck/Pitz,Schriftwesen 366
  • desser nottulen synnen twe, de ene uthe der anderen ghesneden myd ener hand ghescreven 
    1477 OstfriesUB. II 91
  • hweerso een riuchter een riuchten eynten eynd wisa schil, so schil dij riuchter dat ordel scrywa 
    1480/81 JurFris. I 138
  • in den sachen so one schrifften ... gehandelt werden, moͤgen solche vrteil durch ein schoͤffen allein vß gesprochen werden, doch das der gerichtschryber solch vrtel ad acta schreiben sol
    FrankfRef. 1509 fol. 38r
  • es mag auch ayn notarius gebetten oder erfordert werden von aynem handel aynes stummen, vnnd schreiben die zaychen oder wincken
    1512 RNotarO. A IIIr
  • die notarien sollen ... ihr instrument ... mit gantzen gemeinen, leßlichen und erkanten buchstaben in pergament, und nicht pappier in lateinischer oder teutscher sprach schreiben 
    1512 RAbsch. II 158
  • das ir uns daruber ein recht sprecht und schreibt und sendet, in welcher maß die unmundigen knechte und meidlen das hergepet ... mogen
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 414
  • hat dan der richter itzlichs teil heißen pleiben, das man die urteil in irer gegenwertigkeit beder schreibe 
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 571
  • ein ... testament muß derjennige, der es machet, selbs schreiben oder durch einen andern aus seinem angeben schreiben lassen
    1565 Klammer,CompJuris 21 § 1
  • er [gerichtschreiber] soll ... auch die gantzen acta inß rein schreiben 
    1578 Engelke,GogerichtDesum 70
  • auf diß und al ander hernach geschribne urtl soll richter die rechtsizer ainen nach dem andern umb sein votum fragen
    17. Jh. (Hs.) Salzburg/ÖW. I 182
  • der bürge kann diese sicherheitsleistung entweder auf den wechsel schreiben, oder durch besondere urkunde sie auf sich nehmen
    BadLR. 1809 Anh. Satz 142
  • ein schriftlicher [widerruf erfordert] ... eine von dem erblasser eigenhaͤndig geschriebene und unterschriebene ... erklaͤrung
    1811 ÖstABGB. § 719
III jn./etw. (in ein Verzeichnis) einschreiben, eintragen, registrieren

III 1 in ein Grundbuch, Erbbuch, Schreinbuch uä.; sich an (die) Gewähr/Nutz schreiben lassen sich als Besitzer eintragen lassen (Belege 1634, 1654)
  • de andere schal eme also uele rente an zyn erue schriuen laten na unser stad rechte
    1292 HambStR. 114
  • welic man ofte vruwe wolde hebben ene hantveste van then ratmannen ... the scal the hantveste ... uppe sec, unde ofte uppe sine erve, ofte up enen anderen ... scriven laten
    1303/08 BremRQ. 57
  • ab eyn man seyn gut eyme vorkowffte und dirre man hette seinem weybe eyne morgengobe doran geschrebin und globit der frawen und ires leipgedinges vormunden, eyne wedirstatunge zu thun in eyner benanten czeit, der vormunde mute eynis burgen von der frawen manne, müste her das vorburgen adir nicht?
    um 1400 LiegnitzStRb. 177
  • daß man ihr kind ... schriebe an das eigenthumb der erben, behaͤltnuß doch, es sey vatter oder mutter, ihr leibzucht daran vnverhindert
    1437 KölnStat. I 25
  • so sollen die scheffen den partheien das gelt ... folgen lassen, das erbe damit zu bezahlen, ja so ferrn die kinder an dasselbe erbe geschrieben werden
    1437 KölnStat. I 41
  • [Verkäufer] haben vleissikleich gebeten, den hanndel hie in das gruntpuch ze schreiben 
    1442 GöttweigUB. II 349
  • wo ainer were, der aus ainem agker wollt ainen weingarten machen ..., der soll zu dem perkherrn komen fur das gruntpuech, der soll ime freihait geben und darumbn geschriben werden
    1527 NÖsterr./ÖW. VII 94
  • dath sulcke 51 marck geldes etlike jar vorrentet weren, ock hadde selige her M.W. sodane schult vth beuele der nagelaten wedewen seligen L.s vnde erer frunde int rechteboeck schriuen laten
    um 1550 LangenbeckGl.(Eichler) E 24 Cod. C
  • welcher ... minder hat dann ein fůss weyd, das soll im in kein bergbůch geschriben werden, sunder die bergteiler soͤllen im das abkoufen und darumb geben was billich ist
    1558 Obersimmental(BernRQ.) 100
  • wer ain weingarteen versezen wil in dem perg, der soll es mit wissen vnnd willen eines pergmaisters thuen, vnnd wer den saz in das grundbuech schreiben lässt, ist dem schreiber schuldig xii ₰
    1575 NÖsterr./GrW. III 708
  • ob sich schon dan derselbicher von wegen der anweldicheit und stede dingung nit leis zu schrin schriben und wan er dan einen man oder frau het, die worde mit zu dem erbgut von wegen sines gemails anweldicheit und adition mit deilhaftich und darzu berechtiget
    16. Jh. BuchWeinsberg II 174
  • [wem ein hauß] zu pauen ... verwilliget wierdet, der solle sich in daß gruntbuech ordenlich an die gewöhr schreiben laßen
    1634 Westungarn/ÖW. VII 1046
  • wan einer sich und sein eheweib umb ein ligendes guet auf gesambte hand an nuz und gewöhr schreiben lassen, und hernacher er oder sie mit todt abgehet, so hat die überlebend persohn das guet ihr leben lang zu geniesen
    1654 NÖLO. II 26 § 12
  • dass alle die jenie die sowohl in alß ausser der herrschaft wegen ihrer überlentgruntstucken nicht geschriben [sind], sich einschreiben laßen, widerizzgen fahls man der gruntbuchsordnung [nach] verfahren wurde
    1665 NÖsterr./ÖW. VII 72
  • der bergschreiber solle die allhiesigen burger ahnhalten, dasz sie sich umb ihre grundschtüch schreiben lassen sollen
    1673 MHungJurHist. V 2 S. 286
III 2 in eine Steuerliste uä.
  • von den ungeltern: ... daz der win, ê daz er in kelr kom, geschriben werd
    1382 LeutkirchStR. 110
  • wer ... alhie seßhafftig wonende ... und der stat dienen sol, das der oder die in die huntbete geschriben werden ... sollenn
    1442 HagenauStatB. 185
  • das ein iglicher burger der do bruwet, sall bruwen ... und sall die gebraw ... anzeichen und schriben lasse nach geheiße und ordnung des rates
    1460 KahlaUB. 95
  • [sollen] die ... reben ohnpartheyisch und specificierlich ußgezeichnet und geschriben werden
    1665 ZürichOffn. II 99
III 3 in ein Achtbuch uä.
  • ist aber, daz er [swer die notnumpht begat] niht fur kumt, so sol ... in der vogt ze aehte tun umbe die notnumpht, unde mag auch niemmer uz der aehte komen ane der clager wort, unde sol man in an den aehtebrief schriben 
    1276 AugsbStR. Art. 31 § 1
  • daz hinfúr zway aͮht búcher söllen sin ... vnd welher in die áht geschriben wirdt, der sol mit wissen des landtrichters in bayden búcher geschriben werden
    1502 FürstenbUB. IV 309
III 4 in eine Terminsrolle, ein Gerichts- oder Bußenregister uä.
  • jef hit elle blind is and onsittande, sa skilun alle tha deda, ther ma fon riuchtes haluon mi theron bitella, and riuchta skrifta stonda [wenn es (Auge) völlig blind ist und noch ansitzt, sollen alle Verwundungen, die man von Rechts wegen dabei in Anrechnung bringen kann, ins Gerichtsregister eingetragen werden] 
    um 1300 RüstringerR. 60
  • der richter ... sol an daz selb puoch haizzen schreiben die ansprach und die urtail
    1347 MünchenStR.(Auer) 172
  • scelen alla deda, ther ma theron tella and reda mei, an riuchte scrifta stonda [sollen alle Verwundungen, die man dabei zählen und beweisen kann, ins Gerichtsregister eingetragen werden] 
    14. Jh. EmsigerR. 54
  • jefter enich man js, deer dyn frimdsind vrsmayeth ende naeth comma wil, zoe scellen dy decken elkis deys banschildich scriuwa [wenn irgendein Mann da ist, der das erste Synodalgericht versäumt und nicht hinkommen will, so soll ihn der Dekan täglich als straffällig notieren] 
    1404 WesterlauwersR. I 600
  • dat dae greetman bij namma schillet scriuwa din riuchtsculdighem ende naeth dio meente [sollen die Grietmannen, und nicht die Gerichtsgemeinde, den wahrhaft Schuldigen namentlich als bußfällig verzeichnen (lassen)] 
    1404 WesterlauwersR. I 614
  • hwae soe orem jn der tyola biclemet iefta brinct fan seckum, deer ghaet oen lyf ende oen era, soe scel ma se togader scriuwa [wenn jemand einen anderen wegen Sachen, die um Leben oder Ehre gehen, auf der Terminsrolle beschuldigt oder anzeigt, so soll man sie zusammen darin eintragen] 
    1404 WesterlauwersR. I 618
  • vppa tha breincoppe scrift ma bene breke and bena vtgung, ief hi vntgunst is, thach hi nout thruch en kemen se [Knochenbruch auf der Hirnschale und das Heraustreten eines Knochensplitters verzeichnet man als bußpflichtig, wenn er (der Schädel) eingeschnitten, aber nicht durchbohrt ist] 
    1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 76
  • hu moniche sa ther kumat fonta heta bronde jefta fonta wallande wetere, sa ach ma mar sex to scriwane. thet allerawirste dolch ach ma in to scriuan and tha sex vtwardis [wie viele (Wunden) da durch den Feuerbrand oder das kochende Wasser auch entstehen, man hat nur sechs als bußpflichtig zu verzeichnen. Die allerschlimmste Wunde soll man als eine innere und die sechs (übrigen) als äußere ins Gerichtsregister eintragen] 
    1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 126
  • welcher eim ... ein insatzunge ... fur sin schulde thun wil, der sal dem schreiber davon in das gerichtspuch zu schreiben geben sechs pfennige
    1466 Wertheim 32
  • welcher käm für ein ehehaft tättung und beclagt einen, es wer auf sprüch oder auf ein recht unde der clag nicht nach käm, dem schreubt man wandl 72 ₰
    um 1600 OÖsterr./ÖW. XII 833
III 5
in ein Stadtbuch
vgl. 2Fahrbuch
  • den dreyn, die die hantwerck lewt zu newen burgern schriben ... 2 lb. hlr.
    1381 Nürnberg/Pitz,Schriftwesen 182
  • durich ewigeu besteͣtigung des aufsatzes des erbrechtes hat es ... der herczog mitsampt dem rate in diczs grozzes statpůch haizzen schreiben 
    1381 WienRQ. nr. 42
  • desse 8 ₰ gheldes stad my screven in der stad bůk
    2. Hälfte 14. Jh. Geldersen 114
  • hat denne M. apotecker euer swester ire erste gabe nicht widerrufin yn der stat, do es craft hatte, ap er der erstin gobe macht gehaldin hette, adir hat euer swester sich der erstin gobe nicht vorczegen yn der stat, do es craft und macht hette, das man beweyßen mochte mit andern giften, die yn der stat buche adir register geschrebin wern
    um 1490 RechterWeg II 961
  • dat hevet dey genslike rat se heten scriven in der stat ffar bock
    1541 KielVarb. 96
  • von einen erbkauff der ins stadtbuch geschrieben wird, gehoͤren ins gericht sechszehn schilling
    1599 LauenburgStR. 300
III 6 in ein Kirchenbuch
  • soll auch der pfarrer ein buch haben ..., darein er schreibe, was jederzeit bei ime für ehen gemacht und kinder getauft werden
    1579 Franken/Sehling,EvKO. XI 686
  • auf den doͤrfern sollen die pfarrherren jaͤhrlich richtig halten und schreiben die kirchen-register, was die vorsteher im namen des gotteshauses jaͤhrlich einnehmen und ausgeben
    1666 Dähnert,Samml. II 589
III 7 in ein Journalbuch 
  • soll ... der impetrant ein auffrichtiges journal-buch ... richtig zu halten, verpflichtet seyn, und darein ..., was ihm [an Waren] anvertrauet ist, ordentlich schreiben 
    1692 CCMarch. VI 1 Sp. 613
IV (jm.) etw. auferlegen, vorschreiben; (ein Gut) zinshaft schreiben (sich) zur Zahlung eines Zinses (auf ein Gut) verpflichten; eine Buße auf etw. schreiben etw. mit einer Buße belegen
  • gif þær ðonne oþer mennisc borg sie, bete þone borgbryce swa him ryht wisie, 7 ðone wedbryce swa him his scrift scrife [wenn aber ander Leute da Bürgen sind, büße (der Vertragsbrüchige an jene) den Bürgschaftsbruch, wie ihm (weltliches Recht) zuweist, und den Vertragsbruch, wie ihm sein Beichtvater auferlegt] 
    892/93? (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Af 1, 8
  • gif he þonne þæs weddige þe him riht sie to gelæstanne þæt aleoge, selle mid eaðmedum his wæpn his æhta his freondum to gehealdanne beo feowertig nihta on carcerne on cyninges tune, ðrowige ðær swa biscep him scrife [wenn er jedoch zu solchem sich verpflichtet, was zu leisten für ihn rechtmäßig ist, und dies nicht erfüllt, gebe er mit Demut seine Waffen und seine Habe seinen Freunden zu verwahren und sei 40 Nächte im Kerker in einer Ortschaft des Königs, dulde dort, wie der Bischof ihm zur Buße auferlegt] 
    892/93? (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Af 1, 2
  • schelles om dae sonda dae hermschere ontfaen nei hiara presters rede ende seka den paeus wollen ende berefoet; soe ne aegh him om dyn swarta sueng nen man ielkers nen hermschere ti scriwane [sollen sie für diese Sünde nach dem Rat ihres Priesters ihre Kirchenstrafe erhalten und den Papst in wollenem Bußgewand und barfuß besuchen; dann darf niemand anders ihnen wegen dieser niederträchtigen Missetat eine Kirchenstrafe auferlegen] 
    10. Jh.? (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 188
  • gif mæssepreost manslaga wurðe oððe elles manweorc to swiðe gewurce, þonne þolige he ægðres ge hades ge eardes wræcnige swa wide swa papa him scrife [wenn ein Priester Totschläger wird oder sonst zu arg Missetat verübt; dann verliere er beides, sowohl geistlichen Grad wie Heimat (samt gesellschaftlicher Stellung) und pilgere elend verbannt, so weit wie der Papst ihm zur Absolution auferlegen wird] 
    1014 Liebermann,AgsG. VIII Atr 26
  • ist abir daz hus wueste, ... so sal der voit sine buze schribin uffe daz hus alse vil, als iz wert si
    um 1300 FreibergStR. V § 39
  • so ne mey him nen prester nen hermscera scriwa, hi ne seke den paeus wollen ende berfoet [so darf kein Priester ihm eine (andere) Kirchenstrafe auferlegen, als dass er in wollenem Bußgewand und barfuß den Papst oder seinen Bevollmächtigten besuchen soll] 
    13./14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 246
  • es sal kein gebauersman sein gut czinßhaft schreyben 
    um 1490 RechterWeg II 1091
  • um gegenseitige schulden, die an verschiedenen orten zahlbar sind, wettzuschlagen, muß man die kosten der uebermachung sich zur last schreiben 
    BadLR. 1809 Satz 1296
V jm. (etw.) überschreiben, -tragen
  • der kukis hette ym bißher noch manichfeldigem ansuchen nicht mogen ... geschriben werden
    1478 FreibergUB. II 221
  • die heuptmanschaft hat nicht macht gehat, ... das sie lehngut zu erbrechte habin laßin schreyben 
    um 1490 RechterWeg I 557
  • who frygütter ledig sterben vnd die gelaissen erben bytten, das man jnen die schreiben ... wolle, ist es dann ein erbe, so gibt er von iglichem frey oder item j schiling
    1495 ErfurtFreizins 318
  • da man niemand kein erbe schreibt, es sei dan der erbnemen wille und wissen
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 407
VI (eine Schuld) anschreiben
  • jeder gesell soll alle 4 wochen ... mit 4 schill. den krugtagk halten, und wann die klocke drey schläget, soll man bier zapffen, undt auf das holtz schreiben ... undt falls ein gesell hierinn säumig sein würde, soll er 2 schill. in die lade geben
    1679 Kolz,LütjenbHandw. 105
  • daß kein wirth niemand mehr dann ein halben gulden schreiben solle, ausgenohmen was einer in seinem hauß zu der nohtdurfft brauche
    1746 Leu,EidgR. IV 9
VII schweiz.: eine Schuld geltend machen; jn. an Rat schreiben jn. dem Rat (V 2) als Schuldner melden, womit die Eintreibung der Schuld eingeleitet wird
  • es soͤllent die seiler schwerren, ... unser statt noch unserm bumeister nutz ze vordern noch ze schriben, dann das unser werchlut von im nement und in unser statt nutz bruchen wellent
    1429 ZürichStB. III 156
  • welicher des ratz einem von der gemeind schuldig und im des gichtig ist, der mag inn an rat umb sin ... schuld schriben 
    1431 ZürichStB. III 62
  • vmb all géltschulden soll der cleger den schuldner an rath schryben, vnnd soll der rathschryber dem schuldner sagen, von wesswégen vnnd vmb wieuil er inn an rath schrybe 
    1493 HönggMeierg. 36 Anm. 4
  • welliche man an rath schrybt ..., die habent die frygheit, des man sy nit verbieten mag
    1546 ZSchweizR. 7 (1858) RQ. 22 Anm. 2
VIII als (Gerichts-)Schreiber tätig sein
  • wan ein vatter rats- oder gerichtspräsident wäre, solle desselben sohn ... in gericht und räten nit schreiben mögen
    um 1608 Uri/SchweizId. IX 1494
IX (einen Text) aufsetzen, verfassen
  • [ein notarius,] der ein wuͤcherisch instrument schreibt, der wirt meinaid vnd mag furohin kein instrument nit me machen
    1502 Nawer,Notariat Kap. 2
  • daß niemand in den erblichen und andern unseren landen lutherische, zwinglische, oecolompadische, noch andere derselbigen anhaͤnger und nachfolger, buͤcher ... drucken, schreiben, failhaben ... noch behalten soll
    1527 CAustr. I 645
  • daß ... niemand ausser seiner eignen sachen sich vnterstehe in frembde sachen zugleich brieff zu schreiben vnd zu siegeln
    1599 OPfalzLO. 199
  • niemants soll einiche schmachschrift wider einen anderen schryben noch ... vßspreiten; ... welche derglichen [tun] ... söllend gliche straf lyden als die, wider welche ein sölliche schmachgschrift vßgangen, im fhall die fürgegäbne that sich vff sy erfunden, verdient hettind
    1620/21 BruggStR. 222
X
etw. von Hand niederschreiben iU. zum Drucken
  • der kaͤuffer, und andere, bey denen solche buͤcher, schmaͤhschrifften, oder gemaͤldes, paßquills oder anderer weiß, sie seyen geschrieben, gemahlet, oder getruckt, befunden, [werden] gefaͤnglich angenommen
    RPO. 1577 S. 396a
  • pflegt der kaiser seine reichsstaͤnde nicht mehr durch edikten oder patenten zu berufen, sondern durch gedrukte oder geschriebene canzleischreiben
    1782 Scheidemantel,Repert. I 279
  • alles, was an den reichstag gelangt, pflegt sobald es mehrere bogen betraͤgt, nicht sowohl geschrieben, als vielmehr gedruckt uͤbergeben zu werden
    1801 RepRecht VI 132
XI kopieren, abschreiben
  • x guldene gesant to E. ... up dat bok dat me deme rade dar scriven schal
    1417 BrschwChr. I 254
XII etw. aus js. Mund schreiben etw. nach js. Worten niederschreiben, sich diktieren lassen
  • welcke testament ick heer B. ... selve ut synen monde gescreven heb
    1484 OstfriesUB. II 215
  • die scheppen haben ... eyme teyle mehr zugelegt denne deme andirn und haben ... auß irem munde laßen schreyben die antwurt, die kegin J. gewest ist
    um 1490 RechterWeg I 33
XIII schriftlich mitteilen; sich schriftlich an jn. wenden; eine Mitteilung versenden; korrespondieren
  • weret dat enech nie recht opstonde, dat hirinne nicht en were, dat sol men schriven deme rade to Lubike, de rat wilt mit vlite dar oppe sitten, dat se dat mit rechte in recht bringen
    Ende 13. Jh. Nowgorod(Frensd.) I 10
  • dat men keyseren ... plecht to scrivende under dem groten ingesegel
    1309 Lübeck/Pitz,Schriftwesen 425 Anm. 11
  • und deme die ladunge geschrebin ist, sal eyn spon aws dem torstudil hawen mit der gewisse. seint abir dis babistliche adir geistliche ladunge, do sal man abir eyne offinbar schrifft machen
    um 1400 LiegnitzStRb. 120
  • das mann allen schuldigernn soll schribenn unnd die schuld erfordernn unnd in anzeigen, wie sie mit zalung thun wollen
    1528 Storn,Schwureinungen 90
  • schref he averst umme wandel und afdracht mit angehefteter drouwe, de beklagede möste eme geleide schicken und in allen orden laten anschlagen
    vor 1531 RügenLR. Kap. 121 § 6
XIV jn. durch Eintrag (auf einer Tafel uä.) öffentlich anprangern
  • draecht hi [wien men vint gaende nae dachterste clocke] licht, dat sal hi bare dragen; ende droege hijt binnen, soe ware hijs op de selve mesdaet. ende dien sal men scriven 
    1341 BelgMus. 1 (1837) 249
  • verharret [der gesell] ... in seinem ungehorsam, soll man ihn auf das schwarze brett schreiben 
    1702 Kolz,LütjenbHandw. 131
XV (sich) einschreiben, verpflichten
  • 18 000 geschribner und bestellter fůßknecht
    1492 AugsbChr. IV 415
  • es soll sich auch keyner under zween haubtman schreyben, oder zweymal mustern lassen ... welcher das thuet, soll am leyb und leben gestrafft werden
    1532 Bonin,Reichsheer 66
  • haben wir uns gegen zweyn herren des kaisers rhät umb fl. 900 zu einer verehrung geschriben, als dann die zwen brief ... ausweisen
    1543 AugsbChr. I 37 Anm. 2
  • umweilen er sich in krieg schreiben lassen, soll 1 fl. 30 kr. straff lögen
    1675 SchwäbWB. V 1137
XVI von/aus etw./jm. schreiben (aus einer Liste, einem Verzeichnis) streichen, austragen
  • sol der schuldig teil die enpfangnen person [so in uͥnser der vorgenempten stetten einr bereits burger ist] ... von dem burgrecht oder fryem dienst schriben vnd si des gentzlich lidig sprechen
    1427 ArgauLsch. I 534
  • er habe ... J. uß dem schichtregister laßen schriben ane sinen wissen und willen
    1476/85 FreibergBUrt. 313
  • wehr erbe ader gut vorkeuft, der sal es von sich schreiben lassen pinnen vier wochen
    1534 FrankenhausenStR. 477
XVII sich schreiben sich (mit Namen) nennen, heißen
  • welcher ouch unser erben ... kunge zu Behem der eldiste were, der sal herre derselben lande ... sein und sich herre dovon schreiben 
    1369 CDSiles. 27 S. 179
  • daz sy sich ... ewiclich grafen und grefin zu Norden schreiben, nennen und von meniclich also genant sollen werden
    1463 OstfriesUB. I 686
  • [Privileg, dass] sy sich von ainem irem aigenthumblichen adenlichen freysitz von und zu Stahlburg schreiben mögen
    1576 Tille,Vintschgau 40
  • daß er und die seinige nebst ihren geschlechtsnahmen sich auch herzogen zu C. ... schreiben könten
    1696 KrummauClarissUB. 370
  • reichs-bannerherren. die herzöge zu Württemberg schreiben sich des heiligen römischen reichs bannerherren
    1757 RechtVerfMariaTher. 468
XVIII in Datierungen: das Jahr haben, (ein Jahr) zählen
  • alß man schreyb noch cristi geburt xiiij dornoch ym czwenczigisten jare
    um 1490 RechterWeg I 335
  • inn dem jaer unses herenn do men schreff dusent vifhundert unnd sestein
    1516 RietbergStB. Nr. 64
XIX aufmalen
  • weme der kouff gevellit, der schrybe mit kryde eyne schrifft adir eynen strich vnd volfare
    1427 DresdUB. 147
  • extra-ordinari straffen ... das verbrechen auff ein zettel schreiben, und sambt den gestohlenen sachen an den halß haͤngen
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 52 § 6
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):

Schreiben

, n.


I Fähigkeit, Fertigkeit zu schreiben (I) 
  • [Eid muss] eigenhändig oder, wer des schreibens nicht kundig, in dessen gegenwart auf sein begehren und in seinem namen ... durch zween andre ehrliche männer unterschrieben ... werden
    1654 JRA.(Laufs) § 43
  • wan ... das weib des schreibens nicht kündig, so soll sie neben denen zweien anweisern noch einen dritten ehrlichen man mündlich ersuechen, das er die bürg- oder andere verschreibung an ihrer statt underschreibe
    1654 NÖLO. II 21 § 1
  • blinde, des lesens und schreibens unerfahrne ... können nur mündlich zum protocolle testiren
    1794 PreußALR. I 12 § 113
  • wer zum schulzenamte bestellt werden soll, muß des lesens und schreibens nothdürftig kundig ... seyn
    1794 PreußALR. II 7 § 51
  • [ein kind darf] von dem ehemann nicht verläugnet werden ... wenn er den geburts-schein ausgewirkt hat, und dieser zugleich von ihm unterzeichnet ist oder seine erklärung enthält, daß er im schreiben unerfahren sey
    BadLR. 1809 Satz 314
  • ist der erblasser schreibens unerfahren, oder schreibens unfähig zur zeit, da er seine willens-verordnung niederschreiben läßt; so soll zu der aufschrifts-urkunde ... ein zeuge weiter zugezogen werden
    BadLR. 1809 Satz 977
  • wer des schreibens unkundig ... ist, muß zwey zeugen ... beyziehen, und sein gewoͤhnliches handzeichen beyruͤcken
    1811 ÖstABGB. § 886
II Tätigkeit des Verfassens, Aufsetzens (eines Schriftstücks)
  • [eid:] das ich in gerichtes schickunge myner schrift und min schryben umbe alle sachen aller lute getruwelich und erlich besorgen wil
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) III 1 Dist. 3
  • [jeder Appellant schuldet] dem schreiber sein lohn fir das schreiben oder das maahl an dem schreibtag
    SchwazBergO. 1449/1756 Art. 37
  • die zw L. sagen, inn geschehe uͤnrecht durch das schreiben des newen lantpuchs. es ist aber kein gegenschrift, und im alten lantpuch nichts darvon geschriben ist, noch in dheinem register
    1464 CadolzburgSalB. 10
  • dem notario A.D. vor scrivent in der sake des frigreven ... 26 1/2 s. 2 d.
    1479 HildeshUB. VII 693
  • vann dem schriuerbeer. dat schriverbeer schall ganz vnnd alle affgedaen sin, de brudegam, vnd sin schaffer, mitt den so vann der brut wegenn to der koste bidden schall, sambt beider sits vadder vnnd moder, de könen dat schrivent wol bestüerenn, süs nemant dar tho biddenn
    1558 Flensburg/Dunker,Hochzeit. 68
  • er [cantzlei knecht] soll ... sich keines schreibens oder lesens, soviell die cantzlei geschefften belangt, annemen
    MünsterKzlO.(1574) 255
III amtliches Schriftstück, Dokument; offenes Schreiben notarielles Schriftstück
bdv.: Schriftsache
  • sol auch ain yeder richter, so er zů dem gericht ... gesworn hat, ... ain besyglt vrkhündt vnnd offen schreiben mit jme jn das ambt pringen, vnd soͤlhs so er des ersten zů gericht sitzt ... hoͤren vnd lesen lassen
    1520 BairGO. 4r
  • daß dieweil ... ein crays-ausschreiben ... ausgangen, aber doch aus ursachen, daß solches nicht an hoͤchstgedachten chur-fuͤrsten zu M. ... intituliret, darum dann auch solchs schreiben von dem von D., als ober-amtmann gedachter herrschafft nicht angenommen werden wollen
    1563 Moser,KreisAbsch. I 159
  • [alle secretarien sind schuldig] nach anordnung und befelich unsers cantzlers die schreiben und copeien zu thage und nacht zu fertigen
    1575 Pommern/Kern,HofO. I 113
  • was ... regiments- und regierungssachen anlangt, sollen alle schreiben dem stathalter ... uneröffnet überantwurt [werden]
    1578 Carlebach,BadRG. II 155
  • sollen kheine beuelch, noch anndere schreiben, weder im obern- noch chammer- vnnd kirchenrath, in vnnßrem nahmen außgehn
    1597 Reyscher,Ges. XII 498
  • von vberantwortung der ladungen, fuͤrforderungen vnd andern gerichtlichen schreiben 
    1622 SteirRefGO. Register
  • schreiben vnd decreta so an den principaln lauten, sollen ihme selbst exequirt werden
    1654 NÖLO. I 8 § 7
  • kaiserliche schreiben, die zu seinem vortheile doch nicht als strafbefehle, sondern mit gewissem glimpfe noch an verschiedene reichsstaͤnde erlassen wurden
    1659 Pütter,Reichspost 65
  • daß ... denen saͤumigen vermittels eines ... schreibens durch die mit eyd verpflichte landschaffts-botten die ordinari execution ... angekuͤndet ... werden solle
    ÖstExekO.1671 S. 310
  • der abt sollte gehalten seyn, alle entwendete ... schreiben, so die freyheiten und grund-rechte deß klosters angingen, wieder einzuliefern
    1689 Valvasor,Krain II 656
  • regierungs-decreta aber, compass- oder remiss- und andere verschlossene schreiben, sollen ohne unterschied der zeit angenommen ... werden
    1700 CAustr. I 56
  • die wirkliche degradation wollen die canonisten ... zugelassen wissen, ... wenn einer die paͤbstlichen schreiben verfaͤlschet
    1798 RepRecht I 121
  • die gewalt, die ihm [handlungs-verwalter] gegeben wird, muß ... auch den handelsfreunden des handlungsherrn durch schreiben, welche zugleich die eigenhändige unterschrift des verwalters nachweisen, bekannt gemacht werden
    1809 BadLR. 1809 Anh. Satz 7 b
  • wem ein solcher schein [zettel an inhaber] ... abhanden kommt, der kann ... durch anschreiben an den ausgeber diesen von dem vorhabenden ansuchen bey gericht benachrichtigen. der empfang eines solchen schreibens gilt alsdann für eine wegen dieses zettels gesezlich eingetretene zahlungssperre auf acht tage
    BadLR. 1809 Anh. Satz 202
IV
Anschreiben, Brief; auch: Ladung
  • eth schal ohnen [Tuchbereiter] averst mit anderen luden, de eth [laken] van ohnen begeren, to ghande edder up ohre schrivent vohr desulven laken tho kopende hirmit unbenamen syn
    1547 HambZftRolle 286
  • wurde ... der verbrecher oder beklagte vnsers ambtmans schreiben nit annemmen woͤllen, ... alßdann sollen ... vnsere pfleger, richter vnd ambtleut ... die notturfft mit straff ... fuͤrnemmen
    BairLR. 1616 S. 423
  • die von jhro kayserl. mayestät ... einkommende schreiben sollen vneröffnet in die geheimme canzley geschicket werden, wann sye nicht absonnderlich in den hofrath gehören
    1677 QBehGBayr. 232
  • bei schreiben der reichs-ritterschaft an die reichs-staͤdte ist die titulatur ... keinen schwuͤrigkeiten unterworfen, weil es hier um keine der geburt anklebende praͤdicate zu thun ist
    1789 Kerner,RRittersch. III 181
  • der reichstag wird vom kaiser mittels gedruckter patente und besonderer schreiben an jeden reichsstand ... ausgeschrieben
    um 1795 StaatsRHeilRömR. 68
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):