Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schreibgeld

Schreibgeld

, n.

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I wie Schreibgebühr (I) 
  • de in onssen regiester bleef vergheten ende et gueden luden kundich was, dat he den clagher hadde vernoeghet, de gaf den scryuer syn schryffgelt ende was quijt van ons
    1332 GroningenStB. 88
  • voert waert dat yemant gheeyghent worde indes anders ghoet, van plechten ... die voer den scepene ghedaen waren, zo mach die ghene ... dat ghoet binnen jaers ... weder losenen mitten derden penninc meer dan daert hem voer of gheeyghent is mit des scouten ban, orconscap ende scriveghelt 
    nach 1374 (Hs.) UtrechtRBr. I 99
  • mijnen heer van S. gegeuen te zegel-gelde ende scrijffgelde van den mandemente ende anders brieuen
    1444 CDNeerland. II 1, 1 S. 245
  • weert sake dat de ghene, de angespraken worde ontgaet mitten rechte, soe sal de anspreker hem weder richten gerichtsghelt ende scrijfgelt, ende dat sal men panden
    um 1450 Vollenhove II 147
  • umb schribe gelt des statschribers sullen vier pfennige von eym sendbrive genomen werden
    1459 KahlaUB. 40
  • was sie uf ein nawes aber an silber, kupfer ader czehen vorlyhen unnde ... geschreben wirdet, sall man on aber von itzlicher czeche vi nuwe heller geben ... czu schreibgelde deme rechten bergkschriber
    1466 SchneebergBergO. 457
  • sal die parthie ... sinem widerteile, der das urteile erwonnen hat, usrichten kuntlichen gerichts schaden, nemlichen die furgebiedepfenninge, das ... schreibegelt vom urteile
    1466 Wertheim 36
  • schrifgelt: item betalt 1 arensgld.
    1475 EmdenBrüchteReg. 48
  • sollen die probste ... eyn gerichtsbuch halthen, daryn alle gerichtshendele den partheyen zw guthe umb eyn ... schreibegelth zu vorzceigen
    1509 MagdebLiebFrauUB. 356
  • daß sy in aufrichtung der brieflichen urkhunden mit uberflussigem sigl und schreibgellt in manigerlaj waß bisher ubernomen und beschwerdt worden seind
    SalzbLO. 1526 Bl. 97v
  • [für malefitz rechten] soll ... dem gerichtschreiber auch ain guldin, sitz vnd schreibgellt ... betzalt ... werden
    TirolLO. 1532 VIII 75
  • als vns ... mermals klag fürkomen seind, wie vnser pfleger, richter vnd gerichtschreiber mit dem sigil vnd schreibgelt ... die leüt ... vbernemen
    BairLO. 1553 II 4, 1
  • die procuratores sollen ... auff jetzlich blat auff beide seitten acht vnd viertzig linien zum weinigsten schreiben ..., vnd nicht mehr dann einen groschen von einem jetzlichen bladt schreibgelt furdern
    1566 PommHofGO. 36r
  • von einer schrifftlicher ladung oder citation soll fuͤr schreibgelt geben werden, j ß
    1571 MünsterLGO. I 16
  • [belohnunge:] de richteschriver imgleichen ein vett schwin thom jare und sunst sin schriffgelth 
    1571 WestfLR. 174
  • soll in der cantzley [des Reichskammergerichts] ... jederzeit vermerckt werde, wann ... durch jeden procuratorn umb verfertigung der copien attestationum angehalten ... und das schreib-geld entrichtet sey
    1600 RAbsch. III 494
  • in certi proventus dess notarii ... notl und schreibgelt 
    1649 ArchKathKR. 63 (1890) 60
  • [schweine zur mast sollen] zuvor beschrieben, und wie viel deren ein jeder in die mast treibet aufgezeichnet werden, jedoch von denjenigen, so in die mast gehören, durchaus kein schreib-geld oder schreib-witte genommen werden
    1665 SammlVerordnHannov. III 360
  • [grund-buchs-tax:] fuͤr den satz-außzug, wann er begehrt wird, schreib-geld 15 kr.
    1679 TractIurIncorp. IV 26
  • schreibereicosten: ainem gerichtschreiber umb willen ausschreibung der briefereien soll schreibgelt geben und bezalt werden
    1690 Tirol/ÖW. XVII 324
  • die ... für diese concession offerierte jährliche recognition zu sechs reichsthaler [soll von den schiffern] ... an die königl. renterey zu P. nebst 1/2 stüber schreibgeld von jedem reichsthaler ... abgetragen werden
    1758 OstfriesBauerR. 86
  • [der kirchspielvoigt hat] außer dem gewöhnlichen schreibgelde und insinutionsgebühren statt eines salariums den vierten theil aller strafgelder zu genießen
    1760 SchleswDorfO. 497
II wie Schreibgebühr (II) 
  • [denen obrigkeiten wird befohlen,] die unterthanen weder mit abfahrt-geld noch ... steigerungen des fertig-gelds und schreib-gelds keines wegs zubeschwaͤren; bey straff daß sie zehenfach so viel in die cammer erlegen sollen
    1591 CAustr. I 1
  • den gemeinen rechten nach ist auf absterben deß grund-herrn kein schreib- nottl- brieff- oder sigl-geld zubezahlen
    1721 Bluemblacher 175
III
Gebühr, die im Handwerk für das Ausstellen von Dokumenten oder die Eintragung in Verzeichnisse, etwa das Meisterbuch (II), zu entrichten ist; in Bergen: für das Ausstellen einer schriftlichen Bestätigung der Teilnahme an Zunftspielen
  • ein meister, so einen lehrjungen annehmen wert, [schal] schuldig sin, ... den jungen ... inschriven tho laten und davor entrichten einen halven daler, worvan ein ordtdaler in de arme lade gehorig und de ander ... vor schriffgelt kahmen ... schal
    1588 HambZftRolle 189
  • hebben dise navolgenden vthgespelet ock ein yder syne marck densch gegeuen in schriuegelt 
    1610 GesellenbJacobsfj. 22
  • [wer beim Gesellentreffen außbleibet, soll] nichts desto weniger ... 2 ß schild-geld, 1 ß schreibgeld und zur zeche gleich den andern geben
    1733 Kolz,LütjenbHandw. 136
IV in Haarlem: eine Abgabe auf Getreide
  • scrijfgelt van tcorn dat binnen der stede upgeleyt wert, van 16 sack tarwen 3 groten
    1514 InfHollant 11
V Zusatzvergütung eines Schiffers (I), die dieser neben der Schifffracht (I) erhält, ua. für die Aufsicht über die Ladung und deren erfolgreiche Ablieferung
  • bey uebersendung von waaren ... zur see ... pfleget man das frachtgeld ... von ... der primage, dem kaplaken und schreibgelde zu unterscheiden; ... [unter letzterem] pfleget man ... die besondern vortheile und belohnungen des schiffers zu verstehen, die er sich bey schliessung einer fracht ausbedungen hatte
    J.C.v. Quistorp, Rechtliche Bemerkungen (Leipzig 1793) 88
  • auch darf er [schiffer] an kaplaken, schreibegeld oder sonst, wenn ihm dergleichen vortheile von den rhedern zugestanden worden, nicht mehr als den dreyßigsten theil der fracht nehmen
    1794 PreußALR. II 8 § 1518
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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