Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schröpfen

schröpfen

, v.

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I mittels Schröpfköpfen dem Körper Blut entziehen bzw. sich entziehen lassen, als medizinische Maßnahme insb. beim Besuch der Badstube (I) 
  • von der badern in der badstuben setzen ... wir, dass sy badwerch und schrepfen bruchen, das sömlich ein antwerch sin und daß sy hin für nieman scherren noch laussen sollen
    1472 Luzern/Geschfrd. der 5 Orte 70 (1915) 56
  • [dass die Bader] von einer person, so schrepfen will 2 schilling ... zu badgellt nemmen mögent
    1607 Luzern/Geschfrd. der 5 Orte 87 (1932) 216
  • soll erwehnter bader dahien verbunden sein, lengstes alle 3 wochen ohnfehlbar baad zu halten und in badt für schrepfen und zugleich mit dem badtgeld 1 kr. ihme geraicht werden
    1677 OsterburkenStR. 1060
  • ein bader wird derjenige genannt, welcher die freyheit hat, eine badestube zu halten, und solchergestalt theils vom baden theils vom schroͤpfen profession zu machen
    1799 RepRecht III 8
  • daß ain mann, der schirt und schrepfet, dem bader ain kreitzer, welcher aber nit schrepfet, fünf haller zu badgelt ... gebe
    oJ. SchrBodensee 21 (1892) 157
II an den Getreideähren die Spitzen einkürzen, falls die Ähren zu schwer werden und die Halme sich durchzubiegen drohen
  • muß er [landwirth] im fruͤhjahre beobachten, ob die feldfruͤchte auf diesem oder jenem acker gar zu fett und stark stehen; da er denn dieselben ... wohl gar maͤßig abschneiden lassen muß, welches schroͤpfen genennet wird, und sonderlich bey dem weizen, und auch zuweilen bey fruͤhzeitiger gerste, die auf einem fetten acker steht, noͤthig ist
    1758 v.Justi,Staatsw. I 584
III
übtr.: übervorteilen, prellen
  • der wirth schröpft seine gäste, wenn er sich die zeche zu theuer bezahlen läßt
    1798 Adelung2 III 1661
unter Ausschluss der Schreibform(en):