Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 1Schrot
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1Schrot
, m., n.
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selten Schroten m.; afries. skred; auch Dim.
I
wie Schrotfleisch; ua. als Abgabe
vgl.
1schroten (I)
- de vacca dabitur unum scrat et una lendebrade abbatisse14. Jh. (Hs.) CTradWestf. IV 140Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
- [Abgabe] von 15 ochßen gerochert truwge fleisch zcu schroten gehauwen1437/38 DOrdGrZinsb. 95
II
in Bezug auf (Leinen-)Stoff: Bahn von best. Breite; auch Stoffflicken, Stoffrest
vgl.
1schroten (III)
- wo man eyn duch vindet mit lytzen, daz da wurde gemachit mit schroden adir von dromen adir von plocken adir von wizseme garn gebezsirt, das duch sal sin virlorn1355 FrankfUB.(Böhmer) 636
- xi par blekeder laken, dat laken yo van iiii scroden1425 LübUB. VI 625Faksimile - in Google Books
- [Schlossinventar:] neghenteyn paͤr knechtelaken van twen schroden1439 OstfriesUB. I 453Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
III
in Bezug auf Eisen: Stange, Stück
vgl.
1schroten (VIII)
- [mavtt:] von hvndert schroͤt eysens zwen schroͤt oder IIIIor phenningAnf. 14. Jh. PfarrkirchenUrb. 201Faksimile - in Google Books
- swaz froemder vnd auzzerer lewte in die ... stat gen L. oder wider darausz eysen fueren, daz der yeklicher ... von einem hvndert schroet eysens ouch aynen phenning gebe ze zol1373 SteirGBl. 5 (1884) 187Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- eisen in starken oder schwachen schrot, breite oder schmale eisen-stangen1741 Frisch II 228aFaksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
IV
Stück eines Baumstamms, Holzklotz, Rundholz
vgl.
1schroten (II)
- das holtz hawet man dann zu schrötten pei funf oder siben scheit lank1464/70 Tucher,NürnbBaumeisterb. 90Faksimile - in Google Books
- keiner [soll] kein paum noch schrodt an dem marck fur seine heuser nit abwerffen oder ligen lassen bej straff1497 Will,Altdorf 357
- wenn die breter geschnitten, sol sie der muͤller wiederum zusammenlegen, wie der schrot oder bloch anfangs gewesen, damit man sehen koͤnne, daß weder die mitlere noch andere thielen oder bohlen davon hinweg kommen1666 GothaLO. II 3 Tit. 46Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- schroͤtlein: ... ein wald, wo hohe baͤume und niedriges gestraͤuch unter einander stehen1741 Frisch II 228bFaksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- es sollen ... die underthanen kein anlegen in die clafftern machen, auch keine gantze ungespaltene schröde oder knipfel mit einschlichten [bei Strafe]oJ. CJVenatorio-Forest. III 352Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
V
angespitztes oder abgeschrägtes Ende eines 1Schrots (IV)
- sol auch ein rechte und gleichmaͤssige maaß zu dem lachter-holtz auff der huben gesetzet werden, nemlich soll dasselbige lachter-holtz zwischen dem schrot auff der schwarten vier schuch lang seyn1548 ZinnbgwO. 109Faksimile - digitalisiert in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Heidelberg
- soll ein sagbaum am kleinsten ort 14 zoll dick syn und minder nit, item ohne die beiden schröt 18 schuech lang ... und soll ein jedes stuck oder blütschi ohne die beiden schrött 7 werchschuech lang syn1608 SchweizId. IX 1684Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons
- das claffter-holtz ... soll nach einem gewissen waldmaß, deß hoͤhe sechs werckschuh und zween zoll, die weite auch sechs werckschuh und 2 zoll, reuthlang mit samt dem schrot 3 1/2 werckschuh seyn soll, hingegeben werdenoJ. CJVenatorio-Forest. III 352Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
VI
Palisade
- do wir zum slosse obir daz wassir am bestin hettin komen mogen, habin sy einen schrot und gutte were gebawet1471 ElbogenChr. 144
- [dass die Mitglieder des Rats] dy ko. stad mit bawen versorgt haben und zu aller ir notdorft der stad thoren, thurmen, mewren, zwingern, schroten, blanken umb dy stad ... gemacht ... habenum 1500 ElbogenChr. 58
- es waren auch die schrött im zwinger und die schantzkörb ausgeschütt1555 EgerChr. 58
VII
(zum Abholzen bestimmtes) Waldstück, auch der Holzeinschlag dort
bdv.:
Schlag (XV 1)
- was die holzköufer holz howen laussen, das sie sollichs an ainem schrott hinweg laussen howen ... und wann der gehow und schrott also gemacht ist, das man dann nit mer howen solle biß an den herbst1531 WürtLändlRQ. II 894Faksimile (ca. 44 KB)
- nachdem järlichen die schrött holz ausgangen werden, und darnach bei dem richter ain zehrung beschiecht, dieselb sölle auf die schrött angelegt werden und ain ieder helfen bezahlen, und solle kain holz darfur geben werden1590 NÖsterr./ÖW. VIII 451Faksimile (ca. 50 KB)
- ist ainem ieden haußgesessen ... frei in dem walt zu nemben alte windfäll und waß schwarz im schrott ist2. Hälfte 16. Jh. NÖsterr./ÖW. XI 378Faksimile (ca. 52 KB)
- ob nicht junge schroͤde darunter [Holzungen] befindlich, und ob selbige auch gebuͤhrend geheget werden1705 KlugeBeamte I2 862Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
VIII
Münzrohling, Schrötling
vgl.
1schroten (IX)
- das alle schrot durchaus und in allen sorten von den muntzmaistern, schrötlingern und wer des zu thunde wirt haben, gleich abgeschrodet muge werden1555 HamelnUB. II 609
IX
Gesamtgewicht einer Münze, auch das Gewicht ohne den Edelmetallanteil; formelhaft: Schrot und Korn Gesamtgewicht und Feingewicht (Edelmetallanteil) einer Münze; auch übtr.: Art und Weise (Beleg 1788)
bdv.:
Schrotung (II)
- daz er ... die müntze der schildechten grosschen also halden und slahen, daz ye die gewegin margk zu siben loten und eym quentin an finem silber bestehin und an schrote lxxxvii platen am ußgange behaldin ... sal1451 FreibergUB. II 139Faksimile - digitalisiert vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde (ISGV)
- irlewbunge ... eyne gemeyne montcze der heller uff eyn korn nemlich zum vierden und dorczu uff gleichen grad und schrot zu sloen1455 CDSiles. XII 6
- wollte er [müntzmeister] hoffen, sie [frey pfennige] sollen am schroit, gewicht und korn gerecht und wie geordnet sey, funden werden1495 ErfurtFreizins 308Faksimile (ca. 79 KB)
- hirnoch haben alle fursten, hern vnnd die von B. auff gleich schrot vnnd korn einen groschenn geschlagenn1526 Neumann,MagdebW. 209Faksimile (ca. 158 KB)
- in allen disen obgeschriben müntzen soll der schrot auf das allergleychest gehalten ... werden1535 BeitrSteirG. 19 (1883) 29
- sollen ausserhalb heller und pfenning alle andere [kleinen] sorten sowol als die grobe muͤntzen ... auffgezogen und dem schrott gleich gemacht [werden]1566 RAbsch. III 236Faksimile (ca. 107 KB)
- daß im heil. reich kein andere silberne muͤntz-sorten, denn die darinn bestimmte an schrott und korn probirte reichs- gantze, halbe und viertheil thaler ... gemuͤntzt ... werden sollen1570 RAbsch. III 306Faksimile (ca. 106 KB)
- wenn schrodt und korn an der muͤnz veraͤndert wird, soll die bezahlung solcher muͤnz dem werth nach, darinn sie zu zeit des aufgerichteten contracts gangbar und guͤltig gewesen, geschehen1577/83 LünebRef. 700Faksimile - in Google Books
- [dass wir] schuldig worden seint vier hundert gueter ... reichs thaller churfurstlich sechsischen schrots vnnd korns1592 DrübeckUB. 222Faksimile - digitalisiert im Rahmen von UrMEL
- hat bischoff H. angefangen müntzen ... nach des reychs halt und schrott ... schlahen lassen16. Jh. FreibDiözArch. 8 (1874) 80
- wer unsere ... muͤntz ... ohne freyheit nachmuͤntzet, ob gleich solche an schrott und korn der unserigen gleich oder noch haͤltiger waͤre, der ist in das laster unserer beleidigten majestaͤt gefallenNÖLGO. 1656(CAustr.) Art. 87Faksimile (Abschnittsbeginn) - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Heidelberg
- daß auch ... ein stand des reichs, wider dessen universal gesetze eine an der innerlichen guͤte oder guten schrot und korn laborirende muͤntze nicht pregen lassen kan, ob es schon sonst einem absoluten regenten in seinem land zu thun erlaubt ist1705 KlugeBeamte I2 509
- korn heisset das gold und silber ohne zusatz; schrott aber wird der zusatz von einem andern metall, womit das gold und silber vermischt ist, genennet1742 Siegel,CJCamb. II 388Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- unter schrothe versteht man, wie viel stuͤcken von einerley art muͤnze auf die rauhe mark, das ist, benebst dem zusatze, gehen sollen, und wie viel mithin ein jedes einzelne stuͤck wiegen muß1758 v.Justi,Staatsw. II 281Faksimile (ca. 89 KB)
- verzeichnisse von ganz anderem schrot und korn ... haͤtten nun sollen errichtet werden1788 Kerner,RRittersch. II 225Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- daß nach maaßgabe der ... reichs-muͤnzordnungen auslaͤndische muͤnzsorten in keinem hoͤhern werthe als nach dem reichssatzungsmaͤßigen schrot und korne in den reichslanden ... geduldet werdenWahlkapit.(1792) 530
X
afries.: Münzbeschneidung
vgl.
1schroten (X)
- hweer so ma dine fria fresa wrwinna scel, dat schel wessa om fyf thingh, ... dat aerste is omme moerdbrand ... dat fiaerde om fed, dat fyfte omme scred [wenn man einen freien Friesen überführen will, so soll das wegen fünf Sachen geschehen ... die erste ist wegen Mordbrandes ... die vierte wegen Münzverringerung, die fünfte wegen Münzbeschneidung]1. Hälfte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 360
XI
afries.: untere Schnittkante des Kopfhaars
vgl.
beschroten (II)
- thes dusslekis bote oppa sinne frya hals, fyf fingherabreyd twiscka wede and scred: iiij panningen fior ensa [Buße für einen quetschenden Schlag auf jemands bloßen Hals, fünf Finger breit zwischen Kleidung und Haarschnitt: vier Unzen vier Pfennig]13./14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 546
XII
grob gemahlenes Getreide
vgl.
1schroten (VII)
- fuͤr ihre person entrichten sie [Inhaber von Rittergütern] nichts [an tranksteuer], jedoch haben sie von demjenigen, welchen sie oder ihre wirthe ausschroten, 12 gr. vom eimer zu geben, nicht aber vom scheffel schrot1811 v.Erffa,Steuern 36
XIII
zerkleinertes Gestein, Schutt
vgl.
Schrotweg
- van 14 karen scrotten an den wal zu foeren 7 1/2 mr. 1 alb.1565 BuchWeinsberg II 141Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
- mogen ... die von A. angefangen haben das casteil abzubrechen und zu scleifen mit ... vil folks; der schrotten wart zu C. ... hin bracht1577 BuchWeinsberg II 353Faksimile - digitalisiert von der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
XIV
koll.: Schrotkugeln; als Munition
- ist den forstbedienten ... nachgelassen, einem fischdiebe, den sie nicht anders habhaft werden koͤnnen, mit schroth nachzuschießen1811 FischereiWB. 34
XV
Mauerabsatz
- triangulus Modenhorst fractus fuit, altus vsque ad scissuram, quod scrot dicitur1312 MecklUB. V p. 10Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- die gevel unde de mure unde de want ... de is Bernardes B., unde B.K. de schal se nicht wnden. wil aber B.K. leghen balken uppe dat scroet van dem gevele, dat mach he důn1333 BrschwUB. III 284
- so hedde ock de clegerinne de mhuer nicht helpen hoger vptheen, den alse ere schrott where, watt auerst bauen erem schrode gemueret, he alleine bevnkostiget1571 Schiller-Lübben IV 141Faksimile (ca. 176 KB)
XVI
ein Gefäß; auch: ein Hohlmaß (für Honig)
vgl.
Schrotfaß
- der kelner sal vor der weinehren die fasz, die leythen, die kubbel, die wurtztroge, die schrot, die budden vnd die logeln bynden vnd bruehenum 1520? Michelsen,MainzErfurt 35Faksimile - in Google Books
- schrot ... ein maaß honig, als: von den zeidel-guͤtern zu F., gab eines zwey schrot; ein anderes einen halben schrot1741 Frisch II 228bFaksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
XVII
wie Schrotnetz
vgl.
1schroten (XII)
- daß solcher schrott nicht verboten, auch so weit sey, daß ein fisch von einem halben pfund nicht darinnen bleibe1561 Schmeller2 II 613Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
XVIII
(nach Vermögen und Verwaltung selbständiger) Bezirk einer Pfarrgemeinde, nach SchweizId. IX 1684
- die pfarrey D. [wird] in 4 schröte ... die pfarrey B. in 2 schröte eingeteiltoJ. SchweizId. IX 1684Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons
XIX
Stand, Norm, Verfahren, Vorgehensweise
- soll die gemein ... so lang es den pflegern nit widerumb in alten schrot zu richten gefällig seyn würde, nur 3 pfund gemeinlich bezahlen1596/1601 Burckhardt,Hofr. 56Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wir behaltend uns aber ustrugkenlichen bevor ... disere gmachte [Schiffs-]ordnung nach unserem gfallen widerumb für uns zu züchen und die sälbige in anderweg zu ordnen oder uf den alten schrot zu richten1628 GasterLsch. 455Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- [über den salzhandel hat man] ein offen mandat usschreiben und darinnen ihren underthanen versprechen lassen, es werde nur sechs iaren wären, hernach werde es widrum uf den alten schrot kommen1640 ArchBern 10 (1882) 182
- das die frücht widerumb ... uf den alten schr[ot] [Preisstand] kommen werdend1642 SchweizId. IX 1683Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons
- habend wir ... befunden, disen beschwehrlichkeiten ... abzuohelffen, und alleß uf einen gebührenden, zimmblichen und wolerlydenlichen tax und schrott zerichten1660 Schauberg,Z. 1 (1844) 347Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- als wöllind die verordneten wachtherren sächen, wie man mit denselben [im Wachdienst Säumigen] ferfahren ... werde, damit ... ehrengedachte wachtherren mit den verbrächern ein glychen schrodt fürnämen1662 SchweizId. IX 1682Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons
- welcher burger sich nit einfunde, sol [bußpflichtig sein]. gleicher schr[ot] aber auch gegen den herren grossen räten1682 SchweizId. IX 1682Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons
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