Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): 2Schütze

2Schütze

, m., Schütz, m.

amtl. bestellter, gewählter oder im Reihumverfahren bestimmter Wächter, Hüter, Aufseher über Wiesen, Felder, Wälder, Weinberge und Vieh, der Diebstahl oder Schädigungen zu verhindern hat und Straftäter, insb. Felddiebe rügen (I) muss; häufig für die Beschlagnahme unberechtigt weidenden oder frei umherlaufenden Viehs zuständig, zT. auch für Wegeinstandhaltung sowie feuer- und baupolizeiliche Aufgaben; häufig verkürzt zB. für Dorf-, Feld-, Flurschütz; Überschneidung mit 3Schütze möglich
  • snitit ein man dis andirin corn, unde bigriphit un die man damite, des diz corn is, edir di scuzzin, so sulin su den man phende unde diz phant in dis hemburgin huis vuri
    um 1230 MühlhsnRb.2 152
  • monachi debent ... habere potestatem mittendi pecus suum cum suo pastore vel famulo passim per idem territorium et pascendi posituri custodes, dicto volgariter shuze, super bona sua secundum quod eis conuenit
    1272 EberbachUB. I 198
  • [sie] solden ummerme irlazen allir unrechten fordirunge, die sie ... mit unrechte gnomen hatten von der lehinherren lantsydeln in des kuniges dorffe ... mit seumern ... mit fasnach hůnren und mit schoczin zů setzen uf das veld
    1303 FrankfUB.(Lau) I 425
  • auch sollent die herrn eynen schutzen bit der gemeynde willen setzen, und die gemeindt den andern bit der herrn willen
    1360 ArchHessG.2 3 (1904) 144
  • wanne die burger gebote machen ... die sollent sie dem dechant verkunden ... und were ez daz der phaffen dheiner ... dhein einunge verbrechen und gerüget werden von eime gesworn schutzen, die einunge sollent sie vordern vor eime dechan
    1368 MosbachStR. 556
  • die richter suͤlen welen, wenn sie dez noͮuͤtduͤrfftig sind, ainen mesner, ainen gebuͤtel, schuͤtzen uͤber das veld
    1388 TübStR.(Rau/Sydow) 2
  • wer do mewet vor sant johans dag off den ganerben, so verluset yede senss eyn pfunt heller, das hant die schutzen recht zu pfenden
    14. Jh. MittPfalz 2 (1871) 29
  • wann die gemeinde einen schutzen setze, derselbe sal globen einer gemeinde und ... sweren zu rügende von dez waldes wegen
    1409 Franken/GrW. VI 28
  • das man von allen eynungen den schutzen lonen soll. und was davon uberig ist, das soll halber unsers genedigen herrn, des pfalzgraven, sein und das ander halbteil des landvolks, die in die alman geboren
    1449 SchriesheimW. 38
  • die herren des gerichtes mögen die schützen in daß obgenant riedt ... dingen ... und die schützen sollen den weg alß gut halten
    1481 KirchheimW. 234
  • der schutz sol auch das pfand nit lenger halten den xiiij tage, vnd so solichs in bestimpter zeit nit gelost, sol der schutz das vor seinen lohn das zuuersetzen macht haben
    Ende 15. Jh. CCNass. I 1 Sp. 72
  • es ist ein geschworner schuͤtze, oder knecht, dem zu ruogen beuohlen ist
    1510 Fischer,Erbf. II 148
  • ein iklicher schutz sol zu allen zeitten fruͤ und spat uff der marken herumbgen, itz uff die feld und dan in die weld
    1525 Philippsburg 967
  • der erwölt und angenomen schüz oder banwart ist schuldig, alle gepott und verpott, so ... ime kundpar werden, zu rüegen und anzaigen
    1548 HohenzollJh. 19 (1959) 142
  • so der schütz einen inwendig im schaden erfunde, soll er ihm einmahl ansagen und nit frögen, ist aber sach, dass er muthwilligen schaden thuet, soll der schütz ihn so oftermahls er ihmen mit den biesten im schaden findet, fruchtbahr anbringen
    1581 NrhAnn. 75 (1903) 74
  • schut, schutte: ... koe-vangher
    1599 Kilian3 477
  • da auch letzlich die kirchenschuczen der ohngehorsamen einen aus gunst oder anderer ursachen halben vergeßen oder zue rugen nicht anbringen unnd man daßelbig erfahren wurde, soll alß dan er, schucz, des besagten ohngehorsamen straff selbsten erlegen unnd bezahlen
    1614 RheingauLändlRQ. 253
  • eß soll auch kein schutz auß seinem haüß gehn, er hab dan sein spiß wie breuchlich bey im
    vor 1628 RheingauLändlRQ. 456
  • solle bürgemeister undt schuzen wienigstens alle jahrs vier mahlen die schorstein rundt umb auff dem gebaw alß außwendig besichtigen, so unsauber jedes mahls 6 alb.
    1679 CochemLändlRQ. 324
  • ein jeglicher, der in der H. gemarkung äcker hat, ... der ist schuldig, den schützen von jedem morgen eine garben frucht ohne allen vorteil und von einer mat wießen ein gebund hew
    Ende 17. Jh. SchriesheimW. 126
  • schützen aber müßen vor schultheißen und gerichten handttreu thun, alles recht und wohl anbringen ... dahingegen dem schützen auch bey ihrem rechtmäßigen angeben ihm glauben zugestellt wird, und brauchs weiter keinen zeugen
    1702 650 Jahre Steinbach am Glan (ebd. 2005) 45
  • desgleichen auch die schützen sowohl des nachts als zu tag in feldern und wäldern, in wiesen und gärtern aufs genaueste vigiliren und ... alles, was rug- und strafbar durch viehe und menschen geschehen, nach ihren pfligten alle monat bey dem gerichtstag, wo, wem und in welcherley sach der schaden geschehen [anzeigen]
    1741 KirchheimW. 95
  • wer denen schulmeistern, hirthen und schüzen ihren lohn hinterhält, soll zur rüg gebracht und in die frevel erkant werden
    1766 Isenburg/Könnecke,RGGesinde 891
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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