Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schuh

Schuh

, m.


I aus Leder, Filz oder Holz gefertigte Fußbekleidung

I 1 im Hinblick auf die Herstellung, auch als Meisterstück der Schuhmacher 
  • darzu wellen die purger zwen maister beschaiden zu der beschawunge; welh schuh denn wandelber sein, so muz man ie von dem par 24 hlr. geben dem pfenter
    1357/58 Nürnberg/Pitz,Schriftwesen 191
  • [zur Meisterprüfung soll der knecht] maken in des werckmesters hues 5 paar scho 
    1375 HambZftRolle 375
  • en sal geen schomeker swarte scaepenen schoen maken, die langer sijn dan vijff dumen breet, vp I ℔ ende die schoene voer oerre doeren te bernen
    um 1415 NijmegenStR. 68
  • die schuster in der stadt die sollen auch kheinen neuen schuech mit altem leder nicht flickhen, noch khainen alten schuech mit neuem nicht machen
    1432 Grünberger,PassauZünfte 205
  • es sal ... kein meister an schüen alde knofp, laschen ader ort nach underlegen ader anders daran zu machen mit aldem leder nichts usgeslossen dann alleine afterleder ansetzen nach daran setzen
    1474 KahlaUB. 107
  • das sie [altrewssen] allen lewten zu wagen und karren gehorende, auch pilgramen, ... ir schue furfußen, sullen und flicken ... mugen on hinderniß der newmacher
    1475 WürzbPol. 176
  • wenn se [die sich der Meisterprüfung unterziehen] denn rede sint, so schall dat werk tohope kamen, de scho denne to besehnde
    nach 1512 PommMbl. 28 (1914) 121
  • wedewen mogen scho maken jahr unde dach, wo se werkes recht dohn unde nicht lenck men werk unde gilde beholden
    nach 1512 PommMbl. 28 (1914) 124
  • [der hofschuster hat] den jungen so böse schuch gemacht, das sie mannichsmal nicht drey, geschweige sechs wochen, mit einem par schuch sich behelffen können
    1603 Mayer-Reinach,KönigsbHofkapelle 46
  • [ein meister] soll hinfüro ... einem gesellen, der den tag seine fünf baar schuh fertiget ... die wochen vierzig creuzer und ein mehreres nicht zu lohn ... geben
    1660 Schoenlank,NürnbGesellenw. 602
  • denen schumachern schuhe davon [juchten] zu verfertigen [wird] vergoͤnnet, unsern unterthanen aber das tragen der schuhe von solchem juchten-leder ... untersaget
    1754 SammlBadDurlach III 233
I 2 als Handelsware, die ua. der Qualitätskontrolle und Einschränkungen des Verkaufs unterliegt
  • man sol auch alles leder und schuche besehen und schauwen, das daz gerecht syͤ. wo man auch ungerecht leder oder schuhe veil fuͤnde, daz sol man zeichen und von hinnen fuͤren
    1376/97 WürzbPol. 99
  • schuwe die zu E. kaufft vnd heruß getragen werden muß man verzollen
    1480 MittErfurt 14 (1890) 198
  • daß einige fremde krämer ... gewürzt, tücher, schue, leder, nägel im hausieren feilhaben ... [dergleichen] sollen unsere ober- und underbeamte [abstellen]
    1698 HohenzollLO. 733
  • daß hinkuͤnfftig keine hoͤltzerne schue ... auf denen oͤffentlichen jahrmaͤrckten mehr eingefuͤhret und verkaufft [werden sollen]
    1710 CCMarch. V 2 Sp. 665
I 3 als Gegenstand von Kleiderordnungen und Sittenmandaten, als Zeichen des Standes, auch unehrlicher Berufe
  • ez sol ouch dehein man, der niht ist ritter, keinen schůch dragen zerhoͮwen mit loͤubern oder mit wehen kluͤglichen snytden, wie die snytde sint, die durch hochvart unde niht durch gesuntheit gemaht sint
    1356 Speyer/ZGO. 7 (1856) 60
  • die gemeinen frouwen ... sullent ouch ûf irn schuohen tragen ein gelwez vänle, dâ mit man si erkenne
    14. Jh. MeranStR. Art. 13
  • [das gebott] kurtze cleider unndt langspitzige schue bey euch zu vorbietten ... gefeltt uns [Kurfürst] gar wol
    1470 FreibergUB. I 266
  • das hinfür keyn jr burger ... eynicherley schuh nyt tragen sollen, die für den fuss lennger oder verrer, vil oder wenig, fürtreffen, dann das mass, so darumb den schustern geben ist, anzaigt
    15. Jh. NürnbPolO. 109
  • burgermayster und rath der statt S. haben ... über das mass usgschnitten schuch ... verboten
    1538 Bächtold,BeitrSchaffh. 27
  • [bürgermeister und rath warnen vor] ippigen klaidungen ... auch wann weibspersohnen mit vil zue hochen weißen und anderen gattungen schuehen ... und fliegendten langen schuochbanden herumbtretten und sich spieglen
    1668 VillingenStR. 209
  • die schue seynd bey tiefer trauer von corduan oder anderm rauhen leder; in der ab- ingleichen hof-trauer aber von ordentlichem leder
    1761 Moser,Hofr. II 464
I 4
als Teil der Entlohnung, als Abfindung oder (symbolische) Entschädigung, als Abschlussverehrung bei Handwerkern
  • der botte der [den volen wider heim dem gotzhuß] bringet, dem sol man geben zwen nüwe schühe vnd einen schilling pfenning
    1354 Alsatia 1854/55 S. 56
  • die kochin gedingt, und sol ir geben 5 1/2 gulden 1 jar lang, 2 par nider schu und 1 par hoher schu 
    1509 Heß,Frauenberufe 22
  • det amptman [soll] auss des stiffts gutern vnd kornten jerlichen Michaëlis gemelten hern W. [Prediger] entrichten vnd bezalen funff malter roggen ... vnd ein par schue 
    1545 Moser,Hofr. II Beil. 72
  • [den eehalen soll] vber yetzbestimbte besoͤldung weder leinwat, schůch, stiffl, schmer noch ainicher ander zůstand ... gegeben werden
    BairLO. 1553 V 12, 7, 11
  • [Eigentumsübertragung mit dem Beding,] daß gedachter ... jhnen vbergeber sein lebenlang, mit essen vnnd trincken ... auch mit kleidung, schuhen ... versehen [wird]
    TeutschForm. 1571 Bl. 123r
  • vom schwechen der jungfrauen: ... auf solchen fall [ohne List, Zwang oder Eheversprechen] soll der geselle der personen nicht mehr dann ein schleier und ein pahr schue zu geben schuldig ... sein
    1573 Mark Brandenburg/Sehling,EvKO. III 136
  • 1 gulden 2 pfund 8 pfennig für ein baar gestrickter stumpff vnd ein baar schuech seinem [Schieferdeckers] gesellen zum niederfall vndt trinckhgeldt geben
    1592 Fischer,FrkHdw. 96
  • calcanten besoldung: it. 1 rthlr. vnd 1 par schuch jarlichs
    1595 Salmen,MusikWestf. I 160
  • wo sie aber ohne solche ehegelübde gutwillig seines gefallens gelebet, soll er das kind alimentiren, dem weibe aus dem kindbette helffen, und ihr zu abfindung nicht mehr als acht schilling und paar schuhe zu geben schuldig sein
    1599 LauenburgStR. IV § 15/Pufendorf III 340
  • ordnung, wie und waßgestalt unsere capelsingerknaben ... unterhalten werden sollen: ... alle monath ein pahr schue zu 14 kr. angeschlagen
    nach 1620 Smijers,Hofmusik I 157
  • dem 17. marty dem klockmann weil derselbe gar viel umher muß ist selbien ... ein pahr schu geben
    1687 ZWestf. 94, 2 (1938) 266
  • 1 fl 20 kr vor ein paar schuche, welche ... dem schieferdecker J. wegen seines wohlverhaltens nach sonstiger gewohnheit seines handwerks von uns ... verehret worden
    1701 Kramer,VolkslAnsbach 259
I 5 als (symbolische) Hörigkeitsabgabe oder (formelle) Gegenschenkung
  • man soll auch jehrlichen mir ... oder wer die vogtey inn hat, nit mer raichen, dann einen lemern herrn pelz uon dem gottshaus ze N. und zwen gefilzet schuech 
    1352 MBoica XV 54
  • die von H. geben einem schultheiß 2 manns gefilzt schuch und 2 frauen gefilzt schuch 
    1385 Nürnberg/SchrrBayrLG. 55 S. 115
  • wenn ein person ... so zů eintragender hannd kommet abgadt, so gehörtt dem thůmbprobst all sin verlassen varendt haab für den lauß, daruon gehörtt ... einem weibel gürttel vnnd schuoch 
    1502 Thurgau/Schauberg,Z. 2 (1847) 142
I 6 als Brautgabe, Brautgeschenk; auch als Teil der Gerade
  • soll auch niement mer ze chainer hohzit chainen schůch geben, es welle denne ain man siner hausfrawen zwen schůch bringen ... das mag er wol tůn
    13. Jh. AugsbStR. S. 243
  • dit ist de rade: eyner vrouwen kleder dat beste stůcke, en růckelen, en pelz, en hemede unde en badelaken, twene scho 
    1. Hälfte 14. Jh. QuedlinbStB. 230
  • ock schal de brudegam, de des rades both holt, der bruth geven allene eyn par scho und pottinen, und nicht mer, by x mark
    1420/51 PommGeschDm. II 106
I 7 als Almosen, Gabe für Arme
  • wat van den ... lande kumpt yewelkes jares boven deze ... twe Bremer mark gheldes, dar scolet de ... eldeste unde de vicarius van gheven krancken armen luden uppe der strate ... des enen jares schoͤ, des anderen jares hemeden
    1391 BremUB. IV 168
  • myne testamenter scullet kopen witte lakene unde schoͮ vor veftich mark unde scullet se gheven armen luden
    1397 BrschwUB. VIII 969
  • ok schullen unde willen wii [gherver, schomeker unde gantze ampt der schomeker] alle jar armen luden geven twintich par scho 
    1474 HildeshUB. VII 515
  • twolff hussarmen luden ... todelende unde gevende ... wand, schoe und almysen
    1490 Bordesholm/Westphalen,Mon. II 474
  • nachdem auch durch guthertzige leuth ... spenden an tuchen, schuen, geld vnd brot, vnter die armen leute, vff gewisse zeit außzutheilen, verordnet, so sollen solche verordnungen in gute acht genommen [werden]
    1627 HessSamml. II 7
I 8 als Todfallabgabe, Sterbfall
  • wenn ein hofjünger stirbt, so nimmt der keller ... die kleidung ... für sich ... dem holzförster gibt er davon hosen, schuhe hemd und gürtel
    1447 Thurgau/GrW. IV 422
  • ob ein man sturby, der ein gotzhusman gewesen wär vnd nützit hinder im liese von varendem gutt, so ist doch derselb verfallen den rechten schuoch zuo einem val
    1464 Schwyz/GrW. IV 349
  • einem keller geualt von einer hoffjüngerinn, wann die abgath ..., ire kleider wie sy an dem fyrtag zue der kirchen vnd hangarten gangen ist, vnd dem weibel sol werden ir gürtelgewandt, dass obrist vnd dass vnderst, das ist der sturz vnd die schuech 
    1475 Thurgau/GrW. I 262
I 9 als Pfand
  • ok sal di iode nathe kleder vngenegede schu di nicht wen tu sint gesneden, vnd aller hande kleder di gesneden sint vnd nicht gemaket nicht tu pande nemen he hebbes dan werlude
    1397/98 BerlinStB.(Hs.) 99r
  • ain jeder undertan der des vermögens ist ... sol einem weibspild nit weiter als auf ein par schuech porgen
    1580 Steiermark/ÖW. X 153
I 10 im Rahmen von Strafen, insb. Ehrenstrafen
  • dat ein jeder heusch sal sein van worden und werken up der baenen, der deis neit en deit, sal man seinen schoen op den lap hangen
    1505 Ewald,RheinSchützenges. 192
  • K. [sall zur Strafe] ii jar langk beyde radtsdyner mit schuen vor yre person ... vorsorgen
    1520 LübbStB. 160
  • [Ehebrecher] wird ... vor die kürchen, einer rueten und schwartze brennenden kerzen in den händen habend, mit entblößten haubt und abgelegten schuehen dem volk vorgestellet
    1597 Schindler,VerbrFreib. 265
  • H.s mittgesel ... ist ... als ein dieb ohne schuch vndt hut ... gehengt worden
    1597 ZKulturg. 6 (1899) 55
  • derjenige, welcher dahier ungebührlich sich verhaltet ... solle seinen rechten schuh an den nagel tragen und alle gegenwärtige schützen darnach einen schuss thun lassen
    1700 Ewald,RheinSchützenges. 204
I 11 als Leibzeichen (I); auch im Rahmen eines Ordals 
  • [nach dem todschlag hat der ambtmann] ain fraisch-pfandt zu S. auß gemellts bischoffes hoff holen laßen und haben gebracht ainen alten schuh 
    1. Hälfte 16. Jh. Cramer,Neb. 56 S. 112
  • haͤlt man dafuͤr, wann einem, der bey einer feuers-brunst sich befindet, die schuh an den fuͤssen anfahen zu brennen, derselbe der thaͤter sey
    1693 Döpler,Theatr. I 52
I 12
als Symbol, Heerzeichen im Bauernkrieg
vgl. Bundschuh
  • [es] schlugen sich etliche bauren ... zusamen, namen ain trumeln und ain stangen, daruf sie ain schuehe gesteckt hetten, und zogen damit uf U.
    1525 Fries,OstfrkBauernkr. I 10
I 13 bei feierlichen Erklärungen, Eiden: Schuhausziehen als symbolischer Akt
  • so wat manne van buten die twist binnen onse poort ende hi mach commen buter cueer onghelet van dem heer, ende daer zinen rechtren scoe ofdoen, ende betoghet II vrylaten ende weder incomen, ende wort hi derna ghevanghen, men zalne scadeloos uutdoen
    1. Hälfte 14. Jh. AardenburgRbr. 212
  • wenn brüder bey einander wonen, vnd einer stirbt on kinder, so sol des verstorbenen weib nicht einen frembden man draussen nemen, sondern jr schwager sol sie ... ehelichen ... wenn er denn ... spricht, es gefellet mir nicht sie zu nemen, so sol sein schwegerin zu jm tretten fur den eltesten, vnd jm einen schuch ausziehen von seinen füssen vnd jn anspeien
    Lutherbibel(1545) 5. Mose 25,9
  • schöpf: man soll den clegern die gerichtsklaider anthun und iere schue austhun ... man soll sy barfus in den krais füren
    1575 WürzbZ. I 1 S. 246
  • [wenn nach dem Tod des Ehemanns] seine frau ... verbunden seyn sollte, sich durch ausziehung des schuhes von der bruderehe zu befreyen, so soll ein jeder von uns erwähnten brüdern ... gehalten seyn, sie durch ein rechtes schuhausziehen ... von sich loß zu machen
    1778 Mendelssohn,Ritualges. 246
I 14 in bildhaften Wendungen: nicht säumen/beiten, unze man den andern Schuh anlegt schnell, ungesäumt handeln; die Spitze vom Schuh abwenden sich unerlaubt und unzeitig entfernen
  • wenne ein man von der vogetigen gevangen wurt, so sol er [schultheisse] one sume ufsitzen ... und wo er ouch an eime fusse barfus, er sol sich nut sumen untze er den andern schuch angelege und sol noch ilen, den man zu errettende
    1336 Elsass/GrW. I 701
  • wenn aber daz der vogt vernimmt daz ein gozhusman und ein gozhuswip ir ungenossame nemen wölltend, hett er einen schuh angeleit, er sol nit beiten unz er den andern schuh angelege, er sol es auch wenden als verre er mag
    1429 Burckhardt,Hofr. 188
  • were es ... dass die erben ... in frembden landen [weren], und so sie in jahr und tag wieder heimkämen, und solches erforscheten und ob sie dan einen schuh ausgethan hetten, sollen sie den andern schuh nicht austhun, sondern den andern auch wiederum anziehen, und den weinkauf hinter das recht legen und solches ... rechtlich mit einander austragen
    1552 Franken/GrW. III 551
  • [feierliche Eröffnung des Landgerichts:] recht bede ick, vnde unrecht verbede ick ... nicht mit bedecketen hövede vor dat gehegede recht tho gan ... unde nicht dat spitze vom scho aftowenden eher mine heren dat recht wedder upgegeven hebben
    16. Jh. Lübeck/ZRG.2 Germ. 26 (1905) 83
II ein Längenmaß, eine Längeneinheit von regional unterschiedl. Größe
bdv.: Fuß (II 1)

II 1 insb. im Handwerk: Stadt- oder Werkschuh
  • ein iegeliche wagen straze sol sehzehen schůhe wit sin
    um 1275 Schwsp.(L.) LR. Art. 181
  • swer den andern gevaerlichen haimsvchet ... vnd ihm nach volget vor dem hvs siben schuch lanck, der geit dem rihter fvnf pfvnd
    1294 Bergmann,München Urk. 12
  • unser lúte [soͤllent] ... alle jar einen tagewan tůn ... zů dem nuwen wege ... der sol ieweder weg sehzig schůhe wit sin
    1300 SchlettstStR. 19
  • ez sol auch nieman kain prifet haben bei dem Vispach denne zehen schuͤhe da von
    13./14. Jh. NürnbPolO. 276
  • swer och ze S. in der statt ain hus buwet, der sol über die strâsse vss schiessen vierdhalben schuoch vnd nit mer
    vor 1385 Stein am Rhein/Zeerleder-Opet 72
  • an der helffte synes nackeburs muwer mag eyn man anhebin zcu messen dry schue, ab eyner by der muwer eynen schacht machen ... wil
    um 1400 MagdebFr. I 19, 1
  • der vare weg, da dùrch die schiff gang soͤllen haben, [soll] ... wyth sein ... 28 gemeiner schùhe 
    1457 RappoltsteinUB. IV 209
  • noch keißerrechte behelt eyn meile achtthusend schritte, ye zcwene gemeyne schritte vor eynen gerechent addir v schuw eyns gemeynen mannes vor eyn schrid gerechnent
    1470 FreibergUB. I 266
  • die, so mit holtz vmbgehn ... die sollen das also setzen, das ein halber stoß furderlich an der lenng 15 statt schueg soll haben ... vnnd welcher des schuegs irr geht, der frag den ambtman darnach, der wirdt ihme den weysen vnter dem rathaus
    1497 Will,Altdorf 354
  • schweren die todtengräber ... deheinen gewachsnen menschen under siben, und ander lüt als khind under sechs schuch tief in ze lassen
    um 1530 deQuervain,BernRef. 207
  • dat strick, dar he sik anne gehangen, let men em aver dem halse, und is dat nicht lange genoch, lenget men dat binnen der erden, also dat ein ende 3 scho lank baven der erde kan liggen bliven in testimonium et terrorem concitatae necis
    vor 1531 RügenLR. 133
  • gemessenn ein lochstain, ist, wo man eym sein masse gibt am tage mitt schůhenn 
    1539 Bergwb. 255
  • denn murern ... gibt man vonn jedem claffter muren, da die mur acht werckschuch dick ist ... 2 ℔. unnd ob die muren dicker oder thünner gemacht wurde, sollen doch allweg im klaffter acht schuch dicke gerechnet werden
    1549 BaselUB. X 366
  • do einer an seinem erbstück einen furpauen wollten, dem solle solches bescheidenlich, doch weitter nicht dann er mit einem schlegel raichen mag, ungeverlich drey schuch lang zugelassen sein
    1565 Bamberg/UFrkFischerei. 264
  • der einkäufer eines erb radts sol ... bezalen: ... den stör nach der lenge zurechnen, von einem iedem schuch, schillinge 20, die lenge des schuchs, nach der stad ehle gemeßen, welche 2 schuch in sich helt
    um 1600 Beck,DanzigerNehrung 94
  • die landstrassen sollen zwölf schuech ... der besuechweg soll 6 schuech ... der kürchweeg soll 3 schuech weit gefreit und gesichert sein
    um 1600 Innviertel/ÖW. XV 130
  • [schreiner-taxe:] fuͤr eine achtschuhige bahr von bettseiten, drei schuh und drei zoll breit ... neun gulden
    1784 v.Berg,PolR. VI 2 S. 197
  • [Beschluss] den rheinischen schuh als das einzige militaͤrische maaß anzunehmen
    1789 KurpfSamml. V 544
  • die in der Pfalz eingefuͤhrte klafter ist 6 mannheimer schuh hoch und weit (das scheit 4 schuh lang)
    1790 Moser,ForstArch. IX 292
II 2 insb. bei der Feldvermessung; Feldschuh, zT. auch verkürzt für Schuhe im Geviert, Quadratschuh; meton. das Land entspr. Größe; in der Schweiz sind Inhaber von Gütern, die zumindest sieben Schuh lang und/oder breit sind, abgaben- und dingpflichtig
  • her R. de is gecomen in geheget ding vnde hevet gegeven P.T. enen kram an den scůscernen vnde en hus vmme twene sců, de tů howen sin
    1266/1325 HalleSchB. I 16
  • wer des gotzhûs guͤter inne hat siben schůch lang oder breit, so in disen dinghof gehoͤrent, oder daruͤber, die sint dem gotzhûs fällig
    1351 Argovia 9 (1876) 40
  • ez ist der stat recht daz dreizzig schůch in der stat gebent ainen pfenning, fünff schůch minder oder mer schadet niemand. vnd in der aw LX schůch gobend ainen pfenning
    Ende 14. Jh. SchongauStR. 73
  • wer des gutes hett in dem hof ze E. siben schuch lang und breit, der sol ze meyen und ze herbst an den drien gerichten sin
    14. Jh. Zug/GrW. I 159
  • welher der huoben 7 schuoch hat, den sol man nit vahen vmb enhein buosz, wan man sol jm trüwen
    um 1400 Zürich/GrW. IV 286
  • wer von dem gotzhus erb older lechen het sieben schuo lang vnd breit, der ist twinghörig in den hof
    1413 Argovia 4 (1864/65) 293
  • wer och 7 schůch wytt oder brait hatt geleges gůtz in der vogty, der sol darvon zů allen jargerichten gan und darin gehorsam sin
    1475 SGallenOffn. II 96
  • die feldruth und maß, so sie uf ihrer gemarckung gebrauchen, stehet mit ihrer lengin an der kirche eingehauen, ist ungefehr sechzehen schuh 
    1557 Wiesloch 718
  • ein viertel einer meile helt 50 ketten, daß ist 1000 schritt oder 5000 schuh oder zehen acker lengen
    1563/64 PfälzWB. IV 1277
  • 1 morgen oder acker haͤlt zu Braunschweig 120 ruthen (in gevierte). 1 ruthe haͤlt 16 schuch (in gevierte). 1 schuch 11 zoll (in gevierte)
    1656 Harsdörffer I 422
  • dies wort deelen ... heist so viel, als durch den weg rechtens die land-maasse suchen ... welches ... in dem marsch-lande aber durch eine meß-ruthe von 16 schuhen oder 8 ellen lang geschicht
    1717 Blüting,Gl. I 181
  • solle nach der ... generalverordnung die feldtmaaß per ruth in sechszehen nürnberger schuhe bestehen
    1748 Wiesloch 720
  • ein morgen ... haͤlt gemeinlich 160 gevierte ruthen, die ruthe zu 14 gemeinen schuhen gerechnet
    1758 v.Justi,Staatsw. I 561
  • jeder burger ... kann ... einen allmentpläz begehren von vierhundert klaftern zu acht schuhen 
    1796 Niedersimmental 212
  • durchgaͤngig sollen gleichfoͤrmige maaße angenommen werden, die ruthe zu zehn baierischen schuhen. der schuh solle in zehn zolle getheilt seyn
    1797 KurpfSamml. V 830
III
ein Raummaß, insb. für Steine
bdv.: Kubikschuh
  • ßo dan vordertt der vogtt zu P. von aim ieden schu stein 2 bl., thutt 86 fl. 2 bl., mehr den fuor lohn betreffentt so ein iede fuor zu schuen gerechnett ... thuett 55 fl.
    1667 FreibDiözArch. 15 (1882) 275
  • hat man die kirchen staffel bey st. michael ... laßen auffheben und ganz new machen, sind dabey 7476 schu stein, und anjezo der staffel 53
    1677 St. Michael in Schwäbisch Hall (ebd. 2006) 115
IV rauher Schuh ein Folterinstrument; spanischer Stiefel
  • [drei des hexenwerchs Verdächtige werden] mit rouwen schuochen vff der gluot gebrendt
    1588 Lugano/EidgAbsch. V 1, 2 S. 1532
V aus Leder gefertigtes Futteral für das untere Ende einer Fahnenstange
  • der fähnrich naht sich mit der fahne außer dem schuh, giebt dem supplikanten drei stöße auf das hinterteil des kopfes und sagt ... beim dritten: "im namen des löblichen regiments wird dir dein ehrlicher name gegeben"
    1753 ArchKulturg. 5 (1907) 206
VI Pfahlbewehrung, (eiserner) Pfahlschuh, insb. beim Brückenbau,
  • 35 m. 9 sc. dem smede czu D. vor 2 schok und 14 yserynne schu czu machen czu den pfolen czur brocke als 1/2 schok das stocke vor 6 1/2 sc. und 104 schuwe czu 1 fird. das stocke
    1412 MarienburgKonvB. 287
  • H.P. vor twe asse, yserne neghele to deme stelle by dem vorbranden dore, vor ringhe to enem scho 
    1413 HildeshUB. V 483
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):