Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schuppose
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Schuppos
Schuppose
, f.
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formenreich, Etym. unklar; alem.
Sachhinweis: LexMA. VII 1592f.; P. Münger, Über die Schuppose (Zürich 1967)
I
von einem Grundherrn verliehenes, diesem abgabenpflichtiges kleines (zu einem Guts- bzw. Hofverband gehöriges) Hofgut; landwirtschaftliches Grundstück best. Größe, auch als Landmaß: halbe oder viertel Hufe (IV)
vgl.
Halbhufe,
Hofschuppose,
Hufschuppose,
Kelnhof,
Kirchenschuppose,
Kornschuppose,
Pfennigschuppose
Sachhinweis: Mulsow,Maß u. Gew. 34f.
- habent mansus sive scopozasAnf. 12. Jh. Münchweier 810
- boves ad aratra episcopi pertinentes non debet causidicus in alium usum applicare, nisi foret ad colendam suam schuchbuzeEnde 12. Jh. Straßburg/Keutgen,Urk. 100Faksimile (ca. 85 KB)
- decem lunaribus sive soposis1264 AnzSchweizG. 5 (1859) 24
- mansum unum seu quatuor scoposas1282 AnzSchweizG. 5 (1859) 24
- sueboze1295 WirtUB. X 363
- so man die guet besetzet, so sol die huobe geben 5 ß ze erschatze dem gottshusze und die schuoposse 18 pfenig dem meyger1296 Thurgau/GrW. IV 424Faksimile (ca. 340 KB)
- dimidius ager, qui dicitur schubůze13. Jh. Unterelsass/GrW. I 694Faksimile (ca. 244 KB)
- minores decime ecclesie ...: item cellerarius de H.: 5 sol. den. de scopoza et 1 sol. de agro1302/05 KonstanzBistUrb. 109
- der selbe hof und die selben zwo schůppoz geltend jergelichs ze vogtrecht 3 mu̍t kernen, 3 schafum 1306 HabsbUrb. I 90Faksimile - in Google Books
- huben und schupussen ..., die hoffhörig synd, ... das die nymantz thaylen ... sol1330 Schaffhausen/GrW. I 292Faksimile (ca. 241 KB)
- ein schůpos, die die ... zwen buwent1336 KonolfingenLGR. 2Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- hand die vierzechen schůpessen das recht, daz si niessen soͤllent twing vnd benn, wunn und weid1340/1424 ArgauLsch. I 659Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- [wer] uff den schuͤpeßen ... stirbet ..., der sol dem meyger ze vall geben dz beste hoptnach 1351 ArgauLsch. II 154Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- die hůben und schůpossen hannd, die hant das recht, ob sy nit zinsen mûgen eins jars, so sol man sy nit vertriben von irem erb untz in das dritt jar14./15. Jh. ZürichOffn. II 153Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- nit me gebunden sin ze geben, denn allein so vil zinses, als ander schůpossen zins uf geschlagen wer1429 LaupenAmtsbez. 32Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- zinsen, so von den schuppaß gónd, die mag ain schúppasser weren in den kelnhof1444 FürstenbUB. VI 397Faksimile - digitalisiert im Rahmen von HathiTrust
- [welcher] der gröst ist in einer schüppis oder in einer hüb, der sol die andern zins infahen ... vnd antwurten einem amptman1461 Zürich/GrW. I 53Faksimile (ca. 225 KB)
- ein yeckliche schupposa söllti han xij. jucherten1475 AnzSchweizG. 5 (1859) 23
- der kelhoff ... mit allen huoben, schuppissen vnd hoffguetern1475 Thurgau/GrW. I 260Faksimile (ca. 238 KB)
- wo si [huber] ... vernehment, dass jemand üzit uss den schuppassen oder hofgütern für eigen ziehen, verhalten oder verkaufen wil, das söllen si by iren eiden an jeglichem geding rügen1492 Burckhardt,Hofr. 136Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- hand wir inen geben ij schuopp, i ze L., die ander ze B.15. Jh. FRBern. II 53Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- wer sach das deheiner sin scoppossen bessret, das er vss siner rechtung útzit gelösen mag, der mag wol sin rechtung verkouffen vnschedlich úns an der eygenschafft, vnd ein andern an sin stat setzen15. Jh. Roggwil/GrW. I 177Faksimile (ca. 236 KB)
- in sölhem lihen ... der schůppussen werde gwonlich anbedingt, das einer das gůt ... in eren halten1525 SGallenAbteiRQ. II 1 S. 243Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- die schupissen oder hofgůeter ... mochtend [den Wald] zů brennen, zimbren, tach und gmacht zů ainer noturft bruchen1531 v.Watt,DtHistSchr. II 310
- es soll ... nieman kein schuppos verendern, versetzen oder verkoufen on des kilchherren wissen vnd willen1535 Argovia 4 (1864/65) 244Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "E-Periodica. Schweizer Zeitschriften Online"
- nebet den rechten huobhüseren zuo S. sind ... vier nebethüser: ... ein schuoppisshus, so zuo P.s schuopiss gehört1555 Hotz,Zürich I Sp. 70
- von ieder schuopisz, das ist ain viertheyl ainer huob, ain schweinfuosz1561 Alpirsbach/DRWArch.
- jeder so tschuppus oder lehengut hat, das über 4 pfg. jährlich zins gibt, der ist ein falmann1596/1601 Burckhardt,Hofr. 54Faksimile - digitalisiert vom Münchener Digitalisierungszentrum (MDZ)
- [Brauch, dass Untertanen,] wan sy ire schuppoßen verkouffend, inen selbs das allmendtrecht nuͥtt destoweniger vorbehaltinden und die köüffer deßelben ouch inganginden1598 BernStR. VII 1 S. 187Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- ein ganzer oder halber purenhof oder nur ein schůppoßen1645 ArgauLsch. I 325Faksimile - digitalisiert im Rahmen der "Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen online"
- schuppis: ein zinsbares gut, dessen besitzer insgemein dem herrn desselben auch zum todfall verbunden1. Hälfte 18. Jh. BaselZGesch. 57 (1958) 149
II
Schuppose Holz Anteil an einem Waldnutzungsrecht?
vgl.
Schupposgarbe
- hette eine halbe schupis holz in. E. holz ... versetz und verkouft1518 SchweizId. VIII 1040Faksimile - digitalisiert in der Onlineversion des Schweizerischen Idiotikons