Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schweifen

schweifen

, v.


I umherziehen, vagabundieren
  • das vnbekante schweyfende keßler, kremer, hausirer, landferer, zigeuͤner, jacobsbruder, freiheitsbubenn vnnd dergleichenn streicher, die sich vnnsern amptleuthen zuuor nit angetzaigt ... habenn, nit geduld ... werden
    1527 ArchUFrk. 3, 3 (1836) 144
  • der dorfrichter und seine geschwornen sollen kaine schweifende frembde persohnen ... ohn fürlegung ihrer ehelichen geburts-, heiraths- und kuntschaftbrief ... in diß dorf nemben
    16. Jh. NÖsterr./ÖW. VIII 32
  • da aber die brunst offenbahr, doch der thaͤter nur in einem verdacht waͤre, soll man auff folgende anzeigungen nachforschen: erstlichen, wann der verdachte ein landstreichender mißiggaͤnger, gartender landsknecht, schweiffender steigbettler, zigeuner ... waͤre
    NÖLGO. 1656(CAustr.) 83 § 1
  • [so einer] nit daheim hausen, sonder ... hin und wider schweifen wurde, [solte] einem solchen die gmeindmatt oder pünten abgenommen ... werden
    1661 LuzernRQ. I 410
  • weilen auch das haͤuffige bettlgesind allerhand unsauberkeit ... verursachet, also solle weder in staͤdten noch maͤrckten ... einiger bettler, so nicht in selbiger pfarr gebohren oder erzogen oder gehaust haben, auffgehalten, die schweiffende und unwuͤrdige aber ... nicht gelitten ... werden
    1680 CAustr. I 538
II
(Getreide in einem Messbehältnis) bogenförmig abstreichen
  • der habrn mit demselben metzen sol nit also gestrichen sein, sonder mit der hant geschwaift werden
    1545 NÖsterr./ÖW. IX 374
unter Ausschluss der Schreibform(en):