Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Schwertmage

Schwertmage

, m.

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auch -magen 
männl. Blutsverwandter im Mannesstamm (Schwertseite), iU. zum Spindelmagen; dem nächsten Schwertmagen obliegt beim Tod des Hausvaters (I) die Vormundschaft über die Familie
vgl. Mage (I)
Sachhinweis: HRG.1 IV 1577ff.
  • gewere sal iewelk man dun umme dotslach unde umme lemesle unde wunde, vor sinen herren dem he bestat, unde vor sine svertmage 
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. II 16 § 1
  • swar die sůne binnen iren iaren sint, ir eldeste evenbordich swertmach nimet das herwete aleine vnde ist der kinde vormunde
    1261 BreslUB. 23
  • wanne en vrowe enne anderen gaden nimt, so valt irer kindere vormuntscap an iren neysten unde eldesten swerdmach 
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. I 2 § 2
  • wert en dot gheslaghen oder so sere vorwundet, dat he vor gherichte nicht komen ne mach sin recht to vorderende, so mach it don en sin neyste swertmach 
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. II 1 § 19
  • wart eneme sin vader efte sin broder edder sin veddere afgeslagen, de gene, de den dotslach gedan hadde, hadde de enen vader, enen broder, enen vedderen edder we sin swertmach was, den slogen se wedder dot, wan se kunden
    1392 LübChr. II 48
  • sint di swertmage der kindir vatir figende gewest adir habin sich mit wortin ungutlichin mit em gebrochin, du her starb, so ist en di formundeschafft zcumale vorteilit
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) II 27
  • das herfart gerethe ... als blechhanczken, swert, messer ..., das nympt der swertmoge 
    um 1400 LiegnitzStRb. 202
  • desen stoele [des scepenes stoeles] ervet die vader op sinen outsten sone, of hi des sones niet en heeft so ervet hine op sinen naesten en edelsten zweertmaech 
    Anf. 15. Jh. NlSsp. I 89
  • erbgerichte adir der dritte pfennyng eyns erbgerichtis ... fellet uff den nehesten swertmog 
    1435/54 DanzigSchB. 15
  • den swertmagen, die vorderer des totslagis, den sal man helfin und richten drey dingetage, als die tath nicht hanthaftig ist,
    um 1490 RechterWeg I 257
  • dair sijn drieëley mombers, als geboren mombers, ende is die naeste zweertmaech, ende is dair geen, soe ist die naeste van der spilsyde
    um 1500 Fruin,KlSteden II 65
  • so sol sein negster schwertmoge an sein statt treten, den mord zu forderen
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 545
  • die andern aber so allain vom mansstammen herruͤren, moͤgen vber das sie cognaten sein, auch agnaten mansfreünd oder schwertmagenn werden gehaissen
    1536 Fuchsperger,Inst. 12r
  • sonst wo einer verwundet wird, darff notswegen jnen der richter nicht besichtigen lassen, ehe er stirbet, es begerte denn der beschedigte oder sein schwertmage auff sein recht
    1541 König,ProzAnh. 346r
  • das ist aber in allen erbfellen zu mercken, das nach sachsenrecht allezeit des verstorben nechste schwertmag das hergewette zuvor ausnimmet
    1565 Klammer,CompJuris 22 § 18
  • der neheste schwertmag ist vormund, da aber derselbig zu seinen iaren nicht kommen, sol alslang ein ebenburtiger schwertmag vormund sein, bis die kinder zu jhren iaren kommen, oder bis jhr rechter vormund jnen vorstehen kan
    1586 Schwartzkopf,DiffIur. O viijr
  • so soll der nechste schwerdtmage zu rechte sich laßen andiengen, das gewalt an seinem freunde geschehen wehre
    16. Jh. BreslStR. 82
  • ob ein kind lest seines vatters brueder, vnndt seiner schwester sohn; so ist der schwester sohn neher erbe zue nehmen. jst es aber erbgericht, so stirbts vff den nechsten schwertmagen 
    1628 Apel,Collect. 66
  • daß diejenigen verwandten, die vom vater, großvaͤterlichem stamm und druͤber, imgleichen vom bruder herkommen, an der rechten und schwerdt-seite stehen, und agnati oder schwerdt-magen ... genennet werden
    1650 EstRitterLR. 244
  • wann ein buͤrger verstirbet und unmuͤndige kinder ... hinter sich verlaͤst, und dieselben hetten keine schwerdtmagen, freund oder tauff-bathen, mit denen sie bevormuͤndert werden moͤchten ... so soll der rath ... die mobilia ... verwahren
    1658 GeraStR. 183
  • heergewette ... welches dem nechsten schwerd-magen ... auszuliefern [ist]
    1750 Klingner II 190
  • ehedem waren Deutschlands toͤchter durch ihre bruͤder und schwerdtmagen von der erbfolge in den unbeweglichen guͤtern ausgeschlossen
    1803 Gesenius,Meierrecht II 356
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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