Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): schwimmen

schwimmen

, v.


I an der Wasseroberfläche treiben, verbleiben; va. im Zsh. mit der Hexenprobe (I) 
  • wer die selben gieter so sie ... in dem mere schwimmen vberkeme vnd sie zů gewin neme der důt ein diebstal
    1521 Murner,KaisStatR. kr
  • daß die zeuberinnen ... wie ein entvogel oben geschwommen, dajegen aber eine unschuldige person ... wie ein stein zu grunde gangen
    1590 JbOldenb. 52/53 (1952/53) 70
  • wenn ihr aufs waßer kompt und schwimpt, waß wird euch darnach widerfahren? R.: werde ich schwimmen, so wird man mir mein recht widerfahren lassen
    1699 ArchSiebb.2 39 (1913) 725
  • nicht zu geschwinde darinnen [untersuchung bey hexerey] zu verfahren, oder wohl gar durch schwimmen oder torquiren die unschuldigen leute zu einem gezwungenen ... bekaͤnntniß zu bringen
    1738/39 BiblMagica I 747
  • die wasserprobe bestunde darin, daß der unschuldige von dem wasser angenommen, und untersinken, der schuldige aber oben schwimmen muste
    1763 Grupen,Obs. 60
II baden
  • weilen sich begibt, daß die junge leuth mehr aus muthwillen ... in das bad kommen, ... ist hiemit solches schwimmen ... gaͤntzlichen verbotten, bey straff [pfund 600]
    1679 BadenBadO. 148
III afries.
(umher-)streunen
vgl. schwimmel
  • fallet alsoe, dat enighes mannes dyer swommet, yeftha rynth rokoloes oen den dycke, ende de man hatter een hweder bi, yefta ney, da dier schellet naet forberra
    1473 Schwartzenberg I 656
  • aan swommel dyeer jeffta kw mey raeff bygaen ende neen raeff, onder aldulke maneer. is dat seeck, dat een kw off een schet geet swommen in een oers land, ende is 't hym leed, deer da kw off dyer aegh ende drifft se wth, so is 't schade ende neen raeff
    1480/81 JurFris. II 210
unter Ausschluss der Schreibform(en):