Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Scir

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Scir

, f., ae., Schiere, f.

schiere (adv.) im Mittelhochdeutschen Wörterbuch von Benecke, Müller und Zarncke (BMZ)
schiere (adv. adv. adj.) im Mittelhochdeutschen Handwörterbuch von M. Lexer
schiere; schiere (swf.) in den Nachträgen zu M. Lexers Mittelhochdeutschem Handwörterbuch
schiere (adv.) im Findebuch zum mittelhochdeutschen Wortschatz von K. Gärtner u.a.

I Verwaltung, Administration; auch das Amt
  • procurat: scira habat
    8. Jh. AhdGl. I 35-14
    Faksimile - digitalisiert von der ULB Düsseldorf
  • negotium: scirono 
    um 800? Voc. Keronis/Hattemer I 215
  • hede se ðe scire healde, þæt he wite a, hwæt ealdlandræden sy ⁊ hwæt ðeode ðeaw [achte wer das (Gutsvogtei)amt inne hat, dass er stets wisse, was (echte) alte Gutsordnung und was Landesgewohnheit ist] 
    um 1020/30 (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Rect 4, 6
II Verwaltungsbezirk
Sachhinweis: Hoops,Reall.2 27 618-623

II 1 allg.: Provinz, Region
II 2 weltlich: Grafschaft; insb. Amts- und Gerichtsbezirk des königliches Statthalters (Altermanns I), den dieser mit Hilfe der Scirgerefen und Scirmänner (I) verwaltet; sie besteht aus mehreren 1Hundert (VI 1 a) 
  • volo quod dicti monachi sint ... soluti ... a secta in schiris, wapuntakis, hundredis, thrithingis
    948 Birch,CartSax. III 22
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II 3 kirchlich: Sprengel, Kirchspiel, Diözese
  • be þæs scriftes dihte ⁊ be his sylfes gemete gebyreþ mid rihte, þæt ða nydþeowan hlaferdum wyrcan ofer ealle þa scire, þe he on scrife [richtiger Weise gebührt sich, dass nach des Pfarrers Bestimmung und nach seiner eigenen Abmessung die Sklaven für die Herren arbeiten, über den ganzen Sprengel hin, über den er Beichtrecht übt] 
    1020/35? Liebermann,AgsG. Episc 11
III
III 1 Einwohner einer Scir (II 1) 
III 2 Einwohner einer Scir (II 2) 
bdv.: Scirmann (II)
  • nan scir nolde oðre gelæstan æt nyxtan
    1010 J. Earle (Hrsg.), Two of the Saxon chronicles parallel (Oxford 1865) 144
IV wie Scirgemot 
  • ne nime nan man nane næme ne innan scire ne ut of scire [niemand nehme ein Pfand (für Urteilserfüllung dem Prozessgegner fort), weder innerhalb des Grafschaftsgerichts noch außergerichtlich] 
    um 1027 Liebermann,AgsG. II Cn 19
  • gif he æt þam þriddan cyrre nan riht næbbe, þonne fare he feorðan siðe to scirgemote, ⁊ seo scir him sette þone feorðan andagan [wenn er beim dritten Mal kein Recht erlangt, dann (erst) ziehe er zum vierten Mal zum Grafschaftsgerichte; und die Grafschaft setze ihm den vierten Termin] 
    um 1027 Liebermann,AgsG. II Cn 19, 1
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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