Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): sechs/Sechs

sechs

, num.

auch sechse; auch als Zahlzeichen
die Kardinalzahl; ein halbes Dutzend 
  • [bereits westgotisch:] jah afar dagans saihs ganam Iesus Paitru
    vor 384 (Hs. um 500) Ulfilas Mark. 9, 2
I bei Fristen und Terminen; häufig sechs Wochen und drei Tage 

I 1 im Zsh. mit Gerichtsverfahren, insb. bei Ladungsfristen
  • als di biscop syne sinneth keda welle ... soe scel ma zijne sinneth sex wiken eer keda, eer men halda [wenn der Bischof sein Sendgericht ansagen will ..., so soll man sein Sendgericht sechs Wochen, bevor man es hält, ansagen] 
    10. Jh.? (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 168
  • binnen ses weken dat ordel weder bringen
    1224/35 (Hs. 1369) SspLehnr. Art. 69 § 6
  • de plechhaften sint ok plichtich des sculteiten ding to sükene over ses weken von irme egene
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 2 § 3
  • sve so to achte wertgedan ane vestinge, tüt he sik ut, he sal volgen deme hove ses weken unde is dar mede ledich
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. III 34 § 2
  • swelich man geladet wert bi deme halse, ... biddet he enes ecthen dhinges dat sin ses weken dat wert eme
    1227 Braunschweig/CorpAltdtOrUrk. I 2
  • wer auch in der echte ist sechs wochen vnd einen tac den shol man ze pann tun
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 2
  • swo gerichte ist da shol ein puͤtel sein oder mere danne einer. der shol vogtes dink gepieten. etewa ist site daz man vogtes dink gepevtet drei stunt in dem iare. etewa vber sechs wochen. etewo vber virzenacht
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 3
  • spricht ein man den anderen kamphlichen an und ist im dar vͤmbe dar nicht geboten vnd er ist doch zergangen man shol im tac geben nach seiner gepurt dar zv bereit daz er wol bedarf. den semper freien geit man tac vͤber sechs wochen
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 96
  • ist er [mehrfach erfolglos Geladener] der vngehorsam an gerichte, ... so rúmet er die stat sechs wúchen, bis er wol gebessert
    1283 Straßburg/CorpAltdtOrUrk. V 189
  • sol der herzzog den von Goldekk von hevt iner iares vrist fur sich in dem lande ze Steyer also reht ist tage geben also daz der erst tag sechs wochen habe
    1286 Judenburg/CorpAltdtOrUrk. II 191
  • alle dathdolga and alle hauedlemitha, ther send gersfalle, tha skil ma binna sex wikun hebba al bithingad [alle tödlichen Verwundungen und alle Kopfverstümmelungen, wobei ein Glied vom Körper getrennt ist, soll man innerhalb sechs Wochen völlig eingeklagt haben] 
    um 1300 RüstringerR. 84
  • iar unde dach is: en iar unde ses weken unde dre daghe
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. I 4 § 3
  • der marggrave dinget bi sinez selbez hulden uber sechs wochen
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) VI 19 Dist. 12
  • dry gericht fürgebotten, das sind vi wuchen
    1450 Burckhardt,Hofr. 74
  • mer tuth en man vppe tuch, de buten landes ys, den schal he vorbryngen bynnen soes weken; deit he des nycht, he blyft tuchborstich
    1497 HambStR.(Eichler) E 9
  • in derselben abforderung sol der erbher dem cleger einen rechttag benennen, inwendig sechs wochen vnd dreien tagen zuerscheinen vnd vnuerzogenlich recht ergeen lassen
    1503 BambLGRef. [3]
  • elc van den voorscreven vanghers, die vanghen moghen zonder auctoriteyt van den juge, moeten den ghevanghene leveren in de vanghenesse van justicien binnen twintich hueren up peyne arbitraire zo eenighe segghen. andere zegghen binnen zes hueren updat doendelic es
    1515/16 Wielant,InstrCrim. 131
  • in persoͤndlichen sprüchen ... sol richter die volstreckung thůn in sechs wochen vnd dreyen tagen
    1520 BairGO. 85v
  • die ladungen sollen auf die, so im land angesessen ..., zu vierzehen tagen, was aber ausser lands, als in Steyr, Crain vnd grafschafft Tirol ist, zu sechs wochen [gestelt werden]
    1577 KärntLRO. Art. 3
  • hat jemand das recht wider seinen widersacher erlanget, es sollen jhm fuͤr gericht sechs wochen gegeben werden, auff welche aus des beklagten habe vnd guͤttern (wo er anders sich mit seinem widersacher vnters des nit verstanden het) jm gnug geschehe
    1583 SiebbLR. I 12 § 1
  • wo jemandt ein gesprochen vrtheil auß grunde einer krafftlosigkeit oder nullitet anfechten wolte, soll er innerhalb sechs wochen nach eroͤffnetem vrteil vmb citationem ad deductionem nullitatis ansuchen
    CoburgHofGO. 1598 II 38 § 1
  • die zeit trium citationum (daß ist 6 wochen)
    1608 OÖLTfl. III 28 § 26
  • dat he P.O. hir richtich thu gestevent hefft, unde P.O. hir nichtes intjegengelecht hefft unde de sös weken vörlopen sent, also schal P.O. scholdich sin
    1666 FöhrAmrumDingprot. I 104
  • tempus fatale der sechsz wochen und drey tag, nach uraltem stattbrauch
    Ende 17. Jh.? MHungJurHist. V 2 S. 304
  • saͤchsische frist, spatium temporis saxonicum oder terminus saxonicus: also heisset nach sachsen-recht das ziel, welches zu denen gerichtlichen handlungen ... gesetzt zu werden pfleget, und ist in gewissen faͤllen eine vierzehntaͤgige, ordentlich aber eine zeit von dreymahl vierzehn tagen oder drey vierzehn naͤchten ... und heutiges tages eine zeit von 45 tagen oder 6 wochen und 3 tagen
    1742 Zedler 33 Sp. 355
I 2 im Zsh. mit Arbeit und Ausbildung, auch Dienstpflichten, Frondiensten uä.
  • gif hwa gebycgge cristenne þeow, vi gear ðeowige he; ðy siofoðan beo he frioh orceapunga [wenn jemand einen christlichen Sklaven kauft, diene dieser als Sklave 6 Jahre; im siebenten sei er frei ohne Lösegeld] 
    892/93? (Hs. um 1100) Liebermann,AgsG. Af El. 11
  • disse hervart sal man ok gebieden vore ses weken unde en jar unde dre dage er der samenunge, unde die hervart lent den düdischen alse die koning gewiet is
    1224/35 (Hs. 1369) SspLehnr. Art. 4 § 3
  • die burgere der stat van C. sijn schuldich toe dienen oeren lanssheren, sijn lande helpen beschermen ind beschudden binnen den vijr palen des lans van C. ses weken langhe op oeren kost
    1426/40 KleveStR. Art. 33
  • 6 habermentage, die sint fellig vnd erschetzig
    1510 Elsass/GrW. IV 41
  • jeder aufgedingter lehrjung [soll], die schreib- und rechenkunst völlig zu lernen sich auf 6 jahrlang zu dienen versprechen
    1665 Nürnberg/SchulO.(Vormbaum) II 635
  • sollen die assuradeurs laͤnger nicht als bey einem 50. laͤstigen schiffe 6 ... arbeitstage ... fuͤr die gefahr zu stehen schuldig seyn
    1727 PreußSeeR. VI 18
  • wann einer eines meisters sohn und begehrte diese zunft der maßenblaͤser ... zu gewinnen, dann soll derselbe ... 6 blaßhuͤttentage eigenthuͤmlich haben und sich hierdurch qualificiren
    1728 Wagner,CJMet. 796
I 3 im Handel, zB. bezügl. der Gewährleistung
  • wer dem anndern sein guͤt zekauffen gibt ... der sol des kauffers gewer sein, ... für die jmm lannd drew jar, vnnd für die ausser lannds sechs jar
    1518 BairLRRef. Tit. 23, 5
  • ein jederman, der ein ding verkauft, als ers in geweren hat, der sall geweren seins kaufs jar und tag fur die kegenwertigen und [vor die] ungegenwertigen einunddreißig jar und sechs wochen
    vor 1524 LeipzigSchSpr. 202
  • das man die erkaufften ziechochsen vor sechs wochen nit wider hingeben soll
    BairLO. 1553 Register sv. Ziechochsen
  • es sollen innerhalb sechs jahren ... einige außlaͤndische verzinte blech [nicht verkaufft werden]
    1652 CAustr. I 222
  • wer die gewaͤhrleistung fordern will, muß sein recht, wenn es unbewegliche sachen betrifft, binnen drey jahren; betrifft es aber bewegliche, binnen sechs monathen geltend machen
    1811 ÖstABGB. § 933
I 4 bei Pfändung, Beschlagnahme, Verwahrung (zB. von Fundsachen) uä.
  • kumt jene binnen ses weken deme dat [gefundene] gut tohort, he sal sik dar to tien selve dridde, unde gelde die kost die jene dar mede gehat hevet
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. II 37 § 1
  • uf wem man ... nit phender vindet, den sol man schryen, und sol der darnach vrist haben dri tage und sechs wuchen
    1347 FRBern. VII 248
  • let en iude emme borghere oder emme gaste en pant upbeden, he scal it ime holden ses weken unde dre daghe, er he sich des vrede werken late
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. III § 50
  • das mulve ist verfallen vech, so einer herrschaft verfallt, so das 6 wuchen und etlich tag in der herrschaft sich weidet, darinnen sin herr oder meister nit sitzet
    1470 Twingherrenstreit 123
  • gefunden gut: ... kompt abir ymant bynnen den sechs wochen, der sal warczeichen sagin und selbdritte beweyßen, das sein was
    um 1490 RechterWeg II 1134
  • das vnbeweglich pfand sol sechs wochen behalten werden, darnach mit guetem gewissen verkauft
    um 1500 Summa legum 440
  • das geschüttete vieh ist spätestens binnen 6 tagen von dem eigner deßelben unfehlbar einzulösen
    1802 Sylt/SchleswDorfO. 547
I 5 bei Belehnung, Verpachtung uä.
  • geistleichew lehen die suͤllen verlihen werden in sechs manoden
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1180
  • wer ... fryes mannlechen inn hatt ein jar und sechs wuchen, der sol da by beliben
    1454 Niedersimmental 284
  • schaͤfereyen und hofbestaͤnde sind kuͤnftighin auf 6 [statt drei] jahre zu verlehnen
    1739 Schneidt,Thes. II 2263
  • bey land- und ackergütern ... muß die aufkündigung sechs monathe vor dem ablaufe des wirthschaftsjahres geschehen
    1794 PreußALR. I 21 § 343
  • kirchenlehne alle 6 jahre durch die kirchenvisitatoren neu zu verneuern
    1803 WeistNassau II 261
I 6 bei (Geld-)Schulden
I 7 in familienrechtlichem Zsh., insb. bei Heirat und Verlöbnis
  • daß hinfuͤro keiner manns person vor sechs, den weibern aber, so wittwen, vor zehen monaten nach absterben jhrer vorigen ehegemechten zu heuraten [nicht zu gelassen werde]
    PfalzEheO. 1582 Tit. 14 § 1
  • ein wittwer kann erst nach verlauf von sechs wochen, nach dem ableben der vorigen frau, sich wieder verheirathen
    1794 PreußALR. II 1 § 24
  • die annahme an kinds-statt kann nur demjenigen zu theil werden, den man in seiner minderjährigkeit wenigstens sechs jahre lang unterstüzt und ununterbrochen gepflegt hat
    BadLR. 1809 Satz 345
  • wird binnen sechs monathen nach dem aufgebothe die ehe nicht geschlossen, so muͤssen die drey verkuͤndigungen wiederhohlt werden
    1811 ÖstABGB. § 73
I 8
in erbrechtlichem Zsh., zB. bei Räumungsfristen
  • svar der vrowen die stat nicht n'is mit deme gebu, als ir man stirft, binnen ses weken na dem drittegesten sal se mit dem gebu rumen
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 20 § 2
  • we ervegut up gheboden heft, de scal dat dar na holden ... na den ses daghen ne heft de dar nen recht mer an, deme dat up gheboden is
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. I 4 § 25
  • des doeden erve een jair ind ses weken halden in behoef des gheenen, die dat bynnen deser tijt eyschet ind myt den rechten pruefft dat hie dat erve [van recht] boiren sall
    1390/1401 KalkarStR.(Flink) Art. 131/1
  • erbgueter, die anerstorben sint, soll man all in sechs wochen emphachen und in das gruntpuech schreiben lassen
    1541 NÖsterr./ÖW. VII 626
  • erbs-erklaͤrungen inner sechs wochen, drey tag einzurichten
    1704 CAustr. I 38
  • sechs monathe nach geendigter schifffahrt oder seuche verlieren die beguͤnstigten letzten willenserklaͤrungen ihre kraft
    1811 ÖstABGB. § 599
  • der witwe gebuͤhrt noch durch sechs wochen nach dem tode des mannes, und wenn sie schwanger ist, bis nach verlauf von sechs wochen nach ihrer entbindung die gewoͤhnliche verpflegung aus der verlassenschaft
    1811 ÖstABGB. § 1243
I 9 bezügl. Abgabenbefreiung uä. Privilegien
  • einen roß-zoll auff 6. jar ... bewilligt
    1554 Struve,PfälzKHist. 41
  • mit röm. kön. may. gnade und freyheit in sechs jharn nit nachzutrucken
    1555 RKGO.(Laufs) Titelblatt
  • die auffbruͤch, wann sie uͤber zehen jahr oͤd gelegen, sollen die aecker drey, die weingaͤrten aber sechs frey-jahr haben
    1679 TractIurIncorp. VI 5
  • in ermangelung besonderer provinzialordnungen, genießen die bergbauenden auf sechs jahre die zehentbefreyung
    1794 PreußALR. II 16 § 102
I 10 bezügl. Schutzgewährung, Duldung, Asyl uä.
  • der fronhof zu S. ist fry und sol fry sin allen den die daruff kommen fliechend oder flöchtent dry tag und sechs wuchen
    1450 Burckhardt,Hofr. 86
  • wir ... fryen sie [die judyne B. und sieben ire kinder] sementlich und ire yedess in sunderkeit die obgerurte sechs jare lang [von der Gerichtsbarkeit] ... crafft diess briefss
    1483 Menczel,JudMainz 108
  • das das haus von den herren gefreiet sey, das der mistediger darin 6 wochen 3 tag frei sei
    1561 PublLux. 48 (1900) 233
  • alle juden sollen, ... wenn dieselben mit geleits-briefen versehen sind, binnen 6 monaten, alle unvergleidete aber sogleich, des landes verwiesen werden
    1595 Scotti,Jülich I 60
II bei Personengruppen, Institutionen uä.

II 1 bezügl. der Mitglieder eines Gerichts, Geschworenen (I), Schöffen, Schiedsleuten
  • die selben sechs schidman, die sullen bei irn trewͤn vnd bei irn aiden ... die selben sache enden vnd richten minnichlich vnd guͤtlich
    1290 Wien/CorpAltdtOrUrk. V 314
  • tho desseme lantrechte horen ses truwe kneche, dy sevende schal myn here dy biscop sin odder sin truwe bode
    um 1300 BurgLR.(Zimmer) 324
  • dat scepenen nemen sullen vi deelmannen in elc ambocht van vi ambochten van der poort
    1305 CoutBruges I 327
  • wenn der schultheise dingin sal, so mag ir [schepphen] nicht mynner gesien wenne sebin ader zum mynsten sechsse 
    Ende 14. Jh. GlWeichb. 249
  • so setzt doch ain raut die richter und nimpt 6 von den geschlechten und 6 von der gemaind, das sind zwölf; die richten umb schuld
    1430 KonstanzRbfRotB. 129
  • do kiesen die eldesten sechs scheppen czwene scheffers, ... und die jungesten sechs scheppen kiesen denne ouch den olderman
    1435/54 DanzigSchB. 5
  • soll ein gmeind ... ein griht haben vnd 6 erber mann erwellen vff ir ayd ..., die darzů nütz vnd gůtt syend
    1450 Schauberg,Z. 2 (1847) 85
  • wenn der richter sitzet und 6 recht sprecher by im hatt, so ist ir gnůg zů ainer vertgung, minder sol ir nit sin
    1466 SGallenOffn. I 429
  • dye sechse adir acht rechtsiczer uf deme koniglichen hofe
    um 1490 RechterWeg I 459
  • wenner men in pleytende thor (in)quisitien keme, van 12 mannen 6 scholden dudeschen unde 6 mochten ander frame lude syn
    1497 HanseRez.3 IV 23
  • zu besetzung vnnsers landt gerichts sollen sechs auß dem zent gericht zu S. vnd sechs auß dem stat gericht da selbs zu dem richter genummen vnd nidergesetzt werden
    1539 HennebLO. II 10, 2
  • sollen die sechs churfürsten sechs und die sechs kreyß zwölf auß den churfürstenthumben und kreissen, under den allen der halb theil der recht gelert und der ander halb theil auß der ritterschaft, die da qualificiert und geschickt seyen, wie hernach folgt, zu beysitzern [des Kammergerichts] benemen und ordnen
    1555 RKGO.(Laufs) I 1 § 3
  • das das bemelt lanndtßrecht durch ainen lanndtmarschalh ... vnnd sechs beysitzer (deren drey auß dem herren stannd vnnd drey von der ritterschafft, alle angesessne, erbare, beeelichte ansehenliche lanndtleüt sein sollen) besessen vnnd gehandlt werden
    NÖLGO. 1557 Bl. 1r
  • es soll ein jedes gog- oder ander gericht auffm landt, da man burgerlich oder peinlich handelt, mit einem richter vnd sechs, oder zum weinigsten fuenff oder vier, scheffen oder cuͤrgenossen [besetzt werden]
    1571 MünsterLGO. I 1
  • panthattung, wan der fürstliche marktrichter und 6 fürstliche rathsburger erwöhlt
    um 1660 NÖsterr./ÖW. VIII 124
  • wenn die sechs evangelischen beisitzer [im Reichshofrat] und die katholischen verschiedener meinung sind, muß die sache an den reichstag gebracht werden
    um 1795 StaatsRHeilRömR. 54
II 2 bezügl. Zeugen, Eidhelfern, Bürgen uä.
  • lenes geweren mut man getügen mit ses mannen des herren
    1224/35 (Hs. 1369) SspLehnr. Art. 74 § 2
  • han in gelobet vnd verbvrget mit minen frivnden sechsen 
    1251 Zürich/CorpAltdtOrUrk. I 28
  • mag abr der mensche sein freiheit bereden oder daz er anderswo auf ein gotzhaus gehoͤre mit sechs seiner moge drei von vater vnd drei von muter so hot er ir aller moge verleit
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 269
  • welhe suͤnde zwei menshe wizzen oder drei, daz ist nicht offen svͤnde. ob sie halt sechse oder sibene wizzen, dennoch ist ez ein heimeliche svͤnde vnd man shol heimeliche puze dar vmbe geben
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 358
  • swer der sy der vor dem clainen oder grozzen rat ihtz ze schaffen ... hat, der sol niht mer dann mit sechs personen fuͤr gan
    1291? AugsbStR. S. 239
  • sprecma thene rediewa on vmbe tha lessa meyde ief vmbe tha marra, sa vndgungere mith sex monnum vnder tha forma and vnder tha other berninghe, and hi se selva thi soginda [klagt man den Redjeven wegen (der Annahme) eines kleineren oder größeren Geschenkes an, so entgehe er (der Klage) mit sechs Männern aus der ersten und der zweiten Vetternschaft, und er selbst sei der siebente] 
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 20
  • so welic sworene enen valschen tuch ledde ether enen valschen tuch tuchde, wert he thes vortucht mit ses borgheren, ther scolen wesen dre sworene unde dhre andere borghere umbesproken eres rechtes, sinen namen scal men deleghen utes stades taflen
    1303/08 BremRQ. 56
  • swer angesprochen wirt vmb ein manslaht ... wil er sich der bereden, daz er vnschuldich sei, daz sol er tvͦn mit sechs erberigen vnd vnuersprochen mannen zvͦ im also, daz er selb sibend geriht, daz er der getat vnschuldig sei
    1312 MWittelsb. II 208
  • we ene sune oder ene orveyde irtughen wel, de scal hebben enne richtere unde twene borghere oder ses man, de ires rechtes unvorleghet sin
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. II 1 § 40
  • sechs mann, die ouch zu den heiligen sweren sollen, daz des klegers eydt sey reine und nicht meine
    1354 Ravensberg/Dreyer,Neb. 129
  • sy mus sin [totslacht] unschuldic werden mit sechs mannen unvorsprochen ires rechtens
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) IV 8 Dist. 3
  • mit sechs schreymannen [sal sie das beweysen, das sie genotczoget wart]
    um 1400 LiegnitzStRb. 191
  • sich ... selb sibende mit sechs fromen mannen ... vnschuldig machen
    1460 MagdebR. II 2 S. 143
  • würd aber der eydt durch den richter auff gelegt, soll er schweren mit zwoͤlff lehenmannen, deren sechs jm mit geblüt verwandt, die andern, wo er will, moͤgen frembd sein
    1530 LibriFeud.(Weidm./HAB) 33
  • des dode frunde laten eschen vorme gerichte den deder und bringen den doden lichenam mit vor dat gerichte, setten 4, 6 ok wol 8 borgen, bi erer folgenden klage to bliven
    vor 1531 RügenLR. Kap. 10 § 5
  • wann der testator sein testament in gegenwertigkeyt sechs oder siben zeugen macht
    1550 Gobler,Rsp. 35r
  • sollen ohne erlaubnuß eines rhats von jedem theil nicht vber sechs zeugen gestellt vnd verhoͤrt werden
    1597 StraßbGO. 10r
  • wat ock den velen eiden anlanget, alse nemede ... uth iderm schlechte 6 mann und uth dem geschlechte, dar de beklagede uth iß, 6 mann, dat alle tidt 12 werden
    1598 Neocorus,Ditm. I 364
  • der erblasser übergibt sie [Testamentsurkunde] also geschlossen und versiegelt dem staatsschreiber vor wenigstens sechs zeugen
    BadLR. 1809 Satz 976
II 3
bezügl. Ratsherren (I) 
  • wenne ir iar uzkumit, so sullen diselben zwelve [geswornen zu Vriberc] sechse kisen uz der stat gemeine, unde diselben sechse, di si gekorn haben, di sullen denne ouch sechse kisen zu zin uz den zwelfen, daz ir ouch zwelve werden
    um 1300 FreibergStR. 48 § 4
  • swer aigen ist ... vnd ob er iar vnd tach in der stat gesezzen ist, dem sol man dechainen gewalt tvͦn ..., wan als vil iz von den sehsen von der stat mit minne oder mit reht wirt zvͦ braht
    1304 LandauIsarStR. 227
  • man sol alle jore 18 erber man in den cleinen rat kiesen und welen: nemliche 6 von den constofelern und 12 von den antwercken
    1322 StraßbUB. IV 2 S. 77
  • die sehs gesworn [burger] ... sullen vollen gewalt haben, die stat ze bewaren mit allen sætzen
    1345 VilshofenStR. 89
  • wanner ok der borgermestere een van den veren aflivich wert edder den rad upgift, so schullen syne ses heren, dar he mede seten heft, enen borgermester wedder kesen
    1433 BremRQ. 204
II 4 bezügl. der Mitglieder eines Zunftvorstands
  • wann man jars seß meistere kiesen sal dem hantwercke, daz dann die huffsmyde drij uz den andern smyden ... kiesen sollin
    1400 FrankfZftUrk. I 461
II 5 bezügl. der Mitglieder sonstiger Amts- und Aufsichtsgremien
  • einist in dem jare so mag der tumbrobst heissen den meyer, das er mit vieren oder sechsen der huber lege ein stüre in dem dorffe
    1450 Burckhardt,Hofr. 67
  • hir weren vi holtswaren to gesat ... de dem holtuagede den wolt verwaren hulpenn
    1506 Freudenstein,WaldSchaumburg 80
  • das geistliche consistorium oder kirchen rath solte mit 6 personen bestelt werden, zweien theologen, einem juristen, hebreo, philosopho unnd secretario
    1557 BlPfälzKG. 26 (1959) 10
  • sollen sein 6 eicher
    1613 RheingauLändlRQ. 327
  • wen de soß hegeslüden ehre register klar hebben, alßden schöllen se desülve van sich geven
    1633 SchleswDorfO. 4
  • soll jeder jahr ... aus die sechs theenen ... sechs männere, alten herkommen gemäß, gesetzet werden, die des jahres über, der gemeine oder baurwercken bestes fleißiges verwalten
    1665/90 OstfriesBauerR. 106
  • bestehet der preußische landkasten in einem collegio von 6 personen, als 3 landräthen und 3 von der ritterschaft und adel
    1713 ActaBoruss.BehO. I 513
  • dar schölen alle jahr 6 männer uthgenöhmet werden int dörp, de dat gantze jahr aver flitig upsicht hebben schölen, wenn jemand gegen vorgeschrevene puncten [der Flurordnung] handeln werdt
    1737 SchleswDorfO. 274
  • soll auch keiner in der sämmtlichen bauerschaft von dorf- und kirchspielsfuhren befreiet sein, ausgenommen der p[ro] t[empore] bauervogt nebst den sechs männern, welche mit dem bauervogt aufsicht auf die wege haben müssen, wenn selbige in fahrbaren stand gesetzt werden sollen
    1796 SchleswDorfO. 389
II 6 in familienrechtlichen Kontexten
  • die vrunde, die die bruytloiff dedinghen, der nicht mer sall syn dan op itlicher syden 6 
    1473 BeitrEssen 43 (1926) 212
  • wann yemandt ein kind zur tauff tragen lest, so sollen nicht mehr frawen mitgehen, dann die, so das kind tregt, vnd sonsten sechs oder acht ander frawen
    1554 AmbergGesatzB. 20r
  • wann einer selbsten sechs oder mehr eheleibliche kinder noch in seinem gewalt zuversorgen haͤtte, der solle destwegen mit keiner gerhabschafft beschwaͤrt werden
    1669 ÖGerhabO. 414
  • der familienrath soll, ohne jenen vorsteher mit einzurechnen, aus sechs verwandten oder verschwägerten bestehen
    BadLR. 1809 Satz 407
III in Bezug auf Verwandtschaftsgrad, Erbfolge und Erbteile; im Afries. bezeichnen die gesipptesten sechs Hände uä. die engere Verwandtschaft, idR. Vater, Mutter, Bruder, Schwester, Kind und Kindeskind
Sachhinweis: His,MA. I 653-662
  • dae sibbista sexa allerlijk, ief se deerjn bitiogad wirdet, brand ende breek tiulda ende mey hiara haudleesne beta [die sechs nächsten Verwandten (des Täters) sollen, wenn sie auch dessen (der Beihilfe) überführt werden, je Brand und Bruch erleiden und mit ihrer Halslösungssumme büßen] 
    2. Hälfte 11. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 88
  • hweer so ma lawa laugeth wtor sex handa ende dera nen nis ..., dat sint ene onwene lawa [wenn man eine Erbschaft außerhalb der sechs (nächsten) Hände hinterlässt und keine von diesen da ist ..., so heißt das eine unverhoffte Erbschaft] 
    um 1100 (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 162
  • sa hwersa en mon ieftha en wif steruat, ... and hia befta hiam ne leuath feder ne moder, brother ne swester, kind ne kindiskind, and thera sibbosta sex honda nen nis [wenn ein Mann oder eine Frau stirbt, ... und sie weder Vater noch Mutter, Bruder noch Schwester, Kind noch Kindeskind hinterlassen, und keiner von den sechs gesipptesten Händen da ist] 
    um 1300 RüstringerR. 52
  • sa hwersa brothera sannath umbe hiara god ieftha otheres umbe enigera honda seke, thet skilun sketha and twiskia sex thera sibbista honda, ther hiam se bethon al iuin liaf [wenn Brüder sich über ihr Gut oder sonst über irgendwelche Sache streiten, sollen sechs ihrer nächsten Gesippen, die gleich nahe mit ihnen beiden verwandt sind, das entscheiden und schlichten] 
    1327 RüstringerR. 140
  • weret dat die handadige des niet te betalen en hadde, so sullen sesse sijnre naester magen den doden ende den rechter betalen
    1421 OstfriesUB. I 259
  • sechs sein sypp der erbunge in besytzungen der gueter [sex sunt gradus successionis in possessionibus bonorum] 
    um 1500 Summa legum 379
  • die erbschafft würt offtmals in zwoͤlff vntzen oder stück getheylet ... semis, den halben teyl, das ist sechs vntzen
    Gobler,Inst. 1552 Bl. 58r
  • weeso syn landt wyl op gheven ..., so gae he op den dyck ... end zwere ..., dat [he] dyk end landt moghe neet holden; so neme dat de sibbesten sesse 
    1562 Richth. 365
  • auf diese sechs linien der ehelichen verwandtschaft [vgl. § 731] wird das recht der erbfolge in ansehung eines frey vererblichen vermoͤgens eingeschraͤnkt
    1811 ÖstABGB. § 751
IV bei der Angabe von Abständen, Entfernungen, Flächen uä., zB. in Bauvorschriften
  • for unfriðe man mot freolsæfenan nide fulfaran betweonan Eferwic, six mila gemete [Krieges wegen darf man an Feiertags-Vorabenden im Notfall reisen zwischen York und 6 Meilen Entfernung] 
    1028/60 Liebermann,AgsG. Northu 56
  • eenen kerkweg, merktweg, borreweg ende bruydweg, elk 6 voeten
    1368 CoutBruxelles 408
  • senter sex neta vij scillingan allerec [gibt es Wunden von sechs Maß Länge, (so büße man) jede (mit) sieben Schillingen] 
    1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 96
  • olle liudlona aghen to wesande tuelf ierdfet and tha tsiurcpathe sex ierdfet [alle öffentlichen Wege sollen zwölf Rutenfuß (breit) sein und die Kirchwege sechs Rutenfuß] 
    Mitte 15. Jh. EmsigerR. 160
  • is wer ny gehört ..., das eine stadt wolde zu sich zihen in das weichbild 6 oder 7 meilen
    1463 CDLusat. VI 319
  • plöget einer up eines andern tuen edder hoiwischen, he mot nicht neger den als ein plogh lank mit 6 perden kamen ane unrecht
    vor 1531 RügenLR. Kap. 71 § 19
  • auf der statt Lindäw grünnden sollen hinfüro kain häginen gelegt werden über sechss klaffter tieff
    1537 AbhSchweizR. XIII 180
  • soll jedem [zeugen] für sein zerung vnd bemuͤhung ainen jeden tag, den er fuͤnff oder sechs meil reiten wierdet ... 12. ß ℔ [bezalt werden]
    SteirLRRef. 1574 Art. 17
  • die landstrassen sollen zwölf schuech ... der besuechweg soll 6 schuech ... der kürchweeg soll 3 schuech weit gefreit und gesichert sein
    um 1600 Innviertel/ÖW. XV 130
  • das klafftermaß 6 oder 5 schue hoch vnd weit ist
    1622 HessSamml. I 623
  • ein viertel land ist 6 oertich
    um 1641? SchleswHLBer. 2 (1847) 242
  • sollen besonders die wälle um die gaste zu aller zeit 6 fus hoch aufgemachet werden
    1721 OstfriesBauerR. 115
  • daß wenn ein feld ledig ist, es mag sein rocken oder gersten, ist es erlaubet, das stoppelgras mitzunehmen, aber die reihe korn nicht näher zu kommen als auf 6 ackern nah
    1750 SchleswDorfO. 28
  • doch sind sie bauholz, und steine aller art, in einer weitern entfernung, als sechs meilen, herbey zu holen niemals verpflichtet
    1794 PreußALR. II 7 § 384
  • lichtfenster dürfen bey zimmern auf ebener erde acht fuß, bey andern sechs fuß über dem zimmerboden erst anfangen
    BadLR. 1809 Satz 677
V
bei Mengenangaben (nach Hohlmaß), insb. in Umrechnungen
  • der koppe schullen 6 maken 1 metten gehupet
    um 1305? GöttingenUB. I 47 Anm. 1
  • driu iauch, diu geltent 6 schöt rokken
    14. Jh. SonnenburgUrb. 71
  • 6 firteil otinger mesz fuͤr 1 otinger kastenmalter
    1. Hälfte 15. Jh. MBoica 47 S. 236
  • münchner schaͤffel (welchs sechs metzen helt)
    BairLO. 1553 V 8, 3, 2
  • jeder gathe haͤlt 60 dicke tonnen sale oder salzwasser; machen zusammen 6 kuͤmme
    2. Hälfte 17. Jh. Lüneburg/NStaatsbMag. VIII 12
  • ein rigisches stadtloff hält 6 külmet oder 54 stöffe
    1737 RigaAkt. II 502
  • hält in Bern ein landfaß 6 saum oder 24 eimer
    1777 Adelung III 33
  • 6 [anker ein] oxhoft
    1788 Gadebusch,Staatskunde II 98
  • der muͤnchensche korn-scheffel von 6 metzen
    1805 Nelkenbrecher,MünzTschb. 208
VI im Zsh. mit Münzwerten
  • 6 riol valent 8 m.
    1334 AachenStRechn. 108
  • thi scillingh is sex grathe [der Schilling zählt sechs Grote] 
    2. Hälfte 14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 428
  • soe is sex wita pannighen toe ene hala grata [also gehen sechs Weißpfennige auf einen halben Groot] 
    14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 430
  • thria ensa, thet send sex grate [drei Unzen und zwölf Pfennige, das sind sechs Grote] 
    14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 440
  • die mark ist gerechent umb 6 gulden und umb 1 ort
    um 1450 Tomaschek,Wien II 73
  • 8 mutonen, die machen 6 m 16 sc preusch, czu 20 sc gerechent
    15. Jh. DOrdGrZinsb. 1
  • den lichten gulden to rekenen up 6 krumstert
    1527 Richth. 4 Anm. 9
  • 6 currentgülden maken 1 punt grot vlamsch
    1549 Lasch-Borchling II 1760
  • insprucker ...: galt ainer 6 kreuzer und 10 ain reinischen guldein
    um 1549 ArchUFrk. 22 (1874) 80
  • kattersincken thun 6 ein kreutzer, 360 ein gulden
    1597 Adam Berg, New Müntz Buech ... (München 1597) fol. 8r
  • auff Cr. wurden heller geschlagen 6 auff einen schilling
    16. Jh. ThornStChr.(J) 163
  • malo ist das sechste teil von ein penning, dan 6 malen machen ein penningh
    Mitte 17. Jh. Niederrhein/WestdZ. Korrespondenzbl. 15 (1896) 249
  • einen patzen ... welches in Teutschland 6. pfennige macht
    1697 Reuter,Schelmuffsky 102
  • 1 mark rigisch hat 6 groschen, oder 18 weiße, oder 36 schwarze schillinge
    1754 Ludovici,KfmLex.1 III 1315
  • in Bremen und Westphalen tun 6 kopfstuͤcke 1 rthlr.
    1757 Estor,RGel. I 1140
VII in Bezug auf Zinssätze
  • einen järlichen vnnd dieser ortt landesszuläss- vnnd breuchlichen zinss, alss 6 p[ro] cento
    1616 Beuthen/MittSchulg. 3 (1893) 220
  • der christ ..., so sein gelt ... durch die juden über 6 per cento außleichet ..., deßselben gelts für unehrlich gehalten und ... abgestrafft werden soll
    1654 NÖLO. II 5 § 4
  • kaufleuten ist erlaubt, sechs, und juden acht vom hundert, an zinsen sich verschreiben zu lassen
    1794 PreußALR. I 11 § 805
  • wenn ein beamter das ihm eingezahlte cassengeld nicht sofort in die casse bringt, sondern in seiner privatverwahrung behält: so muß er der casse dafür sechs vom hundert vergüten
    1794 PreußALR. II 20 § 418
  • der gesezliche zinsfuß ist ... sechs vom hundert in handels-geschäften
    BadLR. 1809 Satz 1907 a
  • von beutellehen ... ist so wohl die lehengebuͤhr als das kauffreygeld mit 6 von hundert zu entrichten
    1811 Heinke,NÖLehenR. I 182
  • durch vertrag koͤnnen bey einem gegebenen unterpfande fuͤnf, ohne unterpfand sechs von hundert auf ein jahr von jedermann bedungen werden
    1811 ÖstABGB. § 994
VIII in Uhrzeitangaben, zB. bezügl. Arbeits- oder Verkaufszeiten
  • hanndtwercher, so nach dem taglon arbaiten, ... [sollen] abents vmb sechs vr von der arbeit geen
    1524 SalzbStPolO. 241
  • wann man pflegt flaisch fail zu haben: ... im winter zu 6 uhrn under den schirnen
    1542 FrankfZftUrk. I 380
  • es soll auch das faylhaben des prantweins allain an den werchtaͤgen ... im winter ... von sechs vhrn biß auff neun vhr vor mittag [bschehen]
    BairLO. 1553 IV 5, 3, 1
  • sommers zeit soll man das gericht vmb sechs vhren vor mittag anheben
    BrschwWolfenbHofGO. 1571 Tit. 4
  • [der Nachbar] soll soweit von dem hoygrunde mit pottung der telgen verpleiben, als dei schyn von einem vollwachsen eichenbaum zu st. joannis zu mittsommer des morgens oder abends zu 6 uhren erstrecken thut
    16. Jh. Westfalen/GrW. III 136
  • [winter zeitt] soll er [Pförtner] die pfort ... allen abenth, so baldt es sechs geschlagen, ... nicht oeffnen
    16./17. Jh.? RheingauLändlRQ. 66
  • soll niemand uͤber die zeit als vormittag biß zehen und nachmittag biß sechs uhr baden
    1679 BadenBadO. 149
  • es sollen die jenige, so nachähren, zue morgens vor 6 uhr nit hinaus, noch uf keinen acker gehen, der nit allerdings ler ist
    17. Jh. (Hs.) Schwaben/GrW. VI 248f.
IX bezügl. des Lebensalters von Mensch und Tier
  • ein kint daz dreizehen iar alt ist vnd sechs wochen daz ist lehenber
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) Lehnr. Art. 57
  • en junghe dede olt is 11 jar vnde 6 weken, de schal vnde mach sin eghen vormunt wesen
    DithmLR. 1447 § 185
  • wenne eyn kynt, eyn meydeleyn zu eylf jarn und eynknechtleyn dreyczen jar und sechs wochin alt wirt, so ist es mundig und man mag obir is richten
    um 1490 RechterWeg I 53
  • die ferkeln werden jederzeit im jar, wan sie 6 wochen alt sein, verzehendet
    1610 SchriesheimW. 244
X in Regelsystemen, systematischen Unterteilungen
  • got geshuf in sechs tagen himel vnd erde
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 286
  • Orienes weisagte hie vor in den alden zeiten wie sechs werlde sholden sein vnd wie ie die werlt pei tausent iaren abe nemen solden vnd in der sibende werlde so sholt die werlt gar zergen vnde sholde der svntac kvmen
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 4
  • thi diacon heth sex wiena [der Diakon hat sechs Weihen] 
    um 1300 RüstringerR. 108
  • thet send tha sex wenda, ther ma thingia skil umbe thet lond mit alle tha redskipi: ... daddolg, waldbronda, nedmonda and lefda laua, gersfalle lithi jeftha dicraf hagosta lemitha [dies sind die sechs Sachen, die man von Landes wegen mit der ganzen Richterschaft aburteilen soll: ... tödliche Verwundungen, (weiter) gewaltsame Brandstiftungen, Notzüchtigungen, abgehauene Glieder, oder Raub von Kleidern, die die Schamgegend bedecken, (und) die schwersten Lähmungen] 
    1327 RüstringerR. 154
  • ditz ist von den leipleichen sechs werk der parmhertzikhait, die almůsen oder die werch ze sůchen
    1390 (Hs.) BerthRechtssumme 214
  • sechs stuͤcke, darumb sich ein man also rechen mag
    1408 (ed. 1574) Ekhardi,MagdebR. I 20, 2
  • een man mach oick siin medegijft verliesen overmyds ses saeken
    1426/40 KleveStR. Art. 60
  • die missetat eines raubs wirt begangen in sechs maß [rapine crimen comittitur sex modis] 
    um 1500 Summa legum 573
  • aber die vbergebung aus wrsach des tods von sechs wrsachen wegen mag widerrueft werden [donacio causa mortis sex de causis revocari potest] 
    um 1500 Summa legum 299
  • wirt gnant das beklaydt gedinge in sechs massen [dicitur pactum vestiri sex modis] 
    um 1500 Summa legum 469
  • vele saken zyn nootsakelic om duechdelycke inquisicie te doene, ende dat in zes manieren
    1515/16 Wielant,InstrCrim. 123
  • wer seinem herren die trew schweret, sol alweg dise sechs inn gedechtnuß haben: gesundtheyt, sicherheyt, erbarkeyt, nutz, leichtigkeyt, vermoͤglicheyt
    1530 LibriFeud.(Weidm./HAB) 15
  • von der erbschafft in auffsteygender linien nachuolgend sechs regel
    1541 HeilbronnStat. VI 3
  • dy konigliche gerichte mit den 6 stucken [mord, raub, brand, deube, notzugk, wegelag] hereyn gehorigk
    1543 NLausMag. 71 (1895) 60
  • bei diser teylung vnd vnderscheyd des rechten woͤllen wirs vmb der leyen vnd einfaltigen willen diß mal bleiben lassen vnd das recht nit, wie es die iuristen in sechs stuck teylen, sonder in ein bündlin zusamen fassen vnd nach der teutschen brauch das gmeyn geystlich vnd weltlich beschriben recht nennen
    1550 Gobler,Rsp. 16r
  • ein ordentliche verfahrung wierdt mit sechs schrifften beschlossen
    1654 NÖLO. I 26 § 1
XI bei Körperteilen, im Zsh. mit Strafen
  • sex ledena een: dae twae aeghene, dae twa handa, dae tweer foeten [sechs Glieder: der beiden Augen, der beiden Hände (oder) der beiden Füße] 
    um 1100 (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 160
  • sex thing senter in tha liwe, ther ma thor nout scriwa, thetter ammer muge libba, ther ther ene dolch one hebbe. thet ene senta thirman anta lunglagan and thio milte and thio liwere, thio herte and thi wasanda. hwasa thene breinsiama heth inda haude, sa mei hi thac libba and hi wert thach sere therfon ewert [sechs Organe sind im Leibe, deren Verletzung man nicht als bußpflichtig zu verzeichnen braucht, weil niemand leben kann, der eine Wunde daran hat. Das sind erstens die Därme, weiter die Nieren und die Milz und die Leber, das Herz und der Schlund. Wenn jemand im Kopfe an einem Fistelerguss aus dem Gehirn leidet, so kann er dennoch leben, wenngleich er dadurch schwer geschädigt wird] 
    1. Hälfte 15. Jh. FivelgoR. 134
XII
sechs wendische (Hanse-)Städte regionaler Städtebund innerhalb der Hanse, bestehend aus Lübeck, Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar und Lüneburg
  • [Friedensschluss:] alsoo lange tijt oorloge, tweedracht en geschille gewest heest tußchen ... Holland, Zeelant en Vrieslant een sijde, en de ses wendischen steden, als Lubicke, Hamborg, Rosticke, Straelsonde, Wißemer ende Lunenborg, ... aen die andere sijte
    1441 Lünig,RA. XIV 2 S. 19
  • andrepende dat bestand twysschen vns soes wendeschen steden vnde den landen Holland, Zeeland vnde Westvresland
    1464 LübUB. X 513
  • welker kannengeterknecht synes sulves in dessen sosz wendischen steden warden wil, de schall sinen deenstbref halen ut der stadt dar he latest een half jahr gedenet heft
    1526 LünebZftU. 117
  • welker knecht unse ambt [der weissbeckere] begeret ... denstbrefen, de schall he halen ut dussen soss wendesken ansesteden
    1550 LünebZftU. 5
  • vereinunge der olderlüde des schwertfegersampts in des sesz wendischen stedenn
    1555? HambHandw. 584
  • welcher in den soss wendischen steden der gesellen schaffer iss, der schall nicht höger richten als up twe schilling lübesch
    1569 HambHandw. 536
  • hebben de soss wendeschen stede endrechtlich beslaten, dat se by ehrem hovetbrefe bliven willen
    1575 LünebZftU. 207
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):

Sechs

, pl.

Gremium von sechs Personen
bdv.: Sechser (I)
  • so muzen denne di sechse nach sweren mit einander also: den eit, den H. gesworn hat, der ist reine unde unmeine
    um 1300 FreibergStR. IX § 3
  • sullent der nuwe meister und die nuwen sechse richten alles das, das in der zunft des jores ze richtende [ist]
    14. Jh. SchrBodensee 41 (1912) 74
  • was die sex [drey vsz den ratmannen, drey ausz gemeynen mannen] ... fur recht finden ..., das sollen die man, die zum rechten sitczen an dem dritten ding tag, volgund
    1425 Gaupp,SchlesLR. 203
  • wo wittwen und weisen sind, und niemand darûff schryet, daß si beuogtet werden, so soll ein undervogt und die sechse si beuogten
    1527 Argovia 9 (1876) 95
unter Ausschluss der Schreibform(en):
unter Ausschluss der Schreibform(en):