Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): sechste

sechste

, num.

die Ordinalzahl; auf den fünften folgend, an sechster Stelle stehend; mit ihrer sechsten Hand mit fünf Eideshelfern; etwas bis/unz in die sechste Hand leihen etwas bis zu sechs Mal als Afterlehen vergeben
  • tu dirre selven wis sint de herschilde ut geleget, der de koning den irsten hevet, ... de scepenbare lüde unde der vrienherren man den veften, ire manne vort den sesten 
    1224/35 (Hs. 1369) SspLR. I 3 § 2
  • mit hiara sexta hand [mit fünf Eideshelfern] 
    1. Hälfte 13. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 378
  • die sechste heilikeit ist der prister weihe
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) LR. Art. 5
  • als manc hershilt ist, als ofte leihet ein man dem anderen gut. des mag ie ein man dem anderen leihen vnz in die sechsten hant. vnd leihet abr ein herre daz in die sibenden hant daz ist allez stet als hie uor geshriben stet
    nach 1280 Schwsp.(Langform M) Lehnr. Art. 55
  • andere bernis berde: ... [there moder hiris liwes] anda fifta and anda sexta monathe en half ield [bei (Verletzungen während) der Schwangerschaft : ... (der Mutter (aber) für ihren (verletzten) Körper) in dem fünften und sechsten Monat ein halbes Wergeld] 
    Ende 13. Jh. BrokmerR. 112
  • [der gebort, der sint sybin:] di sechste gebord heissit eyn naturlich unelich gebord und ist, wo eyn ledig frier man und eyn ledige frome derne sich zcusammenmischin und si alzo blibin, daz er kinder alzo nicht geelicht werdin und blibin in naturlichir gebord, und di muter sich etzwaz fromelichin heldet; di kindir di enhabin keynen teil an eris vatir guthin an den erbe, adir varinde habe mogen en di eldirn zcufugen von gnaden
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) I 1 § 6
  • syben sint der fryen kunste: ... dy sechste dy arczinde kunst
    Ende 14. Jh. EisenachRB.(Rondi) III 119 § 1
  • gerichtis buch, ... der copie wir euch dy fierde, fumffte vnd sechste hyrynne senden vorslossen
    1479 MagdebR. II 2 S. 420
  • sollent geben ... dem probst die sechste garbe
    1484 Saar/GrW. II 74
  • wasserlauft ..., den er besessen hat jar und tag und yn das sechste jar
    um 1490 RechterWeg I 118
  • wo er's [fluchen] zum sechsten mahl thut, so sol ihn der hauptmann als ein gottschwerer aus der gesellschafft urlauben
    1517 Storn,Schwureinungen 423
  • die eycher [sollent] morgens fruer tag zeit, nemlich zu der sechsten stund zu der eiche gehn und abghen vor mittag
    Mitte 16. Jh. RheingauLändlRQ. 134
  • [Übschr.:] von dem sechsten termin [rechtstag, in außgangner ladung], auch wie und was in demselben gehandelt werden soll
    1555 RKGO.(Laufs) III 17
  • alle kindere beyde arm und ryck sollen van dat söste jahr öhres olders alsbald thoer scholen gebracht [werden]
    1618 OstfriesBauerR. 25
  • [gebett-ordnung:] sechste stund von 5. biß 6.: alle in- und auslaͤndische angeseß- und unangesessene ... handels-leuth
    1663 CAustr. I 394
  • sind keine dergleichen eheliche abkömmlinge und auch keine letztwillige verordnung des vaters vorhanden: so gebührt den unehelichen kindern der sechste theil des nachlasses
    1794 PreußALR. II 2 § 652
  • [gesetzliche erben:] zur sechsten linie gehoͤren des erblassers dritte urgroßaͤltern, sammt denjenigen, die von ihnen entsprossen sind
    1811 ÖstABGB. § 731
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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