Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Segen
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segelfertig
(segelfest)
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segeln
Segelnäher
(segelreit)
Segelstreichen
Segeltuch
Segelung
Segen
, m.
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I
Segensspruch, -gebet, Segnung, idR. durch einen Geistlichen; auch: Weihe
- sô sol im [der zu dirre êrsamen brûderschefte geselleschaft wirt entphangen] der oberste ... oder ein prîster den mantel mit deme crûce geben, der dâ gesegent sî mit dem gewonlichen segene unde mit deme wîhwazzere besprenget1264 DOrdStat. 51
- mess sol hoͤrn ein iegleich mensch in seiner pfarr kirchen all veirtag, vnd sol da sein vͤntz er den segen an dem end enpfahet1390 (Hs.) BerthRechtssumme 1668
- greif den yuden in ir recht: / daz adelt nicht des swertes segn; / chain ritter schol nicht wuͤcher phlegn2. Hälfte 14. Jh. Suchenwirt 21, 89
- ehe man den armen sünder ausführt, soll ... ein ... segen über ihm gesprochen werden. darzue soll auch der nachrichter angehalten werden17. Jh. Schmeller2 I 1618Faksimile - digitalisiert im Rahmen von "austrian literature online (ALO)"
- daß in allen unsern landen von keinem candidato oder studioso theologiæ, der nicht wuͤrcklich ordiniret ist, der segen von der cantzel zu der gemeinde kuͤnfftig gesprochen werden sollen1727 CCMarch. I 1 Sp. 553Faksimile - digitalisiert von der Staatsbibliothek zu Berlin
II
Heil, Gnade und Schutz Gottes
- damit der segen vnd die gnad gottes, bey jnen den eheleuten, desto reychlicher erscheynen moͤge, so woͤllen wir hiemit alle heymliche verluͤbdnussen vnd winckel ehen gentzlich verbotten habenFrankfRef. 1578 III 8 § 8Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- da er wider durch den segen gottes zu ainem aufnemen und vermügen gelangt, er solches lehen wider in den vorigen stand setze1608 OÖLTfl. VI 5 § 2
III
Beschwörungs-, Zauberformel, die von Krankheit heilen oder sonst mittels Anrufung übernatürlicher Kräfte etw. bewirken soll; auch: Gebrauch einer solchen Formel; vielfach als Gotteslästerung verboten
vgl.
Segensprechen
Sachhinweis: W. Ernst, Beschwörungen und Segen im Mittelalter (Köln 2011)
- [die ubertretung des ersten gebots] wer brieff, tzeichen, kreuther, worther, segen und des gleichen gebraucht1518 LutherGesAusg. I 1 S. 252
- das man ... die ... laster ernstlich straf, als da sind: ... den aberglauben mit mancherlei segen und zauberei1545 Nürnberg/Sehling,EvKO. XI 502Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- teüffelische vorhaben mit segen, warsagen ... [sind] in heiliger schrifft, auch in den geschriben rechten, verbotten1552 WürtNLO. 5rVolltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- [vor dis unser consistorium sollen erstlich ... gehören] abgöttische und verdechtige segen, zauberei, wahrsagen1570 Mecklenburg/Sehling,EvKO. V 234Faksimile - digitalisiert von der UB Heidelberg
- hadde he alleine segen vnde boͤterye gebruket, dat he den duͤuel nicht tho huͤlpe genamen, ock nemandes nenen schaden gedhan hedde effte dhon willen, de schal thor ersten reise betern dem rechte doͤrtich marckEiderstLR. 1572 Art. 117Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- scholen alle andere wickerien, segen und boterie bi hogster straffe der avericheit vorbaden sein1572 NordstrandLR.(nd.) 252Faksimile (ca. 80 KB)
- wann nun dergleichen teuffelisch vorhaben, mit zauberey, segen, warsagen, vnd anderen solchen, vor gott dem herren ein grewel in heiliger schrifft, vnd allen rechten ernstlich verbottenPfalzLR. 1582 I 9Volltext (und Faksimile) - in DRQEdit
- so gebietend wir hiemit ernstlichen, daß sich maͤngklich solcher saͤgen, wahrsagens, zauberens, lachßnens, beschwerens, jtem wundsegens und waffen verbindens und anderer verbotner unnatuͤrlicher aberglaübiger stucken und sachen gentzlich entzüche1636 ZürichKirchO. 785
- [ob die zauberin] verbottene aberglaubische seegen gebraucht?NÖLGO. 1656(CAustr.) 60 § 4Faksimile - digitalisiert von der Universitätsbibliothek Heidelberg