Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Sehr

Sehr

, m., n., Sehre, f.

gloss. dolor, iustitium, amaritudo AhdGlWB. 518
Verletzung, Versehrung, Wunde
  • gif limlæweo lama, þe forworht wære, weorþe forlæten, ⁊ he æfter þam ðreo niht libbe, siððan man mot hylpan ... se ðe wylle beorgan sare ⁊ saule [wenn ein an Gliedern verstümmelter Krüppel, der (zur Hinrichtung) verurteilt war, verlassen wird und nach dem drei Tage überlebt, dann darf ... jemand (ihm) helfen, wer der Wunde und der Seele Rettung bringen will] 
    1002/08 Liebermann,AgsG. EGu 10
  • swelich man ... vor serit wirt, der sol vor iegelich ser der bůze eine habin
    Anf. 14. Jh. GörlitzLR. Kap. 42 § 6
  • alle onbrinzie seer, di frede is achte pund [(für) alle (vom Kläger) durch Eid zu beweisenden Verletzungen (beträgt) das Friedensgeld acht Pfund] 
    1. Hälfte 14. Jh. (Hs. 1464) WesterlauwersR. I 254
  • efte iennich man van ener bullen, hunt edder perde ... wert geseriget, de wert scal gelden dat arste lön ... steruet de mynsche van deme sere, so geue he aüer dat derte vnde betere dar to negen mark vor den doden man
    1492 FlensburgStR. Art. 45 (S. 75)
  • vor wunden yn dat houet slagen dat men nicht mit hüven edder mit hare bedecken kan, de scal boten vi mark, vor dat seer dat men huden kan iii mark
    1492 FlensburgStR. Art. 70 (S. 87)
  • von gefristen sehren: herr richter wolt jr hoͤren, dieselbigen drey gefristen versehrungen, die wir an dem manne besehen haben, die zeugen wir abe vor ein blut, vnd blaw vnd wunde
    1577 Pölmann,Urteil 16r
  • [Übschr.:] wo men saar, dat is wunden, boͤten schal
    1593 JütLow.3 III 27
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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