Deutsches Rechtswörterbuch (DRW): Semmel

Semmel

, f., m., n.

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I feines, weißes Mehl, insb. Weizenmehl
bdv.: Semmelmehl
  • sol man ieglichem herren in dem vorgnanten chloster ein prot geben von semelen, daz eines phenninges wert sei
    1281 Zwettl/CorpAltdtOrUrk. I 430
  • viere maister aus den pecken ... suln bewarn, daz man von lauterr semeln ain brot bache umb ainen pfenning, und von bollen ain brot umb ainen pfenning, und ... daz bolle und semel niht zů ainander gemischet werden
    13./14. Jh. NürnbPolO. 195
  • su sollent ... den grieß und symel nit durer noch heher geben, dan der weissen zu jederzit gultet
    1498 SchlettstStR. 439
II Brot oder Brötchen aus Semmel (I) 
  • sol man allv iar an aller heiligen abende der semenvnge geben drv phvnt vmbe vische vnde zweilf schillinge vmbe simelen 
    1274 Colmar/CorpAltdtOrUrk. V 89
  • [becken] suln bachen sehsleie brot: der sol daz erste sin luteriu saemel unde daz daz trucken brot si
    1276 AugsbStR. Art. 118 § 5
  • die svlen daz wizzen, daz ich [H.W. v. Freiburg i.Br.] han den hof ze H. daz driteil geben den siechen an dem velde; ... vnde swenne min iargezît ist, so sol man iegelichem menschem der samenvnge dez tagez gebin ein similvn ... fleisch vnde ein becher winez
    1276 CorpAltdtOrUrk. I 285
  • wan de schepel wetes ghilt anderhalven verdingh lodich, so schal dat penningbrot wittes brodes weghen: de weckghe driddehalve mark, de semele elven verdinghe
    1. Hälfte 14. Jh. GoslarStR. V § 23
  • wen der beck sin wandel vorburt in keiserwicpilde umme czu dem brot, daz ist uff den crop gesaczt, in ein seil gehangen, ein messer in dy hand und eine semele, er sicze lang oder kurcz
    1357/87 MeißenRB.(Oppitz) V 3 Dist. 4
  • der pekch sol di semel lauͤter machen und an allen falsch
    2. Hälfte 14. Jh. MühldorfStR. 395
  • dÿ müttelpegken süllen gemain prot vnd nicht semel pachen
    1403/39 OfenStR.(Mollay) Art. 146
  • wer si [hausgenossen] beklagt mit recht, so sind si schuldig ain klagwandl drei semel und drei phening
    1498 OÖsterr./ÖW. XIII 82
  • es sol ... miner herren ... keller den meyern von R. an dem heiligen aͮbent ze wihennaͤchten geben vier simlen, die also groͮss sigen, das der meiger die simlen uff sin rist setzet und ab der selben simlen ob sinem knû sinem knecht ein morgenbroͮt abschnidet
    15. Jh. ZürichOffn. I 118
  • ock scholen desulven grofbacker nenerleie withbrod backen, noch semmelen 
    vor 1520? HambZftRolle 27
  • der ordnung gemaͤß, wie die ... zwo vnderschidlichen, auf die seml vnd roͤggl gestelte tafln, dem darinnen gesetzten oder begriffnen satz oder tax, im kauff des waitzen ... vnnd tax des pfenwerths, abpachen ... vnd hingeben
    TirolLO. 1573 VI 76
  • zwölf semmeln, so die beckerzeche auf das burglehen zu geben schuldig
    1614 NeumarktRb. 295
  • es sollen die becker allezeit zu verkaufen haben kringel, weggen-strümpfe, semmel ... und speißebrodt, alß den soll ihnen niemand mit brodtverkäufen außer ambts verfänglich sein
    1650 Kolz,LütjenbHandw. 110
  • daß hinfuͤhro in denen messen das brodt und semmeln gleichfalls gewogen und nach vorgeschriebenem gewichte examiniret werden
    1700 LeipzStO. 451
  • zwangsdorffschaften: in dieselben soll keine außer dem zwange gefertigte baͤckerey, sie bestehe in brod, semmeln, ... eingeschleppet werden
    1766 Schwarz,LausWB. V 202
III
Kleie
  • so wie bevonden worden, tsij backers ..., die voirt an semel of kernelle bacte in enich broot ..., die soude verbueren 18 sc.
    1450 LeidenKb. 235
unter Ausschluss der Schreibform(en):
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